Warum soll dich jemand hauen?

Er hat das Pferd stark abgestellt und dabei den Hintern herumgebracht. Die Art, wie es mit diesem gezielten "aus-dem-Gleichgewicht-bringen" umgegangen ist (und das eben rechts deutlich anders als links) hat ihm das eine oder andere über seine Balance gesagt. Mehr war das mMn nicht. Also keine gymnastische Übung oder so.

Aber genau das meine ich doch, er hat das Pferd so, wie er es machte, gezielt aus dem Gleichwicht gebracht. Um den Fehler beim Pferd zu finden.
Aber m. E. lag der Fehler mitnichten beim Pferd. Das war hausgemachtes Elend der Reiterin. Was auch sehr deutlich zu sehen war, als Bernd ohne Fissematenten anritt.

Wie ich bereits sagte, Feh, sogar Plüschi würde auf das, was Kichererbse fabrizierte, nicht so handzahm reagieren mit nem müden Lupferchen. Vorne mit aller Gewalt bremsen, mittig rundumeiern und hinten treiben und draufhauen.

Dass die Füchsin beim angaloppieren auch bei ihm Mores hatte, lag an der verkorksten Daddelei der Reiterin. Aber dazu hätte es weder abstellen noch Wendungen bedurft, nur etwas Geduld und frisch reiten. Gemacht hat er es bis auf die heftigen Kehren zum angaloppieren ja dann recht gut. Vor allem, ohne das Pferd komplett vorne auszubremsen. Und ich glaub nicht, dass die Reiterin das so weiterführt.

Ich bin da bei dir Ginny.
Die Ideen von Bernd fand ich echt nicht schlecht, aber die Umsetzung gefiel mir nicht.
Ich sehe da auch keine Biegeübung sondern nur ein gezieltes aus dem Gleichgewicht bringen und so ruppig wie er das tut, wüsste ich ehrlich gesagt nicht ob er mein Sensibelchen damit nicht auch aus dem Gleichgewicht bringen würde.
Sehe einfach nicht so recht den Sinn dahinter?! Dass das Pferd Balance Probleme hat wurde doch schon vorher klar.

Beim Reiten hat er ebenfalls gute Ansätze aber teilweise sieht es eben auch etwas ruppig und unkoordiniert aus von ihm. Das angaloppieren mit den Wendungen fand ich wirklich nicht schön anzusehen und sehe da auch keinen nachhaltigen Lerneffekt fürs Pferd.
Das er die Zügel lang lässt und ihr Luft gibt finde ich prima!

Hä, wo war der denn ruppig? Und unkoordiniert?

Ja, natürlich würde er dein Sensibelchen auch aus dem Gleichgewicht bringen, das ist doch auch der Sinn der Sache gewesen.

Bei dem Angaloppieren aus der Wendung gegen die Bande hat er sich schlichtweg die Tatsache zunutze gemacht, dass das Pferd sich dabei von selbst auf den Hintern setzen muss - daraus hat er´s angaloppieren lassen und so den (ja anscheinend durch die Vorgeschichte schon ziemlich fest verankerten) Buckel-Impuls gar nicht erst aufkommen lassen. (Dass das bei einem etwas behäbigen Pferd wie diesem nicht gleich beim ersten Versuch klappt, ist doch völlig okay). Das war vermutlich auch alles, was er damit bezwecken wollte, und das ist ihm gut, schnell und effektiv gelungen, ohne dass er irgendwie grob auf das Pferd einwirken musste oder es nochmal irgendeinen Anlass zum Wehren gesehen hat. Er hat in dem Mist-Wintecsattel schön und komplett zügelunabhänigig gesessen und agiert und zu keinem Zeitpunkt das Pferd gestört. Im Gegenteil, die Stute ging unter ihm für meine Begriffe ausgesprochen gut, locker und zufrieden.
Sein Job war ja keine vollumfängliche klassische dressurmäßige Ausbildung des Pferdes.

Das sehe ich auch so wie Corazon, das Übertreten diente ja auch nicht zur Diagnosestellung, OB Stütchen im Gleichgehwicht oder nicht , denn das war ja offensichtlich, sondern daran zu arbeiten. Kann man so einsetzen, muß man aber nicht.
Grob fand ich ihn nicht, diese seitlichen Biegeübungen sind ja auch bei den Legeretisten sehr beliebt, ich hole mir auch gerne mal ganz vorsichtig den Kopf links rechts rein. Aber nicht in der Bewegung und auch nur ganz vorsichtig und ohne Druck im Stand. Ist das dem Pferd unangenehm, entzieht es sich von alleine mit dem Hintern.

Unter ihm fand ich die Stute weitaus losgelassener als bei der Besitzerin, ist halt Western, was ja auch durchaus seine Berechtigung hat.

Gruß
Anchy

Ich sehe nun mal keinen Sinn dahinter ein Pferd zwanghaft aus dem Gleichgewicht zu bringen.
In der Form wäre das den meisten anderen Pferden auch so ergangen und damit hat das für mich einfach keine Aussagekraft. Und so wie von ihm gemacht, erkenne ich da null Sinn hinter fürs Pferd.
Die Biegeübungen im Stand mache ich ja auch, finde ich auch sinnvoll, nur nicht so.
Und ich mag mich auch gar nicht darüber streiten, denn die subjektive Empfindung ist da eh bei jedem anders.
Ich fand ihn im Sattel einfach schrecklich, der saß wie ein Schluck Wasser drauf und wie gesagt diese Wendungen fand ich auch nicht gut.
Was hast das Pferd langfristig davon, wenn man zufällig die richtige Reaktion aus ihm kitzelt aber es eigentlich gar nicht versteht was man von ihm will?!
Hat absolut nichts mit einer Dressurausbildung zu tun, ich sehe da einfach null Lerneffekt fürs Pferd.

Aber ich sagte ja auch, dass ich es super fand, dass er sie vorne losgelassen hat und ich fand auch dass sie unter ihm sehr viel besser lief.

Trotzdem muss mir das doch nicht alles gefallen was er da macht .

Nöö, mir gefiel auch nicht alles was der da macht, aber ich sah einfach, dass die Stute mit Hackl doch entspannter lief als mit der Besi und das obwohl der so sitzt, wie er sitzt

Cruzado, nein du musst das nicht gut finden, aber aus dem nicht gut finden einen Menschen gleich schlecht sein lassen, das ist das was dabei stört.

Wenn einem etwas nicht gefällt dann heißt das ja noch lange nicht das es auch schlecht ist.

Er sitzt halt wie ein Westernreiter... der Westernsattel setzt dich nunmal anderst hin als ein Pritschensattel. Gab mal ein Video, das ich leider nimmer finde, wo man einen Westernreiter auf ein Springpferd gebunden und auf den Parcours losgelassen hatte. Ausgesehen hat es sehr unkonventionell, aber er saß absolut sicher, störte das Pferd nicht und allgemein sah es sehr locker flockig aus. Grad das Bein des Westernreiters liegt ein bisschen weiter vorne und weniger an, ich glaub das stört viele in der Optik wenn man den Sattel tauscht.

Zitat von Anchy im Beitrag #187

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Nöö, mir gefiel auch nicht alles was der da macht, aber ich sah einfach, dass die Stute mit Hackl doch entspannter lief als mit der Besi und das obwohl der so sitzt, wie er sitzt

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Ich glaube, und das ist das was mich im Wesentlichen stört ist der Punkt, dass ich die Stute einfach nicht als Korrekturpferd empfinde. Für mich ist es ein ganz normales junges Pferd mit schlechter Grundausbildung.
Würde man da an der Basis arbeiten und dem Pferd eine solide Grundausbildung zukommen lassen bedarf es keiner ruppigen Korrekturen/Maßnahmen wie das mit den Wendungen.
Aber logisch das ist zeitaufwendiger und weniger spannend für den Zuschauer hinter dem TV.
Jedoch sehr viel schonender und vorallem langfristig der nachhaltigste Weg fürs Pferd.

Naja, im Prinzip ist es ein Korrekturpferd, weil das Klemmige wieder wegkorrigiert werden muss, das durch das falsche Gereit halt entstanden ist.

Ja das stimmt natürlich!

Ich meinte eher dieses fokussierte Problem mit dem angaloppieren. Das sehe ich nicht als Problem, sondern eher als Folge. Die Stute ist einfach schlecht geritten, nicht im Gleichgewicht, da würde im Prinzip gutes Reiten und Gymnastizieren reichen.
So wie der Hackl da vor geht hilft es für den Moment, aber das "Problem" wird sofort wieder auftauchen wenn die Besitzerin wieder alleine ist.

Er hat das gemacht, was getan werden sollte/musste. Er hat die Stute ans galoppieren gebracht.

Über die Ausführung kann/darf man geteilter Meinung sein - und, da es sich um ein öffentliches Format handelt - m. E. durchaus auch öffentlich diskutieren.

Mir persönlich ist der angesetzte Grundsatz, den er hatte klar und das war auch richtig.
Manchen "Schnörkel" empfand ich - so wie er ihn ausführte eben nicht gut oder in dieser Form nicht nötig oder übertrieben - aber ich frage mich halt, wenn es mein Pferd wäre, würde ich das in dieser Form der Ausführung wollen.
Und da sag ich halt eher nein.

Und genau da bin ich exakt bei Lena: Ich habe geschrieben, dass die Stute für mich kein Problempferd ist, denn sie reagierte ja lediglich auf das Gezerre ihrer Besizterin am Zügel und das Klemmen, sobald Sabrina die Galopphilfen gab - also auf eine widersprüchliche Aufforderung mit vorne bremsen, hinten Gas geben. Für mich war das auch kein Buckeln oder Bocken - Pandora hopste und drehte sich, um daraus dann die Flucht zu ergreifen, denn auf Druck reagieren Pferde bekanntlich nicht mit Nachgeben, sondern mit Gegendruck.

Insofern hatte das mangelnde Gleichgewicht wenig mit dem Gehopse (ich mag es echt nicht Buckeln nennen, denn das Heben des roten Hinterns erfolgte nach dem Einsatz der Gerte) zu tun, denn sonst könnte man keine Remonte galoppieren. Also macht es aus meiner Sicht keinen Sinn, ein Schwanken der Hinterhand durch Zuppeln am Zügel herauszufordern, um zu beweisen, was sowieso schon klar ist - das ist für mich dann eben keine Profiarbeit, die einer Korrektur dient, sondern Effekthascherei für die Kamera, um das "Problem" zu verdeutlichen, das zwar existiert, aber nicht der Grund für das Hopsen ist.

Das Hopsen kann durch "vorne loslassen und aufhören zu klemmen" behoben werden - das zeigte sich, als das Pferd schon deutlich freier und entspannter unter Zöppel-Berni lief - dass sein Gereit der roten Pandora sicher viel besser tat, als das, was ihre Besitzerin im Sattel fabrizierte, will ich gar nicht in Frage stellen. Ich behaupte nur, dass er die Stute vermutlich auch gleich hätte angaloppieren können, ohne dass sie gehopst wäre, denn er ließ sie vorne los und klemmte nicht und damit konnte Pandora auch endlich mal nach vorne gehen, wurde nicht blockiert und musste nicht auf widersprüchliche Hilfen reagieren.

Ich will auch keinesfalls an Herrn Hackls reiterlicher Kompetenz zweifeln - in den allerersten Sendungen war ich wirklich erstaunt, wie mutig er sich ohne Sattel auf ein wirklich buckelndes Pferd setzte - da hätte ich mich nicht drauf getraut.

Er hat sicher seine Qualitäten, was den Umgang mit Problempferden betrifft, aber was mich störte war, dass aus einem jungen Pferd, das schlecht geritten wurde und darauf reagierte, ein Problemfall konstruiert wurde, der mit viel effekthascherischen Übungen therapiert werden musste - die empfand ich als unnötig und wie Lena schrieb: "Ich sehe nun mal keinen Sinn dahinter ein Pferd zwanghaft aus dem Gleichgewicht zu bringen." Ich eben auch nicht.

Allerdings verstehe ich bei dem Format auch nicht, dass man zwei Westernreiter als Therapeuten bestimmt. Ich persönlich würde, wenn ich ein Pferd hätte, das mich an meine reiterlichen Grenzen bringt und das bislang nicht western geritten wurde, nicht zu einem Westernreiter zu Korrektur geben - nicht weil der das nicht gut machen kann, sondern weil mir auch die FN-Reitweise und deren Vertreter viele Möglichkeiten zur Korrektur eines Pferdes geben, die ich nachvollziehen kann. Vielleicht würde ich dann die Herangehensweise der Pferdeprofis auch besser verstehen und sie nicht überwiegend als sinnbefreit beurteilen.