Ihr Lieben,

eigentlich müsste ich mich freuen, tue ich auch, bin dennoch ein wenig verunsichert wie ich nun an die ganze Sache rangehen soll.
Ich habe ab sofort doppelt soviel Weide zur Verfügung wie vorher. Bisher waren sie immer so zwischen 3-4 Stunden von mittags bis abends draußen. Die Zwerge sind ja sowieso immer zu rundlich und auch beim Opi bin ich immer mehr als vorsichtig weil er ( zwar schon 7 Jahre her und einmalig ) mal Hufrehe hatte und die jetztige Weidefläche hat auch einfach nicht mehr Weidegang hergegeben. Nun frage ich mich wie kann ich das für mich tatsächlich zum Vorteil nutzen, ggf. Heu sparen und eine Mahlzeit durch mehr Weidegang ersetzen ohne, dass die Süßen platzen oder andere Probleme auftauchen.
Ja, ich bin extrem vorsichtig und will nicht einfach von morgens bis abends rausstellen und mich freuen, dass ich "glückliche" und "satte" Pferde habe.


Freu mich über Tipps und Anregungen.

Hi Anne,

also wir stellen unsere Pferde von morgens bis nachmittags (manchmal Abend) auf die Wiese. Wir haben nun auch endlich ausreichend zur Verfügung.
Wir sparen uns somit die morgendliche Heufütterung und abends bekommen sie nur noch die Hälfte des Heus wie sonst. Das reicht um immernoch mollig zu sein.
Abends haben wir sie in Gruppen aufgeteilt (2 * 2 Pferde), da die beiden Jüngeren nach der Wiese so satt sind, dass sie sich das Abendheu über die Nacht aufteilen.
Taddel würde sich niemals was aufteilen und frisst immer alls auf was da ist, daher passt es nicht so gut in einer Gruppe.

Da du sie nicht so lange rausstellen willst (obwohl man mit Maulkörben die Fresszeit verlängern und die Menge verringern kann), würde ich an deiner Stelle die Pferde vermutlich von morgens bis mittags rausstellen (Frühstück wird mit Gras ersetzt), mittags höchstens ein paar Stroh/Heu Netze aufhängen und erst abenbs wieder normal Heut füttern.

Obwohl wir wie gesagt wirklich zufrieden mit dem Maulkorb sind. Taddel frisst damit völlig problemlos und darf somit schön lange auf die Wiese, was der Seele gut tut.

Musst Du die Wiese nehmen ?
Ich kann nur aus Erfahrung sagen das zuviel Wiese ein Fluch sein kann . Zum Heu machen kommt Dir keiner raus , stehen lassen bringt es auch nicht weil wenns ein feuchter Sommer wird, schimmelt es unten drunter, die Pferde treten überständiges nur platt .
Runter muss es irgendwie und wenn Du nicht schnell genug bist hast Du jede Menge Material welches Du entsorgen musst .
Wenn möglich versuch zu mähen und Heu draus zu machen soweit Du es von " Hand " schaffst. Deinen Pferden wird es warscheinlich eher schaden wenn Du die komplette Menge abgrasen lässt.
Was ist das für eine Wiese , eher fett, Weidelgrräser, gut gedüngt e.t.c. oder eher mehr Gräser die Zuckerarmer sind, wofür wurde die Weide bisher gebraucht?

Ich muss die Weide nicht nehmen, ich will es aber :-)
So habe ich auch die Möglichkeit im Winter mehr auf die Weide zu stellen oder im Frühjahr eher, wenn die andere gedüngt ist usw.
Die Weide war vorher eine Schafweide und wurde seit ettlichen Jahren weder gedüngt, noch gespritzt oder anderweitig gepflegt, dementsprechend ist das kein sehr hochwertiges Gras, auch Unkraut ist dabei, aber das ist ja alles in den Griff zu bekommen. Heu machen ist leider keine Option, da dort kein Traktor rein kommt.

Meine Überlegung ist, die Pferde nun eventuell bis zum Abend hin raus zu lassen und am späten Abend nur noch eine wesentlich geringere Menge Heu zu geben.

Ich weiß nicht wie groß deine Fläche dann ist, aber mit zu Viel ist dir nicht geholfen, vor allem wenn wie du sagst, das deine Pferde eh schon moppelig sind und dort kein Trecker hin kommt. Da sehe ich es wie Jasmin und ich weiß wo von ich spreche, ich habe für 2 Pferde 13.000qm von denen wir aber auch Heu machen und ein Bekannter für seine Kühe Silo. Im Herbst, wenn noch viel drauf ist, wie letztes Jahr z. B., werden auch noch mal die Kühe unseres Bekannten drüber gelassen um es abzufressen.

Eine Wiese macht viel arbeit, aber wenn es nicht so viel ist das du guten Gewissens deine Pferde damit über den Tag bringen möchtest, würde ich es portionieren. Dazu für den Anfang die Pferde eine bestimmte Fläche Stundenweise abfressen lassen und wenn dieses dann runter gefressen ist, immer nur das was sie über den Tag fressen sollen weiter stecken.
Über Fressbremsen würde ich mir noch Gedanken machen, da Pony´s gerne auch bis auf die Erde runterfressen, dass können sie mit Fressbremse nicht.

Einen Teil meiner Weide mäht sich ein befreundeter Landwirt für die Kühe runter. Das ist ein super Deal, weil es für meine jetzige Truppe einfach zuviel ist.
Bis sie auf diesen Teil gehen würden, ist der zweite Aufwuchs durch den ersten gewachsen. Der Weide tut es zudem noch in der Struktur ganz gut, wenn immer ein Teil abgemäht wird. Der Landwirt düngt diesen Teil dann auch wieder mit halber Dosis nach …
Nach etwa 8 Wochen kommen die Pferde dann auf dieses Stück mit wunderbarer Länge!

Wir machen es dieses Jahr so, dass die Weide von morgens, NACH dem Heufrühstück, bis abends offen ist. Wenn die Fliegen mal wieder zu lästig sind, oder auch, wenn ihnen zu warm ist, dann ziehen sich die Damen zwischendurch immer wieder in den baumbestandenen Garten oder auch den Stall zurück. Ab spätestens 21:00 machen wir derzeit die Koppel dicht, also nur noch Auslauf und Heu. Funktioniert bislang sehr gut. Moppel-Pia nimmt nicht zu und Mullefeh nicht ab.

Bei Moppelponys würde ich die Weide auf keinen Fall mähen, sondern sinnvoll portionieren. Dann kannst du sie den ganzen Tag rausstellen, ohne dass sie platzen, und genau bestimmen, was für Gras sie fressen, nämlich schönes überständiges holziges, das viel Beschäftigung bietet und wenig Zucker enthält. Ich mache es so, dass ich täglich ein winziges Stück zustecke (es ist wirklich unfassbar, wie wenig sie brauchen) und dafür von hinten das Abgefressene wieder abzäune. Dabei lasse ich außenherum eine Gasse als Rundlauf, sodass sie viel Bewegungsanreiz haben und kaum Aufwuchs fressen, der bei Rehegefahr tödlich ist.

Hihi, genauso machen wir es auch, sonst trampeln sie ja auch das meiste kaputt.

Zitat von Dumbo im Beitrag #4

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So habe ich auch die Möglichkeit im Winter mehr auf die Weide zu stellen oder im Frühjahr eher, wenn die andere gedüngt ist usw.

Meine Überlegung ist, die Pferde nun eventuell bis zum Abend hin raus zu lassen und am späten Abend nur noch eine wesentlich geringere Menge Heu zu geben.

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Ich bin der Meinung, dass man in gewissen Dingen auch mal 5e gerade sein lassen muss. Jeder der meinen Stall und meine Weide kennt, weiß, dass es nicht aussieht wie Kraut und Rüben, dennoch bin ich nicht so penibel, dass ich jedes Unkräutchen sofort entferne oder zuviel bekomme wenn dann mal ein paar Brennesseln oder sowas wachsen. Meine Weide wird alle 1-2 Jahre gespritzt, im Frühjahr gedüngt und gut ist, ich finde ganz ehrlich da kann man auch einen von machen.

Simone, mit dem Fruktangehalt im Frühjahr und Winter hast du Recht, aber da kommt es auch auf das nötige Maß an. Mir reicht es im Winter schon, wenn ich die einfach mal ne halbe Stunde zum misten rauswerfen kann ohne mir große Gedanken zu machen, dass der Boden komplett zertrampelt wird.

Für die Weide muss ich gar nichts zahlen, ein intakter Zaun ist vorhanden, ich müsste praktisch nur die Bänder aufmachen.

Was mir eben noch eingefallen ist. Ich beobachte bei den Shettys auch öfter, dass sie einfach nach 2 Stunden rein kommen, weil sie wohl satt sind. Ggf. werde ich die Großen auch von den Kleinen trennen.

Zitat von Dumbo im Beitrag #11

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Ich beobachte bei den Shettys auch öfter, dass sie einfach nach 2 Stunden rein kommen, weil sie wohl satt sind

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Zitat von Casper109 im Beitrag #12

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Zitat von Dumbo im Beitrag #11

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Ich beobachte bei den Shettys auch öfter, dass sie einfach nach 2 Stunden rein kommen, weil sie wohl satt sind

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Das wage ich zu bezweifeln, da Pferde / Pony´s kein Sättigungsgefühl haben, denn sie sind von Natur aus Dauerfresser, da sie eigentlich aus kargen Landschaften kommen, wo dies nötig wäre.

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Fliegen, Sonne, Ruhepause......

Ich verstehe eherlich gesagt das Problem nicht, und warum ihr alle von der Wiese abraten.
Um diese Frage ging es doch gar nicht.
Zudem würde ICH mich immer freuen, wenn ich ein fertig eingezäuntes Weidestück zur Verfügung gestellt bekäme .
Man sollte nicht vergessen, dass es für die Psyche des Pferdes nichts besseres gibt als Weidegang. Die Pferde den ganzen Tag aufs Paddock zu sperren und ihnen nur Heu zu füttern ist keine artgerechte Haltung (und meines Erachtens nur nötig wenn das Pferd krank ist).
Ansonsten kann einfach nichts den Weidegang mit Artgenossen ersetzen.

Wir haben das auch alles durch. Sehr eingegrenzte Weidezeit, portioniert (also weitergesteckt), nur Magerwiese usw.

Aber womit wir am allerbesten fahren sind mind. 10 Std. Weidezeit auf hochgewachsenem Gras und relativ großer Fläche zum rennen. Die Pferde gehen innerhalb dieser Zeit freiwillig in den Unterstand (für 1-2 Stunden) wenn sie satt sind, legen sich zum schlafen auf die Wiese und vorallem toben sie viel.
Bei deutlich begrenzter Weidezeit haben sich einfach nur besinnungslos die Bäuche vollgeschlagen, um in der kurzen Zeit soviel wie nur möglich aufzunehmen, das war nicht wirklich entspannt.
Bei dem weiterstecken haben sie die Wiese viel zu kurz gefressen und viel Erde und so einen Mist aufgenommen, und die Wiese hat lange gebraucht um sich zu erholen. Mit der Magerwiese war es ähnlich.

Unsere Stuten bekommen zeitweise die Maulkörbe drauf, zb. wenn eine neue Wiese aufgemacht wird oder wir wenig zum reiten kommen.
Damit müssen wir aber die Weidezeit nicht eingrenzen.

Ja die zwei haben einen Grasbauch, aber alle anderen Stellen die auch mal schwammig waren sind nun weg. Und die Bäuche verschwinden nach einem anstrengenden Ausritt auch wieder.
Das finde ich absolut ok. Und sie sind glücklich wie lange nicht mehr und gesund und munter.

Anne ich kann dir also nur ans Herz legen, dich über das weitere Wiesenstück zu freuen. Wenn sie dir zu dick werden, arbeite doch auch mit Fressbremsen, oder aber mit getrennten Gruppen.