Oder auch nicht... Ich lese aus dem Text (leider) relativ viel Neid auf (mediale) Bekanntheit und medienwirksame Vermarktung heraus.
Logisch daß Ausbildner ( oder Abrichter oder wie auch immer man diese "Trainer" nennen mag ) durch FB und Co und durch die Teilnahme an diversen Großveranstaltungen, die mit viel Medienpräsenz hinterlegt sind, auch in aller Munde sind, egal, wie viel heiße Luft sie abgeben - oder wie hilfreich sie tatsächlich sind.
Diese aber dann über einen Kamm zu scheren und grundsätzlich schlecht zu machen, widerstrebt meinem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Denn im Gegenzug könnte man genauso gut über all die "pöhsen FN Ausbildner" herziehen, die sich ( ACHTUNG-verpauschalitiert! )mit diversen Hilfszügeln und Rollkur - Brachialgewalt über die individuellen Problemchen von Pferden hinwegsetzen
Letztendlich gibt es sowohl in dem einen Lager als auch in dem anderen Lager immer wieder Trainer, die einer bestimmten Pferd-Menschenkombinatin helfen können - oder auch nicht.
Meine Rede ist immer, daß jeder zum jeweiligen Zeitpunkt immer genau den Trainer hat, den er für sein Level verdient und braucht. Weil sonst würde derjenige sich nicht für genau diesen Trainer entscheiden. Und meistens paßt das auch wunderbar - bis sich der Trainierte so viel weiterentwickelt hat, daß er einen Trainer auf einem nächsten Level braucht usw. Oder der Trainierte entwickelt sich nicht bzw im gleichen Masse wie der Trainer - aber auch dann paßt es doch für denjenigen perfekt!
Darum ist es so unheimlich schwer, einen Trainer zu bewerten. Auch Fr. Schneider und Hr. Hackl leisten letztendlich für ihre Kunden eine gute Arbeit - egal was ich mir als Zusehender dabei denke.
Und das selbe gilt für all die youtube-Ausbildner oder FB Poster oder die, die sich keine Zeit nehmen oder keine Zeit haben, um sich via Medien präsent zu machen.
Es gibt nunmal mehr als eine Schiene, wie man ein Pferd ausbilden kann - und was für den einen ok ist, ist vermutlich für den nächsten der absolute Alptraum. Aber man sollte - gerade wenn man selber seine Brötchen mit Pferdezucht und -ausbildung verdient - doch immer so fair bleiben und nicht alles krampfhaft mies reden, was außerhalb seines eigenen Wohlfühl-Nudelsuppen-Tellerrandes passiert.
Ich gebe Dir nicht unrecht - darum schrieb ich ja auch gleich vorneweg, dass ich nicht mit allen Zeilen übereinstimme, mich aber doch manches nachdenklich stimmt.
So finde ich es schon bedenklich, dass es die Leute in den sozialen Netzwerken gibt, die Ausbilder - egal welcher Reitweise -, die durchaus auch sehr erfolgreich unterwegs sind und über die man spricht, weil sie durchaus eine Vorbildfunktion haben, nicht kennen, aber wissen, wer Herr Hackl ist, weil man den aus den Fernsehformaten kennt, über deren fachlichen Wert man zwiegespaltener Meinung sein kann.
Ich will jetzt auch gar nicht die "guten, alten Zeiten" glorifizieren, in denen es noch kein Internet und keine solchen Fernsehformate gab, aber ich persönlich habe das Gefühl, dass sich heutzutage ein Teil der Reiterwelt, durchaus durch Medienpräsenz von Ausbildern sehr leicht beeindrucken lässt, ohne groß zu hinterfragen, ob das wirklich alles so passt und dass sie dabei einen sehr oberflächlichen Weg beschreitet.
Und ich fände es jetzt auch nicht fair, jemandem Neid zu unterstellen, der auf etwas aufmerksam macht, was meines Erachtens durchaus zum Nachdenken anregt. In welche Richtung das Nachdenken dann geht, ist dabei für mich weniger wichtig, als dass überhaupt mal nachgedacht wird, denn bei manchen Leuten, die in den sozialen Netzwerken schreiben, habe ich das Gefühl, dass reflektiertes Denken vor den Posts gar nicht statt findet. Und da finde ich es schon begrüssenswert, wenn jemand es schafft, dass man nachdenklich wird.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Kritik via geschriebenen Worten ist eben immer sehr schwer einzuschätzen - und die Einschätzung ist nunmal primär sehr subjektiv bewertet. Für mich hat der Text oben diesen Beigeschmack, für andere vermutlich nicht ...
Ich bin bei jeder Medienpräsenz von Pferden nachdenklich - egal ob es sich um einen Western von 1948 handelt ( wie letztes Wochenende ), ein Foto in der Zeitung, wo kleine Kinder auf Fohlen sitzen oder eben jegliche Fernsehformate oder Internetzberichte - und ich finde vieles sehr sehr grenzwertig, vor allem wenn man es mit den unbedarften Augen der Laien oder Halbwissenden zu betrachten versucht.
Leider wird die Informationsflut der heutigen Zeit gerade von Laien oder Halbwissenden nur mehr sehr unreflektiert übernommen und oft vom Standpunkt der "falsch verstandenen Tierliebe" oder der "Verniedlichung" bewertet. Mir kräuseln sich oft die Zehennägel bei Bildern oder Videos, die auf FB gepostet und entweder als ur-witzig empfunden werden - oder die wegen Dingen niedergemacht werden, daß es nur so kracht. Und das oft von Personen, die von sich behaupten, daß sie über 30 Jahre Pferdeerfahrung haben
Und ich gebe Dir Recht damit, daß man jene oft sehr guten Ausbildner , die eben nicht medienwirksam auftreten, leider selbst "in der Szene" oft nicht kennt. Allerdings steht es jedem frei, das in der heutigen Zeit zu ändern, auch wenn es mit Aufwand und Kosten verbunden ist, die meistens nicht unbeträchtlich sind.
Meine persönliche Prämisse ist nach wie vor "einfach gut reiten sollte reichen" und "benütze Deinen gesunden Menschenverstand beim Umgang mit Lebewesen".
Aber "einfach gut reiten" ist heute leider in vielen Kreisen nicht mehr gefragt, weil das mit Anstrengung, Selbstreflexion und Zeitaufwand verbunden ist. Und der Hausverstand ist faktisch nicht mehr vorhanden und wird auch nicht mehr weitergegeben und gelehrt.
Das ist eine der ausgestorbenen historischen Gottheiten infolge der heutigen Zivilisation
bei all den Pseudo-Reality-Shows darf man zwei Protagonisten nicht vergessen: den Regisseur und den Produzenten! Denn die drehen alles so, wie sie glauben, daß die Leute es sehen wollen und was Quote macht! Realität? Uninteressant !!!!!!! Ein paar Beispiele: es gab mal das grauenhafte Trauerspiel "Die Burg", wo Leben auf einer hochmittelalterlichen Burg nachgestellt werden sollte. Und - JA KLAAAR - die Vegetarierin sollte das Kaninchen ausnehmen! Anwesende, die das unspektakulär und mit halbwegs vernünftigem Ergebnis hätten machen können, waren unerwünscht. Oder die springenden Hintergründe in manch anderen Formaten: der Hund, der eben auf dem Sofa saß, ist plötzlich im Garten, während der Dialog der Protagonisten theatralisch weitergeht. Achtet mal drauf Oder Tamme Hanken: er war nicht der Wunderheiler, der jedes Tier wieder zurecht bog. Zu Gast im TH meines Vertrauens, schickte er etliche Hunde/Katzen zum TA mit der Begründung, daß er da keine Hand anlegen würde, weil er in diesem Fall der Falsche wäre! So was sieht man natürlich nicht im Fernsehen!
Ich glaube schon lange nichts mehr, was als Pseudo-Reality-Doku gezeigt wird
Das wird in den gezeigten Formaten nicht anders sein.
ZU diesem FB-Eintrag: wie @küwi schon schrieb: Für mich klingt das auch ziemlich danach, als ob jemand ein Problem damit hat, dass Herr H. und Frau S. mediale Aufmerksamkeit erhalten, obwohl sie "nichts können". Wobei der Verfasser natürlich auch die einzige Kompetenz im Lande ist, der das beurteilen kann, weil er selber ein Bereiter ist (?), und nur die leisten vernünftige Arbeit. Da wird schließlich nicht mit dem Strick gewedelt und nur dann taugt es ja was. Für mich läuft das irgendwie zu sehr über die persönliche Schiene. Natürlich kann man sagen, das oder das hätte ich anders gemacht, aber muss das gerade unter Reitern immer so ausarten? Man sollte sich auch immer darüber im Klaren sein, für wen so ein TV-Format letztlich gemacht ist und wofür. Da macht es ja keinen Sinn, diese Sendung auf 3 Stunden auszudehnen, weil man zeigen muss, dass es eben nicht damit getan ist, das Pferd einmal durchs Roundpen zu schicken, sondern man vielleicht die Tage danach wieder mit dem Pferd diskutieren muss, ist aber für den Zuschauer dann langweilig, also lässt man es weg.
Ich kann dies unfassbar negative, herabwürdigende Schreibe dieser Person, die da immer über sämtliche Pferde-Sendungen herzieht, absolut nicht leiden. Das bringt niemandem irgendwas, außer der Person selbst ein irgendwie geiles Überheblichkeitsgefühl, weil sie ja so viel besser und kompetenter ist als all diese Deppen und vor allem auch als alle anderen Leute, die im Internet sind. Ich kann diese scheiß Negativität einfach nicht mehr ertragen. Jetzt bringt sie es sogar schon fertig, Leute und Sendungen in Grund und Boden zu stampfen, die sie noch nicht mal angeschaut hat! Wenn bei ihr alles super ist, ist das doch klasse - aber muss man echt das Internet mit seinen zersetzenden Kommenatren vollmüllen? Ich will das nicht lesen. Wenn es tatsächliche Kritikpunkte gibt, bei denen Leute unwissentlich ihren Pferden schaden oder sich in Gefahr bringen, kann man die auch mit Menschenwürde und einigermaßen sachlich rüberbringen. Ansonsten gilt: leben und leben lassen. Und vielleicht mal nicht nur mit der schwarzen Brille durchs Leben gehen.
@Ameli: Eine Freundin machte mit ihrem Freund einmal bei diesem "mieten kaufen wohnen" Format mit, weil der gezeigte Makler ein gemeinsamer Freund war. Das war von vorne bis hinten gestellt, durchkonstruiert nach Drehbuch und die gezeigten "Verkaufs"-Häuser waren unverkäuflich im Privatbesitz auf Mallorca - hatten aber alle Ferienwohnungen anzubieten
Alleine für die erste Szene, wo Sue und ihr Freund den Makler trafen, wurde einen halben Tag lang in gefühlt 25 Einstellungen gefilmt und es wurde genau vorgegeben, wie sie sich als überhebliche Zicke zu benehmen hätte... genauso waren die Sätze und Reaktionen in den jeweiligen Häuser und Wohnräumen vorgegeben.
Letztendlich war nur der gezeigte Makler und die Landschaft per se das, was sie vorgegeben haben, der Rest war Schauspielerei
Zitat von küwi im Beitrag #607@Ameli: Eine Freundin machte mit ihrem Freund einmal bei diesem "mieten kaufen wohnen" Format mit, weil der gezeigte Makler ein gemeinsamer Freund war. Das war von vorne bis hinten gestellt, durchkonstruiert nach Drehbuch und die gezeigten "Verkaufs"-Häuser waren unverkäuflich im Privatbesitz auf Mallorca - hatten aber alle Ferienwohnungen anzubieten
Alleine für die erste Szene, wo Sue und ihr Freund den Makler trafen, wurde einen halben Tag lang in gefühlt 25 Einstellungen gefilmt und es wurde genau vorgegeben, wie sie sich als überhebliche Zicke zu benehmen hätte... genauso waren die Sätze und Reaktionen in den jeweiligen Häuser und Wohnräumen vorgegeben.
Letztendlich war nur der gezeigte Makler und die Landschaft per se das, was sie vorgegeben haben, der Rest war Schauspielerei
Ich kann das so unterschreiben. Wir waren ja auch mal zum Thema Veganismus/ Fruganismus zwei Tage lang von einem Fernsehteam begleitet worden und als ich dann den Zusammenschnitt sah, den man natürlich vorab nicht zu sehen bekommt, war ich entsetzt, wie das rüberkam - und wir mussten auch nach Regieanweisung handeln, den Hund aufs Sofa locken, mit dem Pferd zig mal die Stallgasse hoch und runter laufen, den Kleiderschrank öffnen, der vorher schon auf Filmtauglichkeit überprüft worden war und den Schimmeligen ins Wohnzimmer holen - wir sollten ja wie echte Tierfreunde wirken und deren Pferde leben bekanntlich mit im Haus.
Ich hatte auch mit zwei Protagonisten Kontakt, die bei Goodbye Deutschland mitmachten und schockiert waren, wie naiv sie wirkten (das war die Contergangeschädigte Frau, die mit ihrer Tochter nach Spanien auswanderte, um dort Line-Dance-Kurse zu geben). Sie musste sich nach Regieanweisung mit ihrer Tochter streiten (was sie ablehnte und dann gebeten wurde, wenigstens mit einem schärferen Unterton mit ihr zu sprechen) und sie mussten auf einem Platz in der Stadt Line-dancen und versuchen, die Spanier zu überzeugen, da mitzumachen. Sie kaman sich unsagbar doof dabei vor und lehnten es auch ab, je noch mal in dem Sendeformat aufzutreten und wenn doch, dann nur zu ihren Bedingungen.
Ich kenne Leute, die bei Bauer sucht Frau oder Frauentausch mitmachten und überall läuft das gleich - es geht um Zündstoff und darum, dass die Fernsehzuschauer sich denken, dass die vor der Kamera alle dümmer und asoszialer sind, als sie selbst ... und meist klappt das ja wohl auch.
Trotzdem halten manche Leute so einen Fernsehauftritt für das Sprungbrett in eine Karriere und machen sich dafür auch zum Deppen der Nation - auch wenn sie das eigentlich nicht wären.
Mir ist das im Grundsatz wumpe, weil ich solche Formate nicht schaue (früher habe ich mir noch das perfekte Dinner angeschaut, aber seit das auch immer mehr um Krawall geht, muss ich das auch nicht mehr haben), aber zu den Pferdeprofis habe ich auch eine Meinung und ich schwöre auf die Bibel, dass ich definitiv nicht neidisch auf Bernd Hackl oder Sandra Schneider bin, wenn ich ihre Ausbildung nicht wohlwollend kommentiere, weil sie meinen Prinzipien vom fairen Umgang mit dem Pferd nicht entspricht.
Ich schaue mir auch den Hundeprofi an - der hat für mich auch in erster Linie einen guten Unterhaltungswert (der Rütter kann wirklich witzig sein) - und ich habe auch tatsächlich die eine oder andere Idee schon umgesetzt, die Erfolg hatte (und ich werfe tatsächlich auch Kekse durch den Wald). Ich würde nun auch nicht unbedingt alles unterschreiben, was er sagt oder tut, aber die "harmlosen" Trainingsideen, bei denen es wirklich nur um positive Bestärkung geht, funktionieren. Ideen, wie den Hund mit Wasser zu bespritzen, empfiehlt er definitiv auch nicht nachzumachen, weil die Tiere dadurch traumatisiert werden können.
Aber bei den Pferdeprofies hätte ich wirklich nicht eine Idee umsetzen wollen, weil sie entweder gefährlich in ihrer Umsetzung, traumatisch für das Pferd oder schlicht nicht hilfreich gewesen wären.
Nun weiß ich, dass dieses Format den Anspruch nicht zu erheben scheint, wirklich ein "Help-Format" zu sein, aber es wird eben von den Wendy-Göörls (entschudligt, aber den musste ich einfach übernehmen) als solches interpretiert und die rennen dann halt mit Tütenstöcken hinter dem Pferd her oder führen es über irgendwelchen Bauschutt und glauben, dass das die Lösung für alle ihre Probleme ist. Ich habe, als Klaus-Ferdinand Hempfling noch in war, jemanden kennen gelernt, der nach einem Hempfling-Kurs auf die Weide stapfte und seinen Knabstuppern locker ein Seil auf den dicken Punktepopo klatschen ließ ... der trank wochenlang im Krankenhaus seine Nahrung mit einem Trinkhalm, weil sein Kiefer mehrfach gebrochen wurde, als das Pünktchen-Pony ihm eine entsprechende Antwort gab.
Ich glaube, man hat mit der Fernsehpräsenz auch die Verantwortung, für das was man vermittelt, zu tragen und wenn ich vermittelt bekomme, dass man nur Sandra Schneider oder Bernd Hackl anrufen muss und das Problempferd funktioniert wieder, dann kann ich das nicht gut finden ... beim Rütter ist es wenigstens so, dass er die Hundebesitzer das Training machen lässt und lediglich die Anregung oder "Hausaufgaben" gibt und er sagt jedes Mal, dass das Problem nicht behoben ist, wenn die Leute nicht konsequent weiter mit dem Hund arbeiten. Teilweise stellt er den Leuten auch eine seiner Trainerinnen zur Seite, die mit den Hundebesitzern weiter üben. Ich mache mir da auch keine Illusionen, dass das nicht auch nach Drehbuch abläuft, aber zumindest sehe ich dabei einen nachvollziehbaren Weg, der dann (meistens) zum Erolg führt, den sich die Hundebesitzer selbst erarbeitet haben und habe nicht das Gefühl, dass da jemand sein Tier nur für eine Zeit einem Profi geben muss, um es "repariert" zurück zu bekommen - denn darin liegt eben die Gefahr der Verantwortung, wenn man sie für die Ausbildung eines Tieres übernimmt und andere daran teilhaben lässt.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Aus gut informierten Kreisen kann man das Drehbuch auch für die Pferdeprofis unterstellen. Zumindest werden Einstellungen so oft wiederholt, bis sie spektakulär genug aussehen. Ist nicht mein Ding und würde ich mich als Trainer auch nicht für hergeben.
Ich habe aber an anderer Stelle schon gesagt, dass ich es gut finde, dass in diesem Format die Pferde und ihre Probleme auch von einer anderen Seite dargestellt werden. Es ist nicht immer nur der "blöde Gaul", der keinen Bock hat. Wenn ich mit Erschrecken sehe, wieviele "Reiter" trotz der medialen Flut immer noch kein Auge dafür haben, dass der Sperriemen zu eng ist oder das Pferd sich fast auf die Brust beisst - dann finde ich so eine Sendung einfach auch mal gut. Klar, gibt es vieles zu meckern, aber man muss auch mal die Kirche im Dorf lassen. Und die pauschale Aussage, dass man von den beiden Trainern gar nichts annehmen kann, kann ich so nicht unterstützen. Ich beneide Hackl für seine Coolness selbst bei schwierigen Pferden. In manchen Situationen hätte ich es allein durch meine Anspannung. Da bleibt er cool. Als konkretes Beispiel war da auch mal ein Pferd mit Angst vor Treckern, den er den Trecker hat "jagen" lassen. Guter Tipp - warum nicht nachahmenswert? Ob man das selbst schon vor der Sendung wusste, spielt für mich dabei keine Rolle.
Ich hatte mir die Satire auch hin und wieder gerne durchgelesen, aber der letzte Post ist - trotz mancher Wahrheiten - in Summe doch negativ. Sind nur Ausbilder mit einem FN-Zertifikat würdig? Ich schließe mich da @küwi voll und ganz an. Ich bin mit diesen FN-Reitlehrern nicht glücklich geworden. Es gibt auch hier gute und schlechte und ich habe in meiner klassischen Reitschulzeit auch viel gelernt, aber den größten "Klick" hat es gemacht, bei jemanden, der kein irgendwie geartetes Zertifikat hat. Ich finde die Arroganz der Reiter aus dieser Szene manchmal wirklich ärgerlich.
Ich bin da ganz bei Elchbine, weil ich leider weiß, daß es genügend Leute gibt, die sich anhand solcher Formate selbst versuchen und das kann ganz schnell in die Hose gehen.
Leute wie wir, die ein gewisses Hintergrund-Wissen haben und die Sache differenziert sehen, schauen so etwas vlt. zwecks Unterhaltung und zur "leichten Berieselung" nach einem anstrengenden Tag. Reit-Anfänger bzw. Pferdehalter, die noch wenig Erfahrung haben, versuchen aber sehr wohl, Dinge ohne entsprechendes Know-How auszuprobieren.
Ich habe selbst jahrelang mit einem sehr bekannten und erfahrenen Trainer in Österreich in die Welt des Natural Horsemanship hineingeschnuppert und das ist viel, viel mehr als nur Seilchen-Schwingen und man glaubt es nicht, wie schwierig es für einen selbst am Anfang ist, sich seines Körpers und der damit verbundenen kleinsten Signale (gewollt oder ungewollt) an das Pferd bewusst zu sein und diese entsprechend einzusetzen. Nicht anders ist es in der Hundeausbildung. Hunde reagieren auf die kleinsten Bewegungen, Mimiken etc. und auch das erfordert jahrelange Erfahrung.
Umso erstaunter bin ich immer wieder, daß sich Leute nach einer "Basis-Ausbildung" bereits oftmals als Trainer anbieten.
So gab es z.B. Leute, die nach Absolvierung des NH-Grundkurses (dauert 2 Tage) bereits selbst als NH-Trainer aufgetreten sind. Auf der anderen Seite hatte ich bei einem meiner Welpenkurse einmal einen Teilnehmer, der leider selbst so gut wie kein Einfühlungsvermögen für seinen Hund hatte, und mich danach aber gleich gefragt hat, was er machen müsse, um Hundetrainer zu sein, weil er würde das in Zukunft machen wollen.
Und genau diese Gefahr sehe ich eben auch bei solchen Sendungen (und da ist meinerseits sicher kein Neid dahinter). Alle meinen, daß das alles sooo einfach ist und probieren sich selbst laienhaft darin aus. Wenn sie vlt. auch noch ein recht braves Pony haben dann funktioniert das evt. auch und der nächste "Trainer" ist geboren.
In der zweiten Folge der Coaching-Doku 'Die Pferdeprofis' haben es die beiden Coaches mit zwei Stuten zu tun, die beide von einem schlimmen Erlebnis in ihrer Vergangenheit schwer geprägt wurden. Und für die sie sich auf völlig neue Trainingsansätze einlassen müssen.
Knabstrupper 'Paula' ist ein Flaschenkind. Trotzdem hat ihre Besitzerin Conny Dämgen versucht, sie möglichst natürlich aufwachsen zu lassen. Seit 'Paula' vier Monate alt ist, lebt sie in einer Herde und wurde dort augenscheinlich gut sozialisiert. Aber die heute fünfjährige Stute hat ein riesen Problem mit ihren Artgenossen. Besonders in begrenzten Räumen, z.B. in der Reithalle, sind ihr die anderen zuwider. 'Paula' nimmt die Pferde richtiggehend ins Visier, legt die Ohren an und stürmt drauf los. Manchmal wartet sie auch, bis der 'Gegner' an ihr vorbei geht und droht dann auszutreten. Eine schwierige Situation für Conny, der sie hilflos gegenübersteht. Deshalb wendet sie sich an Sandra Schneider. Doch die Pferdetrainerin muss am eigenen Leibe erfahren, dass sich 'Paulas' Aggression auch gegen Menschen richtet. Kann man der Stute dieses 'flegelhafte' Benehmen überhaupt abgewöhnen? Oder steckt womöglich eine viel tiefer liegende Verhaltensstörung dahinter?
Voller Lebensfreude galoppiert die honigfarbene Quarter Horse-Stute 'Honey' hinter ihrem Fohlen her. Ein schönes und auf den ersten Blick auch ganz normales Bild. Schaut man aber genauer hin, dann fällt schnell auf, dass das Fohlen immer links von seiner Mutter unterwegs ist. 'Honey' sorgt dafür, denn nur mit dem linken Auge kann sie ihren Nachwuchs auch sehen. Ihr Rechtes verlor sie im Sommer 2015 bei einem Weideunfall. Damals wurde 'Honey' schon als Zuchtstute eingesetzt und durfte überhaupt nur weiterleben, weil sie ein Fohlen bei Fuß hatte. Danach war sie dem Züchter zu lästig und sollte entsorgt werden. Doch Olivia Bartschek erkannte die ungebrochene Lebenslust der etwas tollpatschig daher kommenden Stute. Die 36-Jährige hat es sich zur Aufgabe gemacht das noch junge Quarter Horse zu fördern und auszubilden soweit es eben geht. Doch alle Trainingsansätze sind darauf ausgerichtete, dass die Pferde den Menschen auf beiden Seiten wahrnehmen - mit nur einem Auge gestaltet sich das schwierig. Deswegen hofft Olivia auf die Unterstützung von Bernd Hackl. Doch der Pferdeprofi merkt schnell, dass das fehlende Auge noch das geringste Problem von 'Honey' ist.
Danke für die Vorschau auf das was wir heute Abend sehen dürfen!
Ich bin schon sehr gespannt, werde es aber vermutlich wieder aus der Konserve schauen ... wobei ich doch ein bisschen über das Problempferd mit dem einen Auge staune, denn wir hatten sogar ein einäugiges Schulpferd, das sogar am Springunterricht teilnahm und ganz problemlos ins Gelände geritten werden konnte. Und mein Shagya-Hengst hatte auch nur ein Auge und hätte man nicht auf die leere Augenhöhle geschaut, wäre einem nicht aufgefallen, dass er einseitig nichts sieht.
Ich bin also umso gespannter, was das Problem dieses Pferdes ist, denn in der Regel gehen Pferde mit solche einer Behinderung recht entspannt um und brauchen keine besondere Ausbildung, die nur "einseitig" - also dort stattfindet, wo das Pferd noch sieht - ausgerichtet ist. Aber zumindest verspricht das Thema interessant zu werden, wenn Herr Hackl ganz andere Baustellen zutage fördert.
Und der erste Teil klingt, als ob Frau Schneider einen Tritt von dem Tüpfelpony abbekommt ... aber wir werden sehen, was uns Vox da präsentiert
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Für mich hört sich das Punktetier nach einem verzogenen Handaufzucht Fohlen an, das vermutlich nie mit deutlichen, klaren und vor allem konsequenten Ansagen gelernt hat, daß der Mensch respektiert werden sollte. So gesehen bin ich mir nicht ganz sicher, ob Fr Schneider da der richtige Trainer ist
Und auch ich kenne genug einäugige Pferde, die ganz ohne Probleme geritten und ausgebildet werden können. Daher vermutlich ich bei ihr ein zusätzliches körperliches Problem als Spätfolge von dem Weideunfall?
Zitat von küwi im Beitrag #613Für mich hört sich das Punktetier nach einem verzogenen Handaufzucht Fohlen an, das vermutlich nie mit deutlichen, klaren und vor allem konsequenten Ansagen gelernt hat, daß der Mensch respektiert werden sollte. So gesehen bin ich mir nicht ganz sicher, ob Fr Schneider da der richtige Trainer ist
Und auch ich kenne genug einäugige Pferde, die ganz ohne Probleme geritten und ausgebildet werden können. Daher vermutlich ich bei ihr ein zusätzliches körperliches Problem als Spätfolge von dem Weideunfall?
Ich glaube auch nicht wirklich, dass man das Problem der Respektlosigkeit "wegstreicheln" kann, aber - und ich bin ja auch eher von der Streichelfraktion - man kann keinen Respekt erwarten, wenn man ihn nicht verlangt. Aber das Tüpfelpony ist mir trotzdem schon jetzt irgendwie sympathisch, weil es weiß, wie man sich behauptet
Und ja, auf die Nebenbaustellen, die dann wohl auch die Hauptbaustelle werden, bin ich auch gespannt.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Da ich mich ja immer mal mit PA-Pferde-Geschichten beschäftige, kenne ich genug Piratenpferde, die so gar kein Problem mit ihrer Einäugigkeit haben. Bin daher auch sehr gespannt was da nun wirklich das Problem ist
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06.02.2018 11:10
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