Zitat von Ari im Beitrag #13Aber wenn ich sie sehe ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass mir das trotzdem nicht so gefällt weil es nicht meinem inneren bild entspricht.
Ich pauschalisiere nur für mich, da die AR einfach vollkommen anders ist und ich glaube, dass das Reiten nach AR und klassisch FN nicht vereinbar ist. .
Da stimme ich völlig mit Dir überein, das mit dem inneren Bild geht mir bei verschiedenen anderen Reitrichtungen genau so , wäre ja mal interessant was einen da so geprägt hat, wenn ich so an meinen Einstieg in mein Reiterleben denke , kann ich das schon nachvollziehen. Es war nicht der typische Reitschulalltag und schon in früher Kindheit lernte ich Einflüsse kennen, die für die damalige Zeit neu und ungewöhnlich waren. Heute gibt es viele davon und Horsemanship ist in aller Munde.
Das das reiten nach AR und der klassischen FN nicht vereinbar ist sehe ich auch genau so.
Lustigerweise hat mich ein absolutes negativ Beispiel der klassischen/barocken Reitweise erst zur FN gebracht :) Ich hatte eine RB auf einem Spanier, dieser würde nur "mit ganz leichter Anlehnung" geritten, kaum Schenkeldruck, kein treibender Schenkel durfte ans Tier wenn es in der gewünschten Gangart lief und bloß nicht zu schnell... Diesem Pferd wurde so nicht nur jeder Gang weg geritten, sondern es hatte auch noch den schlimmsten Senkrücken den ich je gesehen habe. Ich habe es damals aber so gelernt und auch versucht umzusetzen. Konnte es aber ehrlicher Weise nie mit meinem Gefühl vereinbaren. Für mich fühlte es sich nicht nur falsch an, es sah von unten auch falsch aus. Hingegen im Gelände, wenn er mal richtig ran treten durfte und die Beinchen nur so flogen und ich den Rücken spürte... Das fühlte sich für mich persönlich viel richtiger und logischer an.
Das hat mich massiv geprägt. Sicherlich ist dort in der Ausbildung grundlegend was falsch gelaufen, ganz klar. Dennoch, es passt nicht in mein Bild von einem schwungvoll laufenden Pferd ;-) Ich habe seitdem auch eine echte schlechte-Rücken-Phobie entwickelt, immer schwingt die Angst mit, so einen Rücken produzieren zu können *grusel* Aber weil ich ja damals durchaus lernte "FN ist böse" ;-) suchte ich nach alternativen. Probierte dann 2 RL nach P Karl bei meinem neuen Pferd aus der völlig vermurkst war. Ein gutes hatte pKarl: der Herr war völlig aus dem Konzept durch die teilweise hohe Hand und das doch recht starke annehmen und nachgeben am inneren Zügel. In dem Sinne gut, denn so konnte er mich nicht mehr austricksen. Er ist nämlich Profi darin, voraus zu sehen was der Mensch als nächstes macht, und dann hat er schon 1 - 8 Tricks auf Lager um aus der Nummer raus zu kommen *hmpf* dafür war das allemal sehr interessant und lehrreich. Allerdings bekam ich dadurch auch kein dauerhaft entspanntes Pferd welches die Anlehnung sucht. Als Araber mit schlechten Vorerfahrungen war das sicher auch sehr schwierig, aber er war schon echt extrem. Durch Zufall setzte sich dann jemand rauf der ihn dann einfach ritt. Ganz normal nach FN. Ohne Riegeln oder sonst was. Aber konsequent eine Verbindung aufbauend. Und Pony lief plötzlich ganz anders, entspannte sich, lief mal konstant und holte sich nicht immer selbst ein Schleudertrauma. Ich bin also den wohl eher ungewöhnlichen weg gegangen :D
Ari, ich glaube aber schon , das Du da so manches in einen Topf wirfst, was so nicht ganz fair ist, darüber zu urteilen . Deine Erfahrungen scheinen doch eher pauschal, als tiefer einsteigend .
Das mag sicher sein, dass ich nie tief in die AR eingestiegen bin. Muss ich aber auch nicht, oder? ;-) denn um das weiter zu verfolgen, hätte ich mit meinem Pferd danach arbeiten müssen. Aber warum, wenn ich mich dabei nicht wohl fühle? So wie viele sagen "in kindheitstagen bin ich in einer FN Reitschule rumgeschrubbt und hab Pferde schlecht behandelt, nie wieder FN!" und sich dann anders orientieren. Die steigen ja auch nicht tiefer ein und stellen ja auch nicht fest, dass FN nicht gleichbedeutend mit Riegeln und Sporen reinkloppen ist. So bleibt es dabei, dass man anhand von bild- und Videomaterial beurteilt und für sich entscheidet. Und das tue ich auch. Ich glaube das Leben ist zu kurz um alles bis in die Tiefe auszuprobieren und mit einem einzigen Pferd sowieso nicht. Ich betreibe reiten hobbymäßig, versuche meinem Pferd das best mögliche angedeihen zu lassen und das tue ich nach bestem Willen und Möglichkeit.
Ich habe ja nicht von Anfang an gesagt "AR ist nichts meins", eher im Gegenteil. Ich habe versucht mich darin fortzubilden (sicher geht das noch intensiver, ich habe halt an der Oberfläche gekratzt) und es umzusetzen. Aber muss ich etwas fortsetzen, von dem ich nicht überzeugt bin? Was mir nicht gefällt? Nur um sagen zu können "ich hab am Ende des Weges festgestellt, dass es mir nicht gefällt"?
Nein, aber eben darum gibt es eben diese verschiedenen Reitweisen und eben deswegen gibt es Verfechter aller Theorien und viele (und es werden gefühlt immer mehr) Anhänger brüllen "nur diese eine ist das einzig wahre". Ähnlich bei den Veganern. Ich weiß nicht wie oft ich schon angemacht wurde, wie ich denn noch Eier essen könnte oder gar Milch trinken... Jeder kann doch für sich entscheiden was für sich und sein Pferd der Weg sein soll. Und man kann trotzdem immer sagen "MEINS ist DAS nicht!"
Zitat von Ari im Beitrag #19 Jeder kann doch für sich entscheiden was für sich und sein Pferd der Weg sein soll. Und man kann trotzdem immer sagen "MEINS ist DAS nicht!"
Genau ! Du urteilst aber teilweise unfair oder hart .
Danke Ginny, ein sehr interessanter Text zu dem Thema, der mir nochmals viel Erklärung gegeben hat.
Der Satz Ari gibt wohl das wieder was wir oben auch schon beschrieben haben :
"Dabei ist ein Pferd, dass nach der einen Reitweise geritten wird, nicht in der anderen abbildbar – und das macht die Auseinandersetzungen um die „richtige“ Art zu Reiten so schwierig. "
Wer sich die Mühe macht den Text zu lesen, wird auch verstehen das man das nie mischen kann.
In dem Text ist viel auf gegriffen von dem was hier schon gefallen, es lohnt sich bis zum Ende zu lesen und bestätigt das was ich im Gebäudebeurteilungtheard schon geschrieben habe.
Ganz runter gebrochen ist Sport und Spiel nicht miteinander vergleichbar. Keiner käme auf die Idee zu fragen, was ist besser Sport oder Spiel ?
Zitat von Jasmin im Beitrag #22Danke Ginny, ein sehr interessanter Text zu dem Thema, der mir nochmals viel Erklärung gegeben hat.
Der Satz Ari gibt wohl das wieder was wir oben auch schon beschrieben haben :
"Dabei ist ein Pferd, dass nach der einen Reitweise geritten wird, nicht in der anderen abbildbar – und das macht die Auseinandersetzungen um die „richtige“ Art zu Reiten so schwierig. "
Wer sich die Mühe macht den Text zu lesen, wird auch verstehen das man das nie mischen kann.
Dazu möchte ich mich gerne äußern da du mir ja vorgeworfen hast ich hätte so einiges nicht verstanden wenn ich mir Aspekte aus verschiedenen Reitweisen raussuche .
Ich habe den Artikel eingestellt weil ich ihn absolut lesenswert finde. Allerdings gehe ich nicht mit jedem Satz konform. Z.B. das man von Anfang an NICHTS in der Hand haben sollte. Ich sehe das anders. Ich finde man sollte sein Pferd zunächst ordentlich an den äußeren Zügel heranreiten, damit das Pferd lernt an das Gebiss zu treten und sich nicht davor zu entziehen. Erst wenn das Pferd ordentlich an den Hilfen steht und einen gewissen Ausbildungsstand erreicht hat kann man die Verbindung zum Maul aufgeben (obwohl ich auch das als kritisch empfinde). Das Pferd muss es aber zunächst lernen, und der Reiter hilft ihm dabei in dem er dem Pferd Hilfestellungen gibt und es einrahmt. Das kann durchaus sehr sanft geschehen. Aber schließlich arbeitet man sich doch immer von deutlichen Hilfen zu leichten (nahezu unsichtbaren) Hilfen durch. Das Pferd kommt doch nicht auf die Welt und beherrscht das.
Davon mal ab ich bin schon recht viel rumgekommen (auch in Spanien selbst bei sehr großen Ausbildern gewesen), aber ein Pferd welches am durchhängenden Zügel korrekt geritten wurde habe ich nur 2-3 mal gesehen. Und das waren absolute Profis deren Fähigkeiten wir Durchschnittsreiter niemals erreichen werden. Und seltsamerweise habe ich deutlich bessere gerittene Pferde gesehen wo die Reiter nicht nur blind der einen wahren Reitweise folgen sondern sich aus verschiedenen Impulse holen dabei allerdings nicht ihren roten Faden verlieren. Reiter nach der AR habe ich nur ein paar kennengelernt und es grauste mich da zuzusehen. Ebenso erging es mir bei Reitern von PK und auch bei der FN Reitweise. Ehrlich ich würde total gerne mal jeweils Reiter aus den verschiedenen Reitweisen sehen die wirklich überzeugen, denn ich wünschte ich könnte mir die Bilder die ich bisher sah aus meinem Kopf löschen.
Hat nicht mal jemand ein passables Video zur Hand?
"two spirits must want what two bodies can...."
"You have to become the friend of your horse before you can become his teacher" (BB)
Ich fand die Gegenüberstellung vor allem sehr anschaulich erklärt und wenn ich jetzt nur von mir und meinen Ansprüchen - wenn man das so nennen kann - ausgehe, ist sicher das Spiel für uns das richtige Feld. Und wenn ich so unseren Werdegang Revue passieren lasse, dann habe ich instinktiv schon mehr nach AR gearbeitet, einfach, weil ich mich damit besser identifizieren konnte. Sei's drum, wer sportlichen Ehrgeiz hat, wird wohl nach FN arbeiten müssen, weshalb, erklärt der Artikel ja auch. Aber wir tanzen/spielen lieber.
Nichts desto trotz beobachte ich beispielsweise den Rücken meiner Mädchen sehr genau, ob sich negative Veränderungen zeigen.
Liebe Grüße, Ginny
Nein, meine Pferde sind nicht schwierig - sie sind sensibel, verhaltensoriginell und emotionsflexibel - und das ist gut so !!
Ginny deine Einstellung ist mir total sympatisch (auch in anderen Beiträgen schon aufgefallen). Den Rücken meiner Stute beobachten wir auch genaustens und ich finde das absolut wichtig. Ich war jetzt vor ein paar Monaten auf einem Kurs und dieses WE wieder beim selben Ausbilder, und da einige Monate dazwischen lagen konnte er den Rücken bzw. generell die Bemuskelung gut bewerten. Neutrale Meinungen sind mir da wichtig.
"two spirits must want what two bodies can...."
"You have to become the friend of your horse before you can become his teacher" (BB)
ich versteh gut, was Du meinst. Aber das ist doch im ganzen Leben das Problem. Stoische Verfechtung einer bestimmten Ansicht, ohne über den Tellerrand zu blicken.
Ich teile Deine Ansichten, dass man sich und sein Ziel - und mein Ziel ist ein losgelassenes Pferd in selbsttragender Haltung - nicht aus den Augen verlieren darf und auf diesem Weg soviel von allem mitnehmen sollte, auch aus anderen Ansichten entliehen, damit man sein Ziel erreicht. Aber möglichst ohne Zwang, ohne Härte und ohne dauerndes begrenzen und/oder dauerndes Treiben. Dass man sich da langsam heranarbeiten muss, ist klar. Ein Pferd, welches nie gelernt hat, an das Gebiss heranzutreten, ist auch nicht mit "Impulsreiterei" zu lenken. Aber wenn es das erst gelernt hat, finde ich es eben besser, eher mit AR als mit "FN-Reiterei"weiter zu arbeiten.
Liebe Grüße, Ginny
Nein, meine Pferde sind nicht schwierig - sie sind sensibel, verhaltensoriginell und emotionsflexibel - und das ist gut so !!
Danke Ginny du hast übrigens ein sehr wichtiges Wort genutzt.
Instinkte.
Diese halte ich extrem wichtig. Ich finde es notwendig sich in der Ausbildung seines Pferdes einen roten Faden aufzubauen. Ebenso wichtig finde ich aber auch seine Instinkte zu schulen und diesen zu vertrauen. Klar kann man sich einer Reitweise verschwören und dieser folgen, aber man sollte auch diese hinterfragen und über den Tellerrand hinausschauen. Reiter und Pferde sind alle ganz individuell zu betrachten, und es fällt mir schwer zu verstehen dass die verschiedenen Reitweisen auf alle Paare passend gemacht werden können. Meiner Meinung nach geht da viel gesunder Menschenverstand und Feingefühl flöten. Denn man muss selbst für sich entscheiden was man sich als Ziel setzt und was man erwartet, das kann einem niemand vorgeben.
Die Technik kann man sich immer irgendwie beibringen lassen, aber Feingefühl zu erschaffen für das was man tut ist schwer zu erlernen.
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ich versteh gut, was Du meinst. Aber das ist doch im ganzen Leben das Problem. Stoische Verfechtung einer bestimmten Ansicht, ohne über den Tellerrand zu blicken.
Ich teile Deine Ansichten, dass man sich und sein Ziel - und mein Ziel ist ein losgelassenes Pferd in selbsttragender Haltung - nicht aus den Augen verlieren darf und auf diesem Weg soviel von allem mitnehmen sollte, auch aus anderen Ansichten entliehen, damit man sein Ziel erreicht. Aber möglichst ohne Zwang, ohne Härte und ohne dauerndes begrenzen und/oder dauerndes Treiben. Dass man sich da langsam heranarbeiten muss, ist klar. Ein Pferd, welches nie gelernt hat, an das Gebiss heranzutreten, ist auch nicht mit "Impulsreiterei" zu lenken. Aber wenn es das erst gelernt hat, finde ich es eben besser, eher mit AR als mit "FN-Reiterei"weiter zu arbeiten.
Danke! Ich kann jedes Wort absolut für mich übernehmen, ich sehe das ebenso.
Du bist deutlich besser darin deine Gedanken in Worte zu fassen als ich .
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ich versteh gut, was Du meinst. Aber das ist doch im ganzen Leben das Problem. Stoische Verfechtung einer bestimmten Ansicht, ohne über den Tellerrand zu blicken.
Ich teile Deine Ansichten, dass man sich und sein Ziel - und mein Ziel ist ein losgelassenes Pferd in selbsttragender Haltung - nicht aus den Augen verlieren darf und auf diesem Weg soviel von allem mitnehmen sollte, auch aus anderen Ansichten entliehen, damit man sein Ziel erreicht. Aber möglichst ohne Zwang, ohne Härte und ohne dauerndes begrenzen und/oder dauerndes Treiben. Dass man sich da langsam heranarbeiten muss, ist klar. Ein Pferd, welches nie gelernt hat, an das Gebiss heranzutreten, ist auch nicht mit "Impulsreiterei" zu lenken. Aber wenn es das erst gelernt hat, finde ich es eben besser, eher mit AR als mit "FN-Reiterei"weiter zu arbeiten.
Danke! Ich kann jedes Wort absolut für mich übernehmen, ich sehe das ebenso.
Du bist deutlich besser darin deine Gedanken in Worte zu fassen als ich .
Och nööö, nicht wirklich, aber auch ich hab ab und zu meine Momente.
Weisst Du, ich werde nie das sein, was man eine hervorragende Reiterin nennt. Mein alter Reitlehrer könnte ein Lied davon singen. Er pflegte zu sagen, dass ich ein "A... mit Herz" Reiter sei. Meine Reiterei basiere auf meinem Gefühl und meinem Hinterteil. Als junges Mädchen hats mich gekränkt, ich wär doch so gern auch so toll geritten wie die anderen. Heute als Üfü seh ich das durchaus als Kompliment.
Liebe Grüße, Ginny
Nein, meine Pferde sind nicht schwierig - sie sind sensibel, verhaltensoriginell und emotionsflexibel - und das ist gut so !!
Zitat von Jasmin im Beitrag #22Danke Ginny, ein sehr interessanter Text zu dem Thema, der mir nochmals viel Erklärung gegeben hat.
Der Satz Ari gibt wohl das wieder was wir oben auch schon beschrieben haben :
"Dabei ist ein Pferd, dass nach der einen Reitweise geritten wird, nicht in der anderen abbildbar – und das macht die Auseinandersetzungen um die „richtige“ Art zu Reiten so schwierig. "
Wer sich die Mühe macht den Text zu lesen, wird auch verstehen das man das nie mischen kann.
Dazu möchte ich mich gerne äußern da du mir ja vorgeworfen hast ich hätte so einiges nicht verstanden wenn ich mir Aspekte aus verschiedenen Reitweisen raussuche .
Ich habe den Artikel eingestellt weil ich ihn absolut lesenswert finde.
Sorry , ich meinte nicht Deinen Artikel Cruzado, sondern den den Ginny eingestellt hat, ich glaube da liegt gerade eine Verwechslung vor, hast Du den von Ginny komplett gelesen ? Eigentlich verstehe ich daraus warum die Reitweisen nicht kombinierbar und vergleichbar sind. Die Mühe den Text durch zu arbeiten muß man sich allerdings vorher machen.
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Gedanken zur Begrifflichkeit der »Anlehnung«
07.10.2014 07:32 (zuletzt bearbeitet: 07.10.2014 07:59)
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