Ich bin spät dran, aber ich möchte Dich trotzdem herzlich willkommen heißen und ich würde mich freuen, wenn Du uns weiterhin über die Entwicklung Deines Fohlens auf dem Laufenden hältst und mit Bildern versorgst.
Als Fan der Farbzucht freue ich mich auch immer wieder über gelungene Anpaarungen ... aber ich gebe auch zu, dass ich mir wünschen würde, dass die Farbzucht mit der gleichen Weitsicht betrieben würde, wie jede andere Pferdezucht, denn Verbände wie ECHA, ZSSE oder andere Nischenverbände, in denen jeder Hengst gekört wird, weil man ja "Freizeitpferde" züchtet und anscheinend sonst keinen Anspruch hat, unterstützen im Endeffekt leider auch, dass die Farbzucht immer noch als qualitätiv minderwertig gilt. Die schicke Farbe sollte die Kirsche auf der Sahne sein, die den Kuchen perfekt macht und nicht der Zuckerguß, der den Kuchen verdeckt. Aber wenn für den Hengst geworben wird und der Begriff "reinerbig tobiano" verwendet wird, dann müssten die Fohlen eben auch gescheckt sein - und wenn er scheinbar keine Füchse produziert, dann müsste das Fohlen rappgescheckt sein, denn ein Palomino ist im Grunde ein aufgehellter Fuchs. Insofern würde ich den Gentest eher anzweifeln und als Züchter, der den Hengst nutzt, weil er davon ausgeht, dass er aus einer Fuchsstute ein Rappscheckfohlen erhält, wäre ich entsprechend sauer.
Ich finde die Stute sehr hübsch und auch das Fohlen mag ich gerne, aber ich tue mich schwer mit dem Begriff "Zucht", wenn im Grunde keine Selektion erkennbar ist und der Vater des Fohlens im HB2 eines Nischenverbandes eingetragen ist und keinen Leistungsnachweis erbracht hat. Bitte nicht böse sein, aber Zucht bedeutet: In Generationen zu denken und durch gezielte Selektion zu verbessern. Wer Reitpferde züchtet, sollte es selbstverständlich finden, dass die Eltern der zukünfitigen Fohlen sich als Reitpferde bewiesen haben und eine Hengst- respektive Stutenleistungsprüfung abgelegt haben.
Ich würde mich aber sehr freuen, wenn über die Stute doch noch etwas rauszufinden wäre. Ist die Anpaarung denn wiederholt worden?
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
@elchbine das selbe dachte ich auch, als ich das Fohlen sah und dann las was auf der Seite des Hengstes steht. Seltsam..
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Zitat von gabi im Beitrag #20@elchbine das selbe dachte ich auch, als ich das Fohlen sah und dann las was auf der Seite des Hengstes steht. Seltsam..
Gabi, ich gebe ehrlich zu, dass ich meinen Beitrag im Nachhinein gerne wieder gelöscht hätte, weil es ja im Grunde für die Beitragserstellerin egal ist, ob der Vater in einem FN-angeschlossenen Verband im HB1 steht oder die Mutter Papiere hat, denn sie hat ihr Fohlen gekauft, weil es ihr gefällt und sie liebt es sicher auch von ganzem Herzen. Ihr Entscheid für ihr Fohlen ist also - unabhängig von meiner Meinung zur "Zucht" - gefallen und es war nicht fair von mir, am Hengst rumzukriteln.
Bei mir kam aber ein bisschen Unmut hoch, weil die Themenerstellerin nach den Ahnen der Mutter forscht und ich schon fast vermute, dass die Stute züchterisch "wertvoller" ist als der Hengst, wenn sie eventuell doch ANCCE-Papiere hat, aber der Hengst so blumig mit Fakten beworben wird, die einfach nicht stimmen können.
Ich habe auch Deine Frage dann zum Anlass genommen, meine Meinung zu dieser "Zucht" zu formulieren, weil Du Dich wundertest, dass es noch Barockpintozüchter in Deutschland gibt - und für mich ist es eben keine Zucht - im Sinn der Bedeutung des Wortes in seiner sinnvollen Umsetzung -, wenn man eine Stute ohne Papiere (die sicher Qualität hat und auch bildschön ist) mit einem schwarzbunten Hengst verpaart, der im Grunde auch nur ein halbes Papier hat und in keinem FN-angeschlossenen Verband gekört und ins HB1 eingetragen werden könnte. Für mich reicht die schöne Farbe des Hengstes nicht aus, um ihn zum Decken einzusetzen - respektive, was ich noch viel schlimmer finde ist, dass es eben diese "aber die Farbe ist schick"-Vermehrungszuchten sind, die den züchterisch durchdachten Farbzuchten den so schlechten Ruf einbrachten, dass sie eben außer der Farbe nichts zu bieten haben. Mich triggert das leider noch immer, aber das hat auch nichts mit dem "Goldfohlen" der Themenerstellerin zu tun, sondern mit meiner eigenen Einstellung und mit der will ich auch niemandem die Freude am Pferd verderben.
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Noch mal doof gefragt, da Petra ja den Hengst verlinkt hat - IST das denn der Papa von Sarahs Fohlen?
Die Kritikpunkte kann ich sehr gut nachvollziehen und teile sie auch durchaus, aber für mich war gar nicht sicher, ob es sich tatsächlich um den Vater zu DIESEM Fohlen handelt...
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Ich habe mir erlaubt, die Themen zu teilen, da die Diskussion über Hengste, Zuchtzulassungen und Rassen eigentlich absolut nichts in einem Vorstellungsthread verloren haben. Noch dazu wenn es gar nicht klar ist, ob der verlinkte Hengst der Vater des Fohlens ist.
Dafür könnt Ihr das Thema jetzt hier ausführlich und ergiebig diskutieren
Meine Meinung zu dem Thema ist übrigens, dass man leider die Käufer nicht daran hindern kann, ein buntes Fohlen oder Pferd zu kaufen, das gar keine oder reine fiktive "Alibipapiere" ohne offizielle Anerkennung durch Fachverbände besitzt. Und egal was man behauptet - die bunte Farbe verkauft sich nun mal deutlich besser als einfarbig oder gar weiß.
Noch dazu wo jeder rein rechtlich einen Verein gründen kann, der es sich zur Aufgabe macht, noch so wüldeste Gurkenmischungen zu produzieren, sie unter einem klangvollen Namen zu vermarkten und der seine Papiere daheim mittels PowerPoint zeichnet.
Das ist in der gesamten Tierwelt so und ja leider auch bei Hunden, Katzen und und und.... üblich
Solange es Käufer gibt, gibt es Hinterhofvermehrer - die oft gar nicht mal so wenig Kohle machen und die tatsächlich hin und wieder glückliche Kunden auflisten können
Ich denke da ähnlich, Manu - am Ende finden Menschen einfach ungewöhnliche Farben toll. Mit dem Merlefaktor bei Hunden kommen auch erblich bedingte Probleme - und dennoch gibt es den Merlefaktor mittlerweile nicht mehr "nur" bei Australian Sheppert, sondern bei französischer Bulldogge, Dackel, Labrador... einfach, weil "die Farbe toll" ist, und die Menschen solche Tiere dann eher kaufen....
Unsere Stallverpächter hatten ja auch einen Hengst, der nicht gekört wurde, und darauf dann ins HB II eingetragen wurde. Wobei wir halt wirklich (ich auch) denken, dass der hätte gekört werden müssen nach seiner Leistung. Hier spielen dann aber wieder Faktoren rein, die die Zucht für "kleine Züchter" teilweise erschweren (bei derselben Körveranstaltung wurde ein dreijähriger Haffihengst von Kreikenbohm gekört, der dreijährig bereits 1,50 m war - ergo eigentlich aus dem Maß, .... aber halt renommierter Züchter.... )... der Hengst wurde dann kurzzeitig eingesetzt, und ich war im Grunde ehrlich erstaunt, dass es für die Nachzucht tatsächlich im Grunde keine Nachteile einzubringen scheint, was Papiere und Co angeht, ob der Hengst im HB I oder II steht....
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Mir ging es eigentlich mehr um die Zucht gescheckter Pferde, als um die Diskussion, ob es ein Hengst verdient hat, gekört zu werden oder eben nicht. Die Frage stellte ich mir übrigens auch bei jedem der Welt Hit-Brüder ... warum mussten die alle gekört werden, obwohl sie zu allem auch recht eigennwillige Nachkommen hatten?
Die Frage zu beantworten, werden wir aber am Ende der Körkommission überlassen müssen.
Schlussendlich werden wir aber mit der züchterischen Selektion irgendwo anfangen müssen und das ist eben bei den Warmblutpferden die Körung der Hengste und die Stuteneintragung bei den zukünftigen Fohlenmüttern. Auch hier kann man die Frage stellen, ob die Bewertungen immer fair sind oder ob es da auch "menschelt".
In Zeiten, in denen es aber eigentlich keine schlechten Pferde mehr gibt - egal in welchem Verband man schaut - war auch ich der Meinung, dass man schon nach dem Außergewöhnlichen streben muss, um noch verkaufen zu können - und ja: Die passende Farbe hilft dabei. Das Problem ist nur, dass wir unser Wunschfohlen nicht konfigurieren können und es dann von der Stute so geliefert wird, wie wir uns das wünschten ... und dann kommt eben das Problem, dass wenn ein Fohlen nicht hübsch bunt, sondern schlicht braun geboren wird, es bei einem Vater, der HB1 beim Oldenburger Verband gekört und eingetragen ist und mit einer entsprechend eingetragenen Mutter, die eine ordentliche Leistungsprüfung absolvierte, trotzdem ein Oldenburger ist und einen Käufer finden wird, der nicht nach Farbe, sondern nach Qualität schaut.
Was ist aber mit dem Fohlen aus der Mutter ohne Papiere und dem HB2-Vater, wenn es schlicht braun zur Welt kommt? Es ist ein "einfarbiger Pinto" mit Papieren von einem Nischenverband, der alles einträgt und mit Papieren versieht, was sich ihm vorstellt? Wer gibt diesem Fohlen die Chance, sich in seiner Qualität zu beweisen?
Darum ist und bleibt es mein Credo, dass es am Ende ums Pferd geht und die Chance, die wir ihm geben müssen, ein wertgeschätztes Pferd zu werden und kein Fall für den Belgischen Schlachtpferdetransport, weil es einfach zu viele gute, günstige Pferde gibt und zu viele Vermehrer, die das ignorieren.
Ich habe 20 Jahre lang gescheckte Sportpferde unter der Oldenburger und der Trakehner Flagge gezüchtet und hatte mit Sambuco den ersten bunten Hengst, der in Oldenburg gekört und ins HB1 eingetragen wurde. Für mich war das eine Auszeichnung und ein Zeichen, dass wir mit unserer Zucht auf dem richtigen Weg waren.
Zucht ist wie ein Bus voller Verwandtschaft - man weiß nie, wer als Erster aussteigt, aber ich wüsste eben immer gerne, wer da alles in den Bus eingestiegen ist, um darauf vorbereitet zu sein, wer als Erster aussteigen könnte. Je mehr ich also über die Ahnen meiner Zuchtpferde weiß, desto besser wird Zucht - zumindest theoretisch - planbar und das Zuchtziel - ein rittiges, gesundes und leistungsbereites Pferd - erreichbar.
Für mich ist die Zucht von "Freizeitpferden" durchaus wichtig, aber wenn man den Begriff "Freizeitpferd" so definiert, dass das Fohlen ja keine Papiere braucht, weil es "nur" ein Freizeitpferd werden soll, dann interpretiert man den Begriff "Freizeitpferd" falsch.
Ein Freizeitpferd muss in der Regel viel rittiger sein, als ein Sportpferd, denn wer ein Sportpferd für den Turniereinsatz kauft, der ist in der Regel reiterlich so weit gefestigt, dass er auch mit Rittigkeitsproblemen umgehen kann (viele der international erfolgreichen Dressurpferde waren und sind nicht die einfachsten Reitpferde und bewegen sich zwischen Genie und Wahnsinn). Wer aber sein Pferd in der Woche im Offenstall hält und nur am Wochenende entspannt im Gelände spazierenreiten möchte und wenig Lust und zeit hat, sein Pferd täglich so zu arbeiten, dass es "funktioniert", der braucht eben idealerweise ein Pferd, dessen Ahnen auf diese Eigenschaft der Rittigkeit, Gelassenheit und Gesundheit (hier spielt der korrekte Körperbau und das stabile Fundament eine große Rolle) selektiert wurden, damit der Käufer auch genau das Pferd bekommt, was er sich erhofft hat.
Gerade beim Fohlenkauf! Man kauft mit einem Fohlen Hoffnung und weiß in drei bis vier Jahren, ob sie sich erfüllt. Bis dahin kostet das Pferd und wenn es dann nicht passt, bekommt man das investierte Geld ganz sicher nicht zurück - und schon gar nicht, wenn das Pferd keine Papiere hat.
Ich weiß, dass man auf Papieren nicht reiten kann, aber beim Verkauf ist es in der Regel ein preislicher Unterschied, ob das Pferd Papiere hat, respektive bekannte Ahnen darin stehen, oder eben nicht.
Aber ich habe auch viele Fohlen dazu gekauft und immer die Stut- und Hengstbücher gewälzt, die FN-Jahrbücher studiert und mir angeschaut, ob es sich um sogenannte "Passanpaarungen" handelte, die besonders erfolgsversprechend durchgeführt wurden. Ich habe geprüft, welche Noten die Mutter, die Großmütter, der Vater, die Großväter des Fohlens in den Prüfungen erhalten haben, wie erfolgreich Geschwister im Sport gelaufen sind oder ob die Eltern selbst sporterfolgreich waren. Unsere Aufzuchtpferde haben uns nie enttäuscht - aber dafür sind eben die Papiere auch sinnvoll: Um zu prüfen, wer aus dem Verwandtschaftsbus aussteigen könnte und abzuwägen, ob das zu den eigenen Vorstellungen passt.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Zitat von elchbine im Beitrag #9Wer aber sein Pferd in der Woche im Offenstall hält und nur am Wochenende entspannt im Gelände spazierenreiten möchte und wenig Lust und zeit hat, sein Pferd täglich so zu arbeiten, dass es "funktioniert", der braucht eben idealerweise ein Pferd, dessen Ahnen auf diese Eigenschaft der Rittigkeit, Gelassenheit und Gesundheit (hier spielt der korrekte Körperbau und das stabile Fundament eine große Rolle) selektiert wurden, damit der Käufer auch genau das Pferd bekommt, was er sich erhofft hat.
Leider wird aber für diesen Sektor der Reiterrei eher nicht gezüchtet. Bei den Warmblütern muß es immer spektakulärer von den Bewegungen sein usw. Das sind Pferde, die von "Otto-Normal-Reiter" weder gesucht noch problemlos geritten werden können. Mal abgesehen vom meistens nicht bezahlbaren Preis. So gucken die Freizeitreiter eben auch eher bei den Nischenvereinen oder Feld-Wald-und Wiesenmischungen.
Ich stehe da grundsätzlich ganz hinter Dir, Sabine und ich habe auch ein paar gute Bekannte, die züchten und genau die selbe Einstellung teilen.
Aber auf der anderen Seite ist da das Groß der uninformierten oder schlichtweg "ignoranten" Menschen, die nach wie vor ihre Pferde nur nach Farbe und so preisgünstig wie möglich aussuchen:
Nimm als Beispiel einen reinrassigen schwarzen Friesenwallach, 6 Jahre, gute Papiere, korrekt geritten, langes Wallehaar, gutes TÜV und angeboten zu einem sehr realistischen Preis von 15000 Euro
Und dann nimm einen sehr bunten schwarz weißen Hinterhofwallach, ca 6 Jahre ( genauer kann man es nicht sagen), ohne Papiere, aber der Papa war "ganz sicher" ein Friese, von dem keiner mehr den Namen weiß, er kennt Sattel und Zaumzeug, hat spärliches Langhaar, kommt eventuell durchs TÜV, wenn denn überhaupt eines gemacht werden würde und würde knapp unter 5000 Euro kosten.
Ich kann Dir bei 8 von 10 Pferdemenschen aus meiner näheren und weiteren Umgebung genau sagen, welches Pferd sie nehmen würden - egal in welcher Sparte sie sich betätigen wollen! Und da sind sehr viele Pferdemenschen dabei, die schon seit über 30 Jahren selber Pferde haben und es eigentlich besser wissen sollten! Und doch besteht eine ganz gute Chance, dass diese Leute dann mit ihrem bunten Mix glücklich werden, auch wenn sie ihrem Traum vom schwarzen Wallemähnen-Friesen insgeheim ein klein wenig nachtrauern - aber der war schlichtweg zu perfekt und "kostbar" für den Job als "nur Freizeitpferd"
Zitat von elchbine im Beitrag #9Mir ging es eigentlich mehr um die Zucht gescheckter Pferde, als um die Diskussion, ob es ein Hengst verdient hat, gekört zu werden oder eben nicht. Die Frage stellte ich mir übrigens auch bei jedem der Welt Hit-Brüder ... warum mussten die alle gekört werden, obwohl sie zu allem auch recht eigennwillige Nachkommen hatten?
Ich wollte Dich auch nicht davon abbringen, von dem Thema. Mein Beitrag bezog sich ein wenig darauf, dass es eben auch für nicht "geprüfte" Elternteile ebenso Papiere gibt. Da gibt es dann Züchter, die darauf schauen, und andere, die das nicht tun. Für den Laien ist das denke ich dann schwierig. Ich bekomme durch meine Mitgliedschaft in der IGF ja auch einiges mit, weil es auch da ja nicht nur um Spaß mit dem Fjordpferd und anderen Fjordpferdefreunden geht, sondern auch um Zucht, und alles, was damit zusammen hängt.
Ich finde, Du hast da einige Punkte schon sehr schön zusammen gefasst. Das ist ja auch ein Grund, warum ich meinen Kleinen vom Züchter habe, und die Eltern kennen wollte. Das hat eben nicht nur den Grund, dass Papiere "ein Prestigeobjekt" kennzeichnen, sondern weit mehr - dass man sehr viel mehr auch aus der Verwandschaft schließen kann, viel Information, was einem bei dem Pferd ohne Papiere einfach fehlt. (was dann auch schade ist - mein Großer war übrigens genau dafür ein Beispiel, denn er hatte keine vollen Papiere - was MIR erst mal vollkommen egal war, erstens war er Wallach und zweitens wollte ich ja reiten...).
Zitat von Filo2010 im Beitrag #10Leider wird aber für diesen Sektor der Reiterrei eher nicht gezüchtet. Bei den Warmblütern muß es immer spektakulärer von den Bewegungen sein usw. Das sind Pferde, die von "Otto-Normal-Reiter" weder gesucht noch problemlos geritten werden können. Mal abgesehen vom meistens nicht bezahlbaren Preis.
Genau, eher "ganz im Gegenteil" - gezüchtet wird beispielsweise bei vielen Warmblutverbänden für den Leistungssport - und was da "abfällt", und für den großen Sport nicht reicht, landet dann bei so manchem Freizeitreiter, der sich dann vor einer ziemlichen Herausforderung sieht, weil das eben häufig auch Tiere sind, die "zwischen Genie und Wahnsinn" stehen, und nur einfach für den Großen Sport nicht gut genug waren....
Wobei dann auch wieder die Frage ist, was sucht der Reiter? Beispielsweise beim Fjordpferd wird auf Ausgeglichenheit, innere Ruhe und Verlässlichkeit im Grunde schon selektiert (bei manchen natürlich auch auf sportliche Leistung, ohne Frage) - aber wenn man dann eben lieber ein Warmblut oder so haben will, dann passt auch das wieder nicht
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Zitat von küwi im Beitrag #11Ich stehe da grundsätzlich ganz hinter Dir, Sabine und ich habe auch ein paar gute Bekannte, die züchten und genau die selbe Einstellung teilen.
Aber auf der anderen Seite ist da das Groß der uninformierten oder schlichtweg "ignoranten" Menschen, die nach wie vor ihre Pferde nur nach Farbe und so preisgünstig wie möglich aussuchen:
Nimm als Beispiel einen reinrassigen schwarzen Friesenwallach, 6 Jahre, gute Papiere, korrekt geritten, langes Wallehaar, gutes TÜV und angeboten zu einem sehr realistischen Preis von 15000 Euro
Und dann nimm einen sehr bunten schwarz weißen Hinterhofwallach, ca 6 Jahre ( genauer kann man es nicht sagen), ohne Papiere, aber der Papa war "ganz sicher" ein Friese, von dem keiner mehr den Namen weiß, er kennt Sattel und Zaumzeug, hat spärliches Langhaar, kommt eventuell durchs TÜV, wenn denn überhaupt eines gemacht werden würde und würde knapp unter 5000 Euro kosten.
Ich kann Dir bei 8 von 10 Pferdemenschen aus meiner näheren und weiteren Umgebung genau sagen, welches Pferd sie nehmen würden - egal in welcher Sparte sie sich betätigen wollen! Und da sind sehr viele Pferdemenschen dabei, die schon seit über 30 Jahren selber Pferde haben und es eigentlich besser wissen sollten! Und doch besteht eine ganz gute Chance, dass diese Leute dann mit ihrem bunten Mix glücklich werden, auch wenn sie ihrem Traum vom schwarzen Wallemähnen-Friesen insgeheim ein klein wenig nachtrauern - aber der war schlichtweg zu perfekt und "kostbar" für den Job als "nur Freizeitpferd"
Hee, Manu jetzt fühle ich mich angefriffen. Danke für den da: Und ich kontere so: Ich bin seit 1990 in er Friesenszene vernetzt und aktiv und hatte drei Friesenpferde. Alle drei teuer und mit besten, guten und mittelmäßigen Papier. Und alle drei waren krank und anfällig, und ich kenne unzählige weitere "Montags-Friesen". Ich bin nach wie vor ein Fan und verliebt in diese Rasse... ABER Die Rassereinheit ist absolut kein Garant für Qualität, jedenfalls bei dieser reingezüchteten Rasse. Und die Zucht liegt in den Händen einer korrupten Holländsichen Pferde-Mafia... das ist vielleicht ein bisschen übertrieben aber vielleicht auch nicht... Ich habe soviele Geschichten gehört in all den Jahren, wenn nur die Hälfte davon stimmt... kann ich nicht viel geben auf Prädikate und Noten und Prämien.
DAS war einer der Gründe weshalb ich mich gegen einen reinrassigen Friesen und für den dahergelaufenen papierlosen Tinker-Mix entschieden habe. gewissermaßen ist das ein Experiment.. ich sollte mal sehen, wie anfällig das Tier so ist. So ähnlich wie man es bei reingezüchtet Hunden gegenüber Promenaden-Mischungen sagt. Und ich finde das sehr interessant. noch sind meine Erfahrungen jung.. aber ich beobachte sehr interessiert in direkter Nachbarschaft Zucht und Handel mit teilweise gut dotierten reinrassigen Friesen und kein einziger hat mich angefixt dafür den Geldbeutel zu öffnen... mal sehen wie das weiter geht.
Genau so Pferde sind es, Conny, die ich mit sehr viel Argwohn beobachte:
Bekannte von mir such(t)en ein Nachwuchspferd, weil sich das "alte" sehr geliebte Warmblut mit knapp 12 Jahren als chronisch kranker Frühpensionist herausgestellt hat.
Anforderungen sind:
gesunder, gedeckt farbiger Warmblutwallach von 4-8 Jahren, ca 165 - 175, am besten direkt vom Züchter, entsprechende namhafte Abstammung, für das klein Viereck, also für A und L Dressur geeignet, eventuell ein wenig Sprunggymnastik, Ausreiten nur in Sichtweite des Hofes, regelmäßige Trainings mit namhaften Trainern, ein paar lokale Turniere im Jahr, reitbar von der Tochter und hin und wieder der Mutter. Preisklasse wäre entsprechend 10t - 20t Euro für top Abstammung gerne auch mehr.
Sie haben in knapp 5 Jahren das inzwischen 7. oder 8. Pferd .... alle von namhaften Züchtern, die normalerweise für den "großen Sport" züchten, einige Pferde sogar über dem oberen Ende der Preisklasse. Abstammung mässig waren sie alle der "creme de la creme" zuzuordnen und die Namen der Väter und Mütterväter kennt sogar ein Pferdelaie aus dem TV.
Die Pferde kamen allesamt nur mit sehr viel Mühe oder gar nicht durch den TÜV, hatten im Laufe des ersten Jahres sehr massige Probleme entweder mit der Gesundheit (meistens der Gelenke) oder der Rittigkeit. Ich glaube, 2 verstarben in den ersten Wochen in Folge einer Kolik, 3-4 gingen zurück zum Züchter, einer verstarb 4jährig bei der Kastration in der Klink, einer brach sich das Beim am Transport und einen behielten sie als Pensionistenkumpel für den "alten" Rentner
Ich kann auch nicht sagen, ob sie inzwischen ein Pferd haben, das den "hohen" Anforderungen entspricht.... aber ich habe schon den Eindruck, dass die Warmblutpferdezucht sich sehr weit vom 08/15 Gebrauchspferd für jedermann entfernt hat
Zitat von Seppe im Beitrag #13[quote=küwi|p152022]
Hee, Manu jetzt fühle ich mich angegriffen. Danke für den da:
Entschuldige vielmals, Susanne
Tatsächlich hatte ich Dich bei dem post gar nicht auf dem Plan, sondern dachte an eine Auswahl Damen bei uns im Stall, die sich sofort für "Hermann" statt für "Seppe" entscheiden würden
Aber ich bin auch bei Dir, was die "holländische Friesen Mafia" angeht - ich kenne mich da zwar nicht wirklich in der Szene aus. Nur was man so ganz am Rande mitbekommt, reicht mir oft schon.
Ich glaube aber auch, dass es das bei jeder Rasse gibt - ganz egal von welchem Zuchtverband oder Nation Und das das mit der Grund ist, warum es immer Mixxe geben wird und die sich so gut verkaufen lassen.
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Barockpinto Zucht in Deutschland
25.09.2022 13:34 (zuletzt bearbeitet: 25.09.2022 13:35)
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Bei den Warmblütern muß es immer spektakulärer von den Bewegungen sein usw. Das sind Pferde, die von "Otto-Normal-Reiter" weder gesucht noch problemlos geritten werden können. Mal abgesehen vom meistens nicht bezahlbaren Preis.
