Hm, tja, jetzt mache ich mich sicher unbeliebt - oder oute mich als völlig unwissend (was ich ja auch bin: Langzügelarbeit habe ich noch nicht gemacht!)
Aaaber:
Mir gefällt das nicht so richtig gut. Müsste das Pferd nicht aktiver/energischer laufen? Ich meine gar nicht unbedingt, dass er schneller sein müsste. Wahrscheinlich käme man dann nicht mehr hinterher, nehme ich an. Aber mir fehlt es, wie gesagt, an Energie.
Mir gefällt der schön lockere Rücken sehr. Gerade bei einem Pferd mit seinen Baustellen! Wenn man noch eher am Anfang mit der Langzügelarbeit ist, finde ich Schwung -und sei es mit wenig Vorschub- und Lockerheit wichtig. Und wenn er dann wieder kräftiger wird, kann man sehen, in welche Richtung man weiter arbeiten möchte.
Für den Anfang gefällt es mir sehr gut, wie er sich fallen läßt, versucht mitzudenken und vor allem wie sehr er auf Dein Tempo achtet und sich anpaßt! Das mit dem Schwung und der Entergie kommt schon noch .... da bin ich sicher
Zitat von jaara2008 im Beitrag #77Hm, tja, jetzt mache ich mich sicher unbeliebt - oder oute mich als völlig unwissend (was ich ja auch bin: Langzügelarbeit habe ich noch nicht gemacht!)
Aaaber:
Mir gefällt das nicht so richtig gut. Müsste das Pferd nicht aktiver/energischer laufen? Ich meine gar nicht unbedingt, dass er schneller sein müsste. Wahrscheinlich käme man dann nicht mehr hinterher, nehme ich an. Aber mir fehlt es, wie gesagt, an Energie.
Sehe ich das falsch?
Grundsätzlich ist die Langzügelarbeit tatsächlich so gedacht, dass das Pferd sich primär in versammeltem Tempo (und damit natürlich geschlossener) bewegt. Mehr vorwärts könnte man nicht mitgehen, schon gar nicht bei so einem großen Pferd. Mehr Versammlung kann Richard aber jetzt nach über 5 Monaten Pause, gerade mit seinem Handicap, noch nicht anbieten. Also bleibt nur, daß Tempo rauszunehmen, was natürlich zu einem gewissen Energieverlust führt. Ich möchte ihn aber erstmal überhaupt ohne zusätzliches Reitergewicht wieder etwas in Gang bekommen und geschmeidig machen. Zudem soll er erstmal überhaupt in Ruhe die Hilfengebung kennenlernen - ich mache das ja selbst noch nicht lange und für ihn ist das die dritte oder vierte ernsthafte Einheit. Da er ein Pferd ist, das sehr schnell unter Stress gerät, wenn der Reiter zu viel verlangt, ist es mir so lieber als wenn er sich festhält oder aufrollt. Er fängt langsam auch an, mehr Mut und Zug nach vorn zu entwickeln. Auch wenn es sicher nicht die Krone der gymnastischen Arbeit ist Nenn es Bewegungstherapie. In der normalen Handarbeit habe ich ihn eigentlich mehr "auf Zack". Nur sollen wir zB mit engen Wendungen und Seitengängen auch noch vorsichtig sein.
Abgesehen davon, dass da natürlich absolut recht damit hast, dass er hier in dem Video auseinanderfällt, muss man allerdings auch dazu sagen, dass sein großer, sehr langsamer Bewegungsablauf schnell täuscht. Von unten sieht das noch nach Zeitlupe aus, wenn man von oben schon merkt, dass er heiß wird und über Tempo geht.
Mal zum Vergleich:
Sieht tiefenentspannt aus. Ist such losgelassen. Aber von oben denkst du in dem Moment nur: "Atmen, sitzen, genießen, nicht zu viel Schenkel, sonst sitzt du gleich auf ner Harley!"
Ich hatte das schon ganz oft, dass Leute von unten meinten, der komme nicht aus dem Quark, und dann total erschrocken waren, wie viel "Wumms" man dann doch von oben fühlt. Manchmal muss man die Filmen, damit sie glauben, dass das genauso aussieht.
Zitat von Gambassi im Beitrag #80Grundsätzlich ist die Langzügelarbeit tatsächlich so gedacht, dass das Pferd sich primär in versammeltem Tempo (und damit natürlich geschlossener) bewegt. Mehr vorwärts könnte man nicht mitgehen, schon gar nicht bei so einem großen Pferd.
Leider hat das Forum meine Antwort geschluckt, die ich schon formuliert hatte vor den letzten Antworten, also antworte ich einfach mal auf diesen Punkt.
Ich denke auch, das Richard hier eher untertourig läuft, weil Du halt gehst. Genau aus dem Grunde habe ich für mich auch mit dem Prinzip gebrochen, das das Pferd immer so versammelt gehen muß, das ich daneben schreiten kann. Mein Großer ist durchaus mittlerweile versammlungsfähig, aber ich schicke ihn auch immer wieder nach vorne, weil ich das für die Gymnastizierung tatsächlich für sinnvoll halte. Ist das Pferd dann in der Lage, versammelter zu laufen, kann man das eigene Lauftempo ja wieder runterregulieren.
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Hm, ich habe eigentlich gelernt, dass man unbedingt im Gehen bleiben soll, weil das Pferd sonst auch ins Rennen kommt, statt fleißiger zu werden. Beim Pony bin ich bei den Galoppversuchen mitgelaufen und habe extrem gemerkt wie das, zumindest bei mir, die Feinheit der Hilfengebung einschränkt. Gerade bei ihm würde das sicher zu Stress führen. Natürlich schicke ihn ihn auch mal geradeaus kurz vorwärts. Momentan möchte ich auch gar nicht, dass er mehr vorwärts geht, weil er sonst hinten beginnt, zu schleudern. Gerade weil ich ihn am LZ noch nicht so einrahmen kann. Der Trab ist primär zum mentalen Loslassen und für die Lunge. Die Muskulatur muss ich zunächst im Schritt über Seitengänge und durch Klettern im Gelände aufbauen. Wie gesagt, seht es eher als Bewegungs-und Gewöhnungstherapie
Indiviuelle Eigenschaften des Pferdes natürlich außenvor, also, das kann ich natürlich nicht beurteilen. Ich habe bis jetzt zum Glück noch kein Pferd gehabt, was tatsächlich hektisch geworden und ins rennen gekommen ist.
Wobei ich tatsächlich denke, für die Gymnastizierung reicht zunächst Schritt - und für die Lunge würde ich eher mehr Trab haben wollen. (Du kannst aber Deine Situation, und das, was Du damit erreichen willst, mit Sicherheit deutlich besser einschätzen, von daher ist das nicht kritisch gemeint (wobei, arbeitet ihr jetzt zur Gewöhnung tatsächlich nur am Langzügel?)
Ich habe jahrelang immer wieder gefragt, warum man gehen soll - und keiner konnte es mir tatsächlich beantworten. Die ersten vernünftigen Antworten habe ich am Ende im Langzügelbuch von Thomas Ritter gefunden. Und das war sogar einleuchtend - ist aber für mich kein Grund gewesen, mit dem Prinzip zu brechen. *g*
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Woran ich dringend arbeiten muss, ist vor allem meine Körperhaltung - mehr Aufrichtung Das Problem an mehr Trab ist, dass unser Platz recht klein ist und ich ihn mit mehr vorwärts noch nicht ausreichend sauber durch die Ecken führen kann und er dann beginnt, zu schleudern. Das wäre für die Sehne an den eh instabilen Hinterbeinen nicht gut. Ich habe bei ihm auch unterm Sattel (mit meiner neuen RL) sehr gute Erfahrungen damit gemacht, unter Tempo anzufangen, bis er sich wohlfühlt. Danach kommt der Schub fast von selbst. Auf dem Platz wechsle ich zwischen LZ und Handarbeit. Ansonsten gehen wir Schritt ins Gelände. Eigentlich wollte ich dort jetzt auch wieder mit Trab und Galopp beginnen, aber da hat mir der viele Reifen die letzten Tage (Matsch) einen Strich durch die Rechnung gemacht. Für die Lunge wäre ein langer Galopp am besten. Aber man muss ja irgendwie den Ausgleich finden - bei so einem wandelnden Lazarett untecheidet man oft zwischen Pest und Cholera. Ich will mich da aber mangels Muskulatur auch noch nicht lange drauf Klemmen oder vom Sattel ernsthaft dressurmäßig arbeiten. Seine RB, die leichter ist als ich, reitet auch auf großen Linien auf dem Platz, Trab allerdings nur geradeaus.
Ich verliere im Laufen tatsächlich, wie Thomas Ritter auch schreibt, die Stabilität und die Feinheit. Das mag auch mangelnde Praxis sein.
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06.04.2019 21:04
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