Ich arbeite in der Verwaltung eines Kinder- und Jugendhilfeträgers. Verhaltensauffällige Kinder gibt es immer und wir werden via der Jugendämter quasi staatlich finanziert. Hier gibt es keine Einschränkungen, aber hohe Belastungen. Wir haben dienKinder häufig zu Hause, die Angst vor quarantäne blockiert die Leute und es kommt immer wieder zu Stresssituationen auf Grund kleiner Gereiztheiten.

Mein Mann hat ein kleines Fuhrunternehmen für Schüttguttransporte. Hier läuft auch alles normal wie immer. Die Baubranche läuft und der Straßenbau auch.

Bei uns gibt es - bis auf eine einmonatige Verlängerung des Referendariats - keine Einschränkungen iSv Kurzarbeit o.ä. - wir werden zum Glück ganz normal bezahlt (naja, viel ist das eh nicht ) und sollen natürlich auch ganz normal arbeiten, weitgehend von zu Hause aus. Das geht auch. Die Ausbildung ist so semi - man hat schon versucht, das Ganze weitgehend auf online umzustellen, es funktioniert mal besser, mal schlechter. So richtig ausgereift ist das Konzept nicht. Die Arbeit in der Kanzlei ist natürlich coronabedingt recht eingeschränkt, man möchte so wenig Menschen vor Ort haben wie möglich, da ist man jetzt in der letzten Lernphase aber auch nicht so traurig drum. Also im Grunde dürfen wir uns im Vergleich zu vielen anderen nicht beschweren. Das soziale und die Präsenz fällt halt leider größtenteils weg, trotzdem gehts uns noch gut. Das einzige, was ernsthaft fehlt, ist (neben dem unbeschwerten Freunde treffen) Urlaub, und wenns auch nur ein Wochenendtrip wäre. Natürlich können wir "theoretisch" Urlaub nehmen, aber zumindest wir persönlich kommen zuhause dann überhaupt nicht zur Ruhe - die Akten liegen in der Wohnung, per E-Mail und Social Media bekommt man trotzdem ständig den Input, die Bücher schauen einen vorwurfsvoll an, wenn man mal auf dem Sofa sitzt. Ich habe dieses Jahr seit Januar noch keinen einzigen Tag Urlaub genommen, bringt einfach nix Aber auch das - lächerliche Probleme im Vergleich zu vielen anderen.

Danke @Andrea für die links. Ich verliere langsam den Überblick was geht und was nicht... da ich aber fast nur alleine zuhause sitze ist das nicht so schlimm...
Wenn ich den Link für RLP lese, kommt mir der Gedanke ob die Ausweitung der Maskenpflicht auch Maske im Büro bedeutet? Wir haben zu fünft ein Büro mit über 60 qm, und regeln es derzeit so, dass immer nur max. 2 von uns da sind. Aber aus den anderen Abteilungen kommen Leute rein, Chef kommt rein und es wird zwar Abstand gehalten aber ohne Maske zusammen geredet.
Ist das nun fahrlässig? Jeder hat ja nun zuhause seine Kontakte... es fühlt sich aber so an wie daheim... vertraut und man ist doch vielleicht unvorsichtig.

Der Kollege der trotz Quarantäne raus war, hat ziemlich Ärger bekommen... es war wohl doch alles nicht so mit Rechten Dingen zu gegangen...

Die Baubranche läuft nicht nur ... sie boomt weiterhin. Wir haben die Auftragsbücher für das kommende Jahr rappelvoll und stocken gerade nochmal das Personal auf.
Zum Glück kann ich gut im home-Office arbeiten...

@Gambassi
das mit dem Urlaub geht mir ähnlich. Ich habe aktuell noch 20,5 Tage Urlaub aus diesem Jahr. Kürzlich kam der Hinweis vom Chef, dass der Urlaub Ende März verfällt... und wir den doch bitte um Weihnachten rum abbauen sollen.
Ich kann wegen der Tiere nicht lange wegfahren und mit dem Home-Office hatte ich lange das Gefühl man ist ja eh zuhause, warum dann Urlaub nehmen? Die Projekte stapelten sich, in der Projektliste stand ich schon ab Juli non-stopp bist Weihnachten verplant drin, also wie dann Urlaub nehmen?
Es geht aber eben nicht... und Home-Office ist nicht dasselbe wie Urlaub .. auch wenn er zuhause stattfindet.
Ich merke es jetzt langsam, dass ich einfach müde bin. Konzentration lässt nach.. es passieren auch Fehler, man braucht länger...
Also hab ich jetzt 3 Wochen über Weihnachten beantragt die auch genehmigt sind. Und dann sind mir die Kunden aufs Dach gestiegen, weil ich ihnen gesagt hab, dass Ihr Projekt nicht mehr vor Weihnachten fertig wird, sondern erst Mitte Jan.
Ich seh mich dann doch noch im Urlaub arbeiten... so blöd bin ich dann auch noch. Am 04.01. werde ich auch ins Büro fahren, weil ich einen neuen Mitarbeiter in der Abteilung kriege und an seinem ersten Tag da sein möchte.
Aber ich kann nur empfehlen und ermahne mich selbst immer wieder, dass ich versuche mich abzugrenzen, versuche abzuschalten, den Urlaub brauchen wir für den Kopf! und für die Seele.
Und so ein Unternehmenscoach hat schon vor Jahren mal zu mir gesagt, dass ich selbst verantwortlich bin für meine Work-Life-Balance... nicht mein Arbeitgeber.

Ich habe nur über 50 Tage (wir dürfen 15 Monate lang mitnehmen) Die werde ich wohl auch nicht mehr abgebaut bekommen. Also ich dürfte theoretisch natürlich schon, aber abgesehen von der fehlenden Erholung verpasse ich dann auch einfach zu viel. Ich hoffe, ein bisschen geht zumindest nächstes Frühjahr.
Ich glaube, in einem "richtigen" Job ginge das durchaus mit der Entspannung. Das konnte ich früher, als ich noch an der uni in der Wissenschaft gearbeitet habe, auch. Aber jetzt geht es neben der Kanzleiarbeit ja primär ums Lernen. Jeder Tag, den ich mir frei nehme, ist also praktisch zu meinem eigenen Nachteil. Das kann man ausblenden, wenn man nicht zu Hause ist. Aber wenn der ganze Stoff um einen herum liegt, dann hängt das schlechte Gewissen eben doch wie eine Glocke drüber. Zumindest bei mir. Wenn ich mich vorher lange genug isolieren konnte, fahre ich manchmal einen Tag am Wochenende zu meinen Eltern. Das ist dann zumindest Miniurlaub.

Hallo,

Bei uns wurde das 13 Monatsgehalt und das Urlaubsgeld gestrichen. Das erfuhren wir Mitte November, also zu einem Zeitpunkt, an dem wir das alle fest einkalkuliert hatten für die alljährlichen Versicherungs- und Gebührenzahlungen. Auch jeglicher Urlaub, der über den gesetzlichen Anspruch hinaus geht, ist für alle in Kurzarbeit erst mal weg. In Abhängigkeit der tatsächlich gearbeiteten Stunden kann der Anspruch aber pro rata wieder anwachsen. Die Gewerkschaft hat sich dafür einen Stop betrieblicher Kündigungen in 2021 zusagen lassen.
Ich habe das mit öffentlich zugänglichen Zahlen mal gerechnet.
Ausgangslage:
Tarifvertrag für die Bodenbeschäftitgten, nicht Cockpit/Kabine.
Einstellungsstop seit 10 Jahren mit nur kurzen Unterbrechungen. Neueinstellungen grundsätzlich nur befristet, im Niedriglohnbereich (Check-in z. B.) üblicherweise gestaffelt mit 1/2 Jahr, 1/2 Jahr, 1Jahr, dann erst Entfristung. Die deutschen Stationen (eigenes Personal auf den Flughäfen) sind außer München und Frankfurt bereits in Abwicklung. Bereits im Jahr 2019 lief ein massives Abbauprogramm, darin frei gewordene Stellen dürfen nicht nachbesetzt werden. Dummerweise gingen die 'Falschen' .

Abzüglich der AT-Mitarbeiter bleibt ein tarifgebundener deutschlandweiter Personalbestand von ca. 5-7000 VZ-Stellen, inkl. der in Abwicklung befindlichen Stationen. Potenziell kündbar wären ca die Hälfte. Aber die sind lange nicht alle 'verzichtbar'.
Die meisten sind in Kurzarbeit. Nur wenige operative Bereiche arbeiten voll weiter. Das aber heftig, mein Stundenkonto ist jenseits von Gut und Böse.
In den Medien wurde es veröffentlicht: es wird trotzdem entlassen, in den Subunternehmen, die kaum geschützt sind. Und wenn 2021 vorbei ist, dann stellt das Controlling fest, daß die Produktivität zu schlecht ist und das nächste Sparprogramm in der AG kommt.

Leider beobachte ich seit über 30 Jahren das gleiche Muster: es wird mit Entlassungen gedroht, gewartet, bis irgendjemand auf einer Betriebsversammlung aufsteht und unter Tränen 'gerne auf Geld verzichtet, wenn nur alle bleiben können'. Dann werden die Gehälter gesenkt, die Gehaltstabelle um bis zu 500 €/Monat gekappt und nach Auslaufen der Schamfrist wird wegen schlechter Produktivität ausgelagert und dann dicht gemacht: Callcenter in Kassel, LSG, LH-Systems, Gebäudetechnik, jetzt die Stationen.

Ich weiß nicht, ob diese 'Beschäftigungssicherheit' nicht nach hinten los geht, denn durch die Reduzierung der Sozialversicherungsbeiträge haben alle bei Rente, ALG, Krankentagegeld auch niedrigere Ansprüche. Reduziert/geschlossen/ausgelagert wurde und wird trotzdem. Das mußten die Ehemaligen in Kassel, bei Systems etc. leidvoll erfahren.

Ich sehe aber auch, daß man bei 70% reduziertem Flugbetrieb nicht alle beschäftigen kann! Allerdings pfiffen die operativen Bereiche schon seit Jahren auf dem letzten Loch. Und die zahlen in der Mehrheit die Zeche. Leider sehe ich auch wenig Konzepte, mit denen man den Flugverkehr in ein Gesamtprogramm mit Schiene und Straße einbinden könnte. Das wäre jetzt DIE Chance...
Der große Unterschied diesmal ist, daß alle Branchen 'von außen' getroffen sind.

Um auf Andreas Frage zurück zu kommen: ich persönlich habe Glück, daß ich weiter voll arbeite. Es fehlt 'nur' das 13. Monatsgehalt und das Urlaubsgeld, das aber auch in Zukunft bei den Renten- und Sozialversicherungen. Aufgrund der langen Betriebszugehörigkeit und des Spezialwissens gehöre ich zu denjenigen, die 'das Licht ausmachen'.

Ich kann problemlos von zuhause aus arbeiten, die täglichen Telefonkonferenzen sorgen für Kontakte.

Was ich vermisse, ist die Freizügigkeit, meine Freunde im benachbarten Ausland zu besuchen. Die sind im Grunde Familienersatz, da ich sonst kaum noch Verwandtschaft habe.

Würde ich jetzt jammern, wäre das auf hohem Niveau und unfair all denen gegenüber, die ohne Schutz und mit dem Rücken zur Wand stehen.

LG
Ameli

Zitat von Seppe im Beitrag #920

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Wenn ich den Link für RLP lese, kommt mir der Gedanke ob die Ausweitung der Maskenpflicht auch Maske im Büro bedeutet? Wir haben zu fünft ein Büro mit über 60 qm, und regeln es derzeit so, dass immer nur max. 2 von uns da sind. Aber aus den anderen Abteilungen kommen Leute rein, Chef kommt rein und es wird zwar Abstand gehalten aber ohne Maske zusammen geredet.
Ist das nun fahrlässig? Jeder hat ja nun zuhause seine Kontakte... es fühlt sich aber so an wie daheim... vertraut und man ist doch vielleicht unvorsichtig.

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Achso, zu Maske im Büro - in der Kanzlei müssen auch welche getragen werden, sobald man sich auf den Gängen bewegt oder im Büro nicht allein ist, genauso in der Universität und bei Gericht. In der Stadt auch in der Fußgängerzone. Ich trage sie mittlerweile generell, sobald ich irgendwo bin, wo mehrere Menschen sind - rupfe sie zB auch nach dem Einkauf nicht ab, sobald ich den Supermarkt verlasse, sondern erst im Auto. Bei richtiger Kälte sind die gar nicht so unangenehm

Ja, das mit der Brille nervt. Kommt auch ein bisschen auf die jeweilige Maske an. Ich habe festgestellt, dass es besser geht, wenn man die Maske ganz weit hochzieht und die Brille darüber etwas tiefer auf der Nase trägt.

Zitat von Gambassi im Beitrag #929

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Ja, das mit der Brille nervt. Kommt auch ein bisschen auf die jeweilige Maske an. Ich habe festgestellt, dass es besser geht, wenn man die Maske ganz weit hochzieht und die Brille darüber etwas tiefer auf der Nase trägt.

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