"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Naja, interessieren schon, aber nicht so, dass ich dafür 30 € ausgebe. Die Vorträge sind da ja wohlweislich nur kurz angerissen. Allerdings habe ich jetzt keine "Beweise" dafür gefunden, dass man nur anhand von Röntgenbildern und Hufbegutachtung tatsächlich beurteilen kann, ob "insulininduziert" oder nicht. Dazu müssen die Unterschiede einfach extrem deutlich sein, um das so sicher sagen zu können. Das sehe ich halt nicht so recht anhand dessen, was ich da finden konnte. Ich hab ja durchaus auch ein wenig Ahnung von Hufen, berufsbedingt. Und weil ich keinerlei Nerv auf das tolle "Tierärzte haben keine Ahnung von Hufen" hatte, habe ich nicht nur die ganzen Hufkurse im Rahmen meines praktischen Jahres besucht, sondern bin auch bei einem wirklich guten Schmied mitgefahren.
Für mich war da der Hauptpunkt, warum ich die ganzen verschiedenen "Theorien" nicht nachvollziehen kann - am Ende gibt der Huf die Bearbeitung vor. Und da ist dann egal, wie man das Kind nennt, es muß funktionieren.
Ich finde den Huf auch bei weitem nicht so dramatisch wie Deine Freundin.
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
... und ich stehe auch wieder an dem Punkt, an dem ich feststelle, dass sich nicht mal die Huforthopäden unter sich immer einig sind, denn die Huforthopädin, die ich hatte, arbeitete nach Jochen Biernat und war bei der DIfHO® fand die Leute vom DHG unfähig. Die Strasser Jünger finden alle anderen Hufbearbeiter sind unfähig und am Ende stehst Du wieder da und weißt nicht, ob Du das Richtige tust, wenn Du dem huforthopäden vertraust ... oder ob vielleicht doch der Schmied Recht hat.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
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Zitat von elchbine im Beitrag #49... und ich stehe auch wieder an dem Punkt, an dem ich feststelle, dass sich nicht mal die Huforthopäden unter sich immer einig sind, denn die Huforthopädin, die ich hatte, arbeitete nach Jochen Biernat und war bei der DIfHO® fand die Leute vom DHG unfähig. Die Strasser Jünger finden alle anderen Hufbearbeiter sind unfähig und am Ende stehst Du wieder da und weißt nicht, ob Du das Richtige tust, wenn Du dem huforthopäden vertraust ... oder ob vielleicht doch der Schmied Recht hat.
Biernat entwickelt dann zum schluß sehr dogmatische Ansichten, die weder von Fr. Dr. Konstanze Rasch, noch von Fr. Arnold geteilt wurden. Deshalb splittete sich die Gruppe, und die DHG wurde gegründet. Ich kenne keine Ausbildungsstätte die so intensiv lehrt wie diese. Die Schüler müßen Hufe und Beine sezieren um das zusammenspiel zu erkennen. Sie lernen die Anatomie im Huf bis ins Detail.
Fr. Arnold ist auch perse nicht gegen Beschlag oder Hufschmiede. Sie war vor 30 Jahren schon so weit, ihre Pferde mit Duplos für Wanderritte selber zu beschlagen. Die Hufe ihrer Pferde waren immer alle Top gepflegt und funktionierten einwandfrei. Die DHG ist immer zu Dialogen mit anderen Ausbidlungsstätten bereit. Andersrum ist es leider meist nicht so.
Irgendwann muß man sich mal für einen Weg entscheiden. Ich bin schon sehr früh mit dieser Methode konform gegangen.Aber sie sagt auch man muß nach links und rechts schauen.
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Da wir ja über Strasser, DHG und Co sprechen, hab ich tatsächlich noch mal eine ggf. "blöde" Frage an @elchbine - meine Begegnungen mit Strasser Anhängern sahen immer so aus, dass die Sohle durchaus bearbeitet wurde, schon weil ja das Hufbein "bodenparallel" sein soll, und die die Hufe dann teilweise durchaus versucht haben, sich dem auch kritisch zu nähern (sprich, dass es hinterher blutete, wo ich dann für eine Bearbeitung natürlich schon skeptisch werde). Nun wundere ich mich aber tatsächlich, dass Du in diesem Zusammenhang schreibst, dass man Sohle und Strahl eigentlich nicht "anfassen" sollte? Finde ich im Grunde vielfach schlüssiger, aber klingt nach meiner Erfahrung nicht so extrem nach Strasser? Oder haben auch die sich so extrem auseinander entwickelt?
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Zitat von GilianCo im Beitrag #53Da wir ja über Strasser, DHG und Co sprechen, hab ich tatsächlich noch mal eine ggf. "blöde" Frage an @elchbine - meine Begegnungen mit Strasser Anhängern sahen immer so aus, dass die Sohle durchaus bearbeitet wurde, schon weil ja das Hufbein "bodenparallel" sein soll, und die die Hufe dann teilweise durchaus versucht haben, sich dem auch kritisch zu nähern (sprich, dass es hinterher blutete, wo ich dann für eine Bearbeitung natürlich schon skeptisch werde). Nun wundere ich mich aber tatsächlich, dass Du in diesem Zusammenhang schreibst, dass man Sohle und Strahl eigentlich nicht "anfassen" sollte? Finde ich im Grunde vielfach schlüssiger, aber klingt nach meiner Erfahrung nicht so extrem nach Strasser? Oder haben auch die sich so extrem auseinander entwickelt?
Conny, das ist eine sehr gute Frage.
Meine Strasser-Erfahrungen liegen nun ca. 30 Jahre zurück, aber Frau Strasser ist ja im Grunde seit 2010 in "Rente" und es kann schon sein, dass ihre Schüler von der ursprünglichen "Strasser-Methode" abweichen und sich ihre Lehre veränderte, respektive nun anders umgesetzt wird.
Sie predigte zumindest damals ja immer, dass ein gesunder Huf keine Bearbeitung benötigt, weil Wachstum und Abnutzung im Gleichgewicht sind, wenn man eben nicht in den Hufmechanismus eingreift.
"Hufbearbeitung ist nur nötig, wenn die Pferde nicht in ihrem arttypischen Biotop leben, und demnach die Hufe nicht von der Natur „bearbeitet“ werden. Jegliche Hufbearbeitung muss stets pathologische, also unnatürliche, Zustände korrigieren.“ Ihre Dr. med. vet. Hiltrud Strasser
Wir durften auf jeden Fall nur das Horn von der Sohle entfernen, das sowieso lose war und das Gleiche galt für die Bearbeitung des Strahls. Das Problem war damals aber, dass meine sensiblen Trakehner auf den Mergelwegen extreme Hornabnutzung hatten und ohne Hufschutz klamm gingen und als ich das Problem ansprach, hieß es natürlich, dass ich dann eben nicht mehr im Gelände reiten soll - die Option fand ich dann nicht so gut. Frau Strasse selbst war da auch keinesfalls zu Diskussionen bereit. Ihre Lehre war die Religion, nach der wir leben mussten.
Übrigens @gabi bekamen wir auch bei jedem Kurs eine Tüte mit gefrorenen Pferdebeinen aufg den Tisch gelegt - an denen wurde dann gearbeitet ... und ich hatte da echt Probleme damit, weil ich mir stets vorstellte, dass das Bein vor nicht allzu langer Zeit noch zu einem Pferd gehört hat. Aber gelernt habe ich viel und wenn man nicht ganz so engstirnig ist, an der Religion von Frau Strasser nicht zu rütteln, dann kann man sicher auch einen guten Weg finden, die Hufe seines Pferdes gesund zu erhalten.
Aber mit den Strasser-Jüngern hatte ich auch immer so meine Probleme, denn als ich nur darüber nachdachte, Klebeeisen auf die Hufe meines Pferdes zu kleben, wurde ich fast geteert und gefedert. Diese Leute baggerten auch ihr ganzes Grundstück um, damit das Pferd unterschiedliche Untergründe hat, welche die Hufe gesund halten. Da gab es Sandkisten, Matschkisten (mit Futterraufe davor), Kieselsteinkisten, Holzspänekisten und Wasserkuhlen ... ich glaube, die Kinder dieser Strasser-Jünger hatten nicht so einen schönen Spielplatz, wie deren Pferde
Ich kann mir darum nur schwer vorstellen, dass diese "alte Garde" an der Sohle rumschnitzen würde, bis es blutet - aber wer weiß, woher solche Inspirationen kommen und ob Frau Strasser weiß, dass ihre Idee vom Huf, der am besten gar nicht bearbeitet wird nun von der neuen Generation der Strasser Jünger etwas freier interpretiert wird?
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Zitat von Niqui im Beitrag #52Ach so, du meinst die Zehe so weit kürzen, bis man die weiße Linie vorne sieht. Das hat mein voriger Schmied gemacht, Taray lief damit nicht.
Ich habe vor gut 20 Jahren eine Miteinstellerin gehabt, die ihre beiden Pferde nach Straßer bearbeitet hat. Beide Pferde hatten extreme Platfüße und bluteten jedes mal nach der Bearbeitung. Ich fand das befremdlich. Sie erklärte es recht wortreich, aber überzeugen konnte sie mich damit nicht. Beide Pferde gingen damit auch sehr klamm. Da wurde sich nicht nach der Wingelung der Fessel als Richtwert gerichtet, geschweige denn bei einem Pferd mit Problemen Röntgenbilder eingefordert.
Bei den DHG Leuten ist das ganz und gäbe. Die lernen auch Die Bilder richtig zu lesen.
Zitat von elchbine im Beitrag #54Übrigens @gabi bekamen wir auch bei jedem Kurs eine Tüte mit gefrorenen Pferdebeinen aufg den Tisch gelegt - an denen wurde dann gearbeitet ...
Das habe ich damals nicht gesagt bekommen, als ich mich nach Ausbildungsschwerpunkten erkundigte. Ich war neugierig und hatte damals in einer dieser Schulen nachgefragt.
Wie dem auch sei. Da sich bei Aaron keine wirkliche Verbesserung einstellt, muß ein anderer Ansatz her. Er geht stark lahm, hat aber keinerlei Pulsierung. Aber auch keine Schwellungen an den Sehnen, oder Gelenken.
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Ich kann und will mich da bei der Hufdiskussion gar nicht groß einbringen. Ich bin echt froh, dass meine Hufschmiede bei Cuvee scheinbar alles richtig gemacht haben und die alte Maus wieder gut läuft und das ganz ohne Eisen oder Hufschutz.
Allerdings ist es bei ihr auch immer hilfreich gewesen, ihre Zehe extrem kurz zu halten. Ein alter Schmied, der das bei ihr und Asterix damals erstmal gemacht hat, um die stark untergeschobenen Trachten zu korrigieren, die sie beide damals entwickelt hatten ( eben durch unsachgemäßes Bearbeiten eines anderen Hufbeschlag-Schmieds, der nix davon hielt, dass ein Pferd barhuf läuft ) nannte es bezeichnenderweise die "Fallbeilmethode" weil er die Zehe vorne so stark zurücknahm bis zur weißen Linie, wie wenn sie durch eine Guillotine abgeschnitten worden wäre.
Aber ich drücke Dich wieder mal ganz fest und auch die Daumen, dass Du endlich mal eine Lösung für den armen Buben findest!
Ich habe Aaron nun ins Separee nr,2 gestellt. Er lief gestern, nein er schlich, so schlecht, das ich ihm die Wege vom Heu zum Wasser /Unterstand nicht zu muten wollte.
Iwi habe ich jetzt auch den Eindruck das es ein Hufgeschür sein könnte. Nur leider kann man mit der Zange ja nichts abdrücken weil er logischerweise ja reagiert. Die Hufe sind aber so hart, das ich glaube das ein Geschwür da gar nicht aufbrechen kann. Ich bin am überlegen ob ich ihm einen Hufverband mache und angieße? Habe halt Bedenken wegen der Hufbeinspitze die ja doch sehr nahe gen Sohle zeigt.
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16.11.2022 13:01 (zuletzt bearbeitet: 16.11.2022 13:05)
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