... Da waren es nur noch 7. Leb wohl Waltraut im Hühnerhimmel.
Wir mussten sie gerade eben erlösen, nachdem wir sie im Gehege schwer blutend völlig apathisch und schmerzverkrampft mit einem vermutlich gerissenen Legedarm vorgefunden haben.
Nun muss die Gruppe sich neu organisieren ohne Chefin.

Das tut mir sehr leid!!
Komm gut über die Regenbogenbrücke, Waltraud!

@jaara2008: Danke. Waltraut wurde 1 Jahr und 4 Monate. Leider ein eher durchschnittliches Alter für Hybridhühner - wie ich inzwischen weis.
Als wir damals auf Hühnersuche waren, haben wir keine Rassehühner bekommen - "nur" Hybridleistungshühner. Gut gezüchtete Rassehühner können durchaus 5-10 Jahre leben.
Inzwischen habe ich auch erfahren, dass man Rassehühner eher im Spätsommer bekommt, wenn die Rasseschauen durch sind.
Das werden wir in Zukunft bei Neuanschaffungen beachten.
Einen Legedarmvorfall kann man unter Umständen behandeln. Aber als wir Waltraud fanden, war der Vorfall deutlich "kaputt". Sie hatte ziemlich Blut verloren,
es waren Fliegen und Wespen dort zugange und sie litt extrem. Das war nicht zu übersehen. Ich denke, es war die richtige Entscheidung.
War aber froh, dass ich das nicht machen musste ...

RIP Du gute Waltraud - jetzt kannst Du dort oben zwischen unseren Vierbeinern im satten Grün herumpicken.

Heute morgen in meiner Homeofficeküche: ein Mordsgeschrei aus der Hühnerstallrichtung. So à la Fuchsalarm!
Mein GöGa eilt raus ... und kommt lachend mit diesem Foto zurück.

Wohnungsnot.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Ist ja nicht so, dass wir nicht genug Nester hätten ... Aber begehrter Wohnraum ist dann wohl doch knapp.

So eng liegen Lachen und Weinen beieinander ... Waltraut hatte ein wunderbares Hühnerleben bei Euch und auch wenn es viel zu kurz war, so möchte ich an dieser Stelle mal wieder Robert Frost zitieren: "Glücklichsein ersetzt mit Höhe, was ihm an Länge mangelt." Auch wenn es weh tut, ein Hühnermädchen verloren zu haben, so ist vermutlich das kurze Leben bei Euch so viel wertvoller gewesen, als ein längeres in einem weniger umsorgten Zuhause.

Leider habe ich auch die Erfahrung machen müssen, dass auch ein Hybrid-Masthähnchen nur zwei Jahre alt wird ... naja, so alt werden ja die wenigsten, wenn die meisten schon mit 42 Tagen geschlachtet werden. Darum gehört Langlebigkeit eher nicht zu den Auswahlkriterien für die Masthähnchenzucht

Doch auch für unseren Winnie war es wohl ein paradiesisches Hähnchenleben, das er führen durfte ... auch wenn es für uns unfassbar war, dass er eines Morgens in seinem Nest für immer eingeschlafen war, denn am Abend zuvor pickte er noch sein Futter munter auf und war nicht auffällig.

Übrigens hatte er sich auch einen Futtertrog der Pferde als Nest ausgesucht - das scheint so eine Art Luxusschlafplatz in Hühnerkreisen zu sein

Die Hühnerdamen, die das Gerangel gewonnen haben, sehen aber sehr zufrieden aus

Was machen eigentlich die Hühners?

Ach ja, die Hühners sind ja auch noch da ... also nicht mehr alle ... leider ist nun auch unsere schöne wilde Französin Helga (ich hätte einen anderen Namen gewählt )
im Hühnerhimmel. Anfang Dezember ging es ihr plötzlich schlecht und zeigte Anzeichen, dass ihr ein zerbrochenes Ei im Legedarm festhing. Wir haben sofort das ganze Rettungsprogramm
gestartet. Es ging dann nach Tagen etwas besser - wir hofften - aber dann stellte sie das Fressen ein und wurde zunehmend matt. Unsere Nachbarn haben sie in ihren Wintergarten
genommen und lange Zeit mit Pipette ernährt, tagsüber auch in die Gruppe gesetzt, die sich alle echt nett verhalten haben. Ich hab oft von negativen Reaktionen der Hühnergang auf
ein krankes Mitglied gelesen. Weder bei Waltraut noch bei Helga war das so. Am heiligen Abend ist Helga gestorben.

Nun sind es also nur noch 6 kleine Hühnerlein.
Denen geht es aber gut. Aus irgendeinem bisher unerforschtem Grund sieht eine der Sperberinnen immer mal etwas gerupft hinten rum aus. Nach einer Weile wächst das Gefieder dann nach.
Ob da nachts eine Hühnin dran rumpickt?
Die beiden Königsbergerinnen sehen immer propper aus. Sissi war schon länger nicht mehr gluckig, was ihr psychisch wirklich gut tut! Wir mussten sie ja in der Zeit immer vor dem
"im-Nest-verhungern" retten und in einem Separee unterbringen. Das fand sie natürlich richtig doof!

Die weiße Irmi ist weiterhin die selbstbewussteste unter den Mädels. Immer bereit, neue Wege und Schlupflöcher im Garten zu entdecken.
Ja, und auch Irmi war es, die nach-frischem-Gras-lechzend entdeckte, dass sie ja fliegen kann. Und das in Verbindung mit einem hüfthohen Baumstumpf im Gehege sozusagen
eine Absprung(flug)rampe in die Freiheit ist! Und da unsere Hühnis eben doch nicht so einfach gestrickt sind, hat sich die Meute das angeschaut und standen dann Schlange
am "Baumstumpf der Freiheit"! Und hop und hop ...
Mein Göga und ich durften dann die sehr enttäuschten Mädels wieder einsammeln und in's Gehege tragen... wo sie dann SOFORT zum wieder Baumstamm flitzten - und hop!
Okee - Maßnahmen sind also gefordert. Aber nicht Flügel-stutzen. Das fanden wir echt unwürdig!
Wir haben dann eine Zaunerhöhung vor dem Baumstumpf gebaut.
Ihr hättet sie Gesichter der Hühnis sehen sollen, als sie auf den Stamm geflattert sind und vor einem verrammelten Fluchtweg standen. Wir durften uns dann, völlig gerechtfertigt,
ihren lautstarken Protest anhören. Die haben ganz schön gemotzt!

Ansonsten kehrt nun auch bei uns der Frühling ein. Und genauso wie unsere Pferde sind die Hühnis sehr scharf auf frisches Gras. Sie dürfen ja tagsüber stundenweise in den Garten
und lieben das. Anschließend muss man da aber echt bissl aufräumen, weswegen sie keine totale Garten-freigabe haben. Das wären sonst Sturzäcker!

Soweit das kleine Update aus der Hühnerwelt.

Ganz lieben Dank für das Hühner-Update! Ich liebe Deine Hühnergeschichten und hin und wieder reizt es mich auch, hier wieder geflügelte Freunde laufen zu haben. Aber mit den beiden kreisenden Falken am Himmel und dem rumschleichenden Fuchs möchte ich da lieber nichts riskieren. Mir geht es ja wie Dir: Man baut ja auch eine Beziehung zu den Tieren auf und wenn dann eins geht, ist das furchtbar traurig - vor allem, wenn man so kampft, um dem kleinen Hühnchen das Leben zu retten und dann doch verliert. Möge die wilde Französin Helga gut jenseits der Regenbogenbrücke angekommen sein und dort immer frisches Gras finden, in dem sie picken und scharren kann ... sie hatte ein wunderschönes Erdenleben bei Euch!

Das mit dem gerupften Hintern hatte Winnie auch. Bei ihm wurde dann aber auch der Hals teilweise kahler und seine herrliche "Federmähne" sah dann struppig aus. Wir haben dann zwar vorsichtshalber gegen Milben behandelt und ihm eine Kuhle gebuddelt und Kieselgut reingestreut, damit er sich damit einpudern konnte und auch mal mit Neemtinktur gesprüht, aber der Tierarzt meinte, dass das auch mit der Mauser zusammenhängen könnte. Die Federn kamen dann auch alle wieder.

Die Geschichte mit dem Hühnerfluchtweg ist aber auch wieder genial. Ich hatte herrliches Kopfkino - vor allem mit den Hühner-Emojies! Aber gut, dass sie nun durch Erhöhung des Zauns am Ausbrechen gehindert werden. Es wäre ja furchtbar, wenn sich eines der Mädels draußen verlaufen würde. Wobei ich seit wir Winnie hatten, auch niemals vom dummen Huhn sprechen würde - Hühner sind nämlich sehr schlau und lernen schnell.

Weiterhin viel Freude mit den sechs Damen und alle guten Gedanken sind unterwegs zu Sissi, dass sie weiterhin nicht gluckt.

Ich schließe mich da Sabine an. Ich hatte auch Kopfkino, und sitze grinsend vorm PC.