Zitat von Alazan im Beitrag #192Genauso, als wie wenn mein Pferd auskommt, auf die nächste stark befahrenene Straße läuft, und zusammengefahren wird (wie hier schon mehrfach vorgekommen). Das ist dann auch sehr traurig für die Betroffenen, aber werden deshalb Straßen gesperrt, oder Autos verboten? Natürlich nicht, mit dem Risiko muss und kann man leben.
Nein - aber Du wirst dafür Sorge tragen, dass Deine Tiere hinter einem vernünftigem Zaun stehen, um das Risiko dessen, dass das Pferd abhaut, deutlich zu verringern. Das nun wieder ist für Pferde, wie auch für andere Tiere, nur so umsetzbar, dass sich die Haltung für diese im Grunde teilweise wieder deutlich verschlechtert, sprich, sie unter Umständen wieder lebenslang in einen Stall gesperrt werden. Und das, damit ein Beutegreifer weiter uneingeschränkt geschützt wird. Mag so Gesetz sein - ob man das tatsächlich als sinnvoll ansieht, oder den Sinn durchaus mal hinterfragen könnte, steht auf einem anderen Blatt.
Und ja, gerade WEIL ich nicht "nur" ein Nutztier habe (gemein, denn mit dem Begriff wird auch impliziert, dass man zwar einen wirtschaftlichen Ausgleich bekommt, dafür aber eine geringere emotionale Bindung hat), will ich es so gut schützen, wie irgend möglich. Und da ist dann ein Wolf für mich durchaus, wenn er sich derart verbreitet, wie das momentan überall der Fall ist, durchaus ein nennenswertes Problem.
Zitat von küwi im Beitrag #195Und was Wolfsbegegnungen für Fußgeher mit kleinen Kindern und Hunden an der Leine betreffen - das will ich mir gar nicht erst vorstellen müssen, wie traumatisch die sind, auch wenn eh nix passiert
Der Wolf ist nicht bleede. Ich glaube durchaus, dass er nicht einfach den Menschen angreift. Aber die Wölfe merken auch, dass ihnen von uns keine echte Gefahr droht. Und da ist durchaus eine denkbare Folge, die man teilweise schon sieht - dass die Scheu des Wolfes verloren geht. Die ist ja nicht angeboren, sondern erlernt. Ergo - der Wolf ist nicht automatisch scheu. Und es gibt bereits Risse von Pferden. So gesehen bin ich "froh", dass mein Senior nicht mehr lebt, denn der wäre für einen Wolf sicher eher eine "interessante Beute" gewesen, als es ein junges, wehrhaftes Pferd sein wird. Aber auch da - weil es momentan so ist, heißt es nicht, dass es so bleibt. Ich will absolut nicht den Teufel an die Wand malen, oder schwarzmalen - aber ich will mich auch nicht einfach darauf verlassen, dass der Wolf sich schon weiter daran halten wird, dass alle sagen, der ist ja scheu. Und der greift keine Menschen an. Oder Hunde an der Leine.
Gegenfrage, ich bin ja nun kein Jurist - was bedeutet es dann für die Regierung des Bundeslandes Niedersachsen, dass sie den Wolf ins Jagdrecht aufgenommen haben - wenn sie es gar nicht dürften? Und was ist in den Ländern, wie beispielsweise Schweden, wo ich gerade gelesen habe, dass sie die Zahl der Wölfe halbieren wollen? Der Wolf wird nach meinem Empfinden nämlich nirgendwo so umfassend geschützt (und die Diskussion darum so hitzig geführt - hier nicht, aber generell) wie in D.
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Meine Aussage, dass die Gesetze von Sesselpupsern gemacht werden, bezog sich auf das Jagdrecht und das ist ein Landesrecht, und hier auf das Fütterungsverbot, dass in meiner Gegend regelmäßig missachtet wird, zum Schutz der Wildtiere. Mir ist klar, dass der Wolf nicht im Jagdrecht verankert ist, und dass der Wolfschutz auf EU-Recht basiert. Deshalb fordere ich ja wie tausende Tierbesitzer, Jäger, Bauern, Hundebesitzer und Eltern von kleinen Kindern dass der Wolf in das Jagdrecht aufgenommen werden muss. Mit Augenmaß und in Abhängigkeit von den regionalen Vorkommen und Ereignissen. Ich fordere ja nicht, dass zu jeder Zeit jeder Wolf geschossen werden darf. Aber ein Wolf der wie von Petra hier eingestellt wiederholt auf den Hausweiden eines Pferdehofes mit Ponys für Kinder und therapeutisches Reiten einfällt, und dort Ponys tötet, oder ein Wolf der bis in den Kuhstall geht um sich ein Kalb zu holen, so ein Wolf gehört für mich gejagd, weil er eben nicht scheu genug ist, um friedlich mit Menschen gemeinsam zu leben. Ich möchte kein Kind im Waldkindergarten haben, in einer Gegend wo so ein "Nicht-scheuer" Wolf lebt. Oder bedenkenlos mit einem Hund im Wald spazieren gehen. Um meine zwei dicken Pferde hab ich weniger Angst. Aber das ist ja nicht der Maßstab. Es gibt ja noch was anderes als Pferde und Pferdehalter.
Zitat von GilianCo im Beitrag #196[quote="Alazan"|p154330] Gegenfrage, ich bin ja nun kein Jurist - was bedeutet es dann für die Regierung des Bundeslandes Niedersachsen, dass sie den Wolf ins Jagdrecht aufgenommen haben - wenn sie es gar nicht dürften? Und was ist in den Ländern, wie beispielsweise Schweden, wo ich gerade gelesen habe, dass sie die Zahl der Wölfe halbieren wollen? Der Wolf wird nach meinem Empfinden nämlich nirgendwo so umfassend geschützt (und die Diskussion darum so hitzig geführt - hier nicht, aber generell) wie in D.
Ich bin auch keine Juristin, dem Himmel sei's gedankt!
Niedersachsen hat(te) eine "Wolfsverordnung". Ob und inwieweit die mit EU-Recht vereinbar war, und ob eine neue VO dies sein wird... das werden wohl erst künftige Klagen und Urteile zeigen. Der EU stehen aber auch eigene Mittel zur Verfügung, nicht mit dem europäischen Artenschutzrecht kompatible Gesetze der Mitgliedstaaten zu sanktionieren. Wäre ja beileibe nicht das erste Mal, dass ein Vertragsverletzungsverfahren gegen D aus naturschutzgründen angestrengt wird, das mit entsprechenden Strafzahlungen bewehrt ist. In jedem der bisherigen Fälle musste dann entsprechend nachgebessert werden. Aber ich stelle fest: es gibt durchaus Bundesländer, die noch hysterischer reagieren, als der Freistaat. Mmmh, ist vielleicht doch nicht alles so ultraschwarz hier, wie es mir manchmal scheint. Aber kann man mal sehen, ich bin seit März aus der Diskussion raus, und habe bestimmte Themen wohl mit Erfolg gemieden. Wird sicher auch noch 1-2 Jährchen dauern, bis ich mich denen wieder widmen möchte.
@Gabi: ganz sicher ist das ein hochemotionales Thema, da hast du völlig recht. Und individuell betrachtet sicher ein heikles Thema. Die Fragew ist aber ob, und inwieweit man sich von der allgemeinen Panikmache anstecken läßt, oder eben nicht. Die Wahl hat jede(r).
Auch in einschlägigen Fachkreisen wird das Thema "Wolf" ja sehr kontrovers diskutiert. Es gibt ja z.B. zahlreiche Programme zur Förderung einer extensiven Weidenutzung, die zum Ziel haben, die biologische Vielfalt in der Agrar- und forstlich genutzten Fläche zu verbessern. Wenn ich nun ein Wildtier wie den Wolf im Ökosystem zulasse, der ja im Übrigen auch Teil dieses Ökosystems ist, dann geht damit das Risiko einher, dass die fachlich sinnvolle Beweidung möglicherweise zu Ungunsten anderer Arten aufgegeben werden muß. Eine schwierige Abwägung, und es gibt deshalb auch in diesen Kreisen ebensoviele Befürworter größerer Beutegreifer wie auch Gegner.
Letztlich ist es wohl die Frage, wieviel Wildnis sich eine moderne (Industrie-)gesellschaft leisten kann und möchte.
@küwi : Ich bin ja schon viel geheißen worden, aber hey, das wär wirklich neu, merci. Vielleicht könnte ich meinen Username ändern: Skalli, Hati oder Fenris springen da auf die Lippen...
Nachdem aber viele Leute in diesem Land offenbar immer einen Grund zum Klagen oder zur Beschwerde, oder auch ein Fewindbild zu ihrem Wohlbefinden zu brauchen scheinen, frag ich mich, was denn nun als Nächstes kommt? Ich meine, wir hatten die Druse, die Pferdesteuer, das Jakobs-Kreuzkraut, und jetzt den Wolf... welche Sau wird dann wohl als nächstes durchs Dorf getrieben, wenn sich das aktuelle Thema erschöpft hat? Wie wär's denn mit Hyalomma-Zecken, es findet sich gewiss wer, der bestätigt, dass die auch galoppierende Gäule einholen. Oder wie wär's mit dem West-Nil-Virus. Oder das Verbot der Pferdehaltung aus Gründen des Klimaschutzes, denn gasen tun die ja ohne Ende? Nur her mit den Ideen!
Zitat von Alazan im Beitrag #198@Gabi: ganz sicher ist das ein hochemotionales Thema, da hast du völlig recht. Und individuell betrachtet sicher ein heikles Thema. Die Fragew ist aber ob, und inwieweit man sich von der allgemeinen Panikmache anstecken läßt, oder eben nicht. Die Wahl hat jede(r).
Auch in einschlägigen Fachkreisen wird das Thema "Wolf" ja sehr kontrovers diskutiert. Es gibt ja z.B. zahlreiche Programme zur Förderung einer extensiven Weidenutzung, die zum Ziel haben, die biologische Vielfalt in der Agrar- und forstlich genutzten Fläche zu verbessern. Wenn ich nun ein Wildtier wie den Wolf im Ökosystem zulasse, der ja im Übrigen auch Teil dieses Ökosystems ist, dann geht damit das Risiko einher, dass die fachlich sinnvolle Beweidung möglicherweise zu Ungunsten anderer Arten aufgegeben werden muß. Eine schwierige Abwägung, und es gibt deshalb auch in diesen Kreisen ebensoviele Befürworter größerer Beutegreifer wie auch Gegner.
Die Abwägung ist nur dann schwierig, wenn man Beutegreifer gleichzeitig uneingeschränkt schützt. Ich bin nicht gegen den Wolf - aber ich finde es ebenso kritisch, wenn man Haltungsfortschritte in vielen Bereichen so wenig "wertet", dass sie für den Wolf ruhig wieder eingestampft werden können. Die Frage ist halt auch immer, wo läge da der Vorteil? Diejenigen, die diesen uneingeschränkten Schutz (!) befürworten, befürworten im Grunde auch Stallhaltung von Schafen, Rindern, und Pferden, wovon viele Landwirte, Schäfer und Stallbetreiber mittlerweile weg sind. Denn beides gleichzeitig geht nur mit Einbußen, die Befürworter ggf. sogar in Kauf nehmen - die Halter der Tiere hingegen sind dafür eben nicht bereit. Die haben je nach Lage und Situation nur keine andere Wahl.
Und Panikmache - ist die Frage. Ist sowas Panikmache? Oder sowas? Ich habe definitiv keine Panik. Aber ich gucke durchaus besorgt auf die Situation, dass die Wölfe über die letzten Jahre scheinbar immer weniger Scheu zeigen. Und man kann natürlich jetzt sagen, bis jetzt ist nichts passiert - wird schon alles gut gehen. Aber schöner wäre, wenn das auch so bliebe, und ich zweifele einfach an, dass das der Fall ist, wenn der Schutz des Wolfes weiterhin uneingeschränkt vollzogen wird.
Zitat von Alazan im Beitrag #198Ich meine, wir hatten die Druse, die Pferdesteuer, das Jakobs-Kreuzkraut, und jetzt den Wolf... welche Sau wird dann wohl als nächstes durchs Dorf getrieben, wenn sich das aktuelle Thema erschöpft hat?
Die Wolfsdiskussion mag hier im Forum noch nicht so lange laufen - sie läuft aber definitiv schon länger, um als "vorübergehendes Feindbild" eingeordnet zu werden. Ich finde diese Sichtweise tatsächlich auch ehrlich befremdlich. Wo genau waren die anderen Diskussionen denn Thema? Druse gibt es seit Ewigkeiten, ebenso gibt es immer wieder Ausbrüche. Da habe ich tatsächlich nicht mitbekommen, dass es eine so umfassende Diskussion gab. Pferdesteuer - ja, die ist durchaus diskutiert worden - finde ich aber auch nicht abwegig. JKK - ja, muß und sollte ständig bekämpft werden - aber das ist ja nicht neu und das Problem ist auch weiterhin vorhanden.
Ich finde hier den Zusammenhang zur Diskussion über den Wolf herzustellen, für mein Empfinden tatsächlich etwas an den Haaren herbeigezogen.
Fakt ist, dass für Tierhalter (selbst wenn es noch nur wenige Pferdehalter betreffen mag) ein handfestes Problem, und nicht eine Situation, wo sich mal etwas echauffieren lohnt. Hier geht es teilweise um Existenzen. Auch das sicherlich nicht direkt für Pferdehalter - aber ich kenne so einige Züchter in Wolfsgebieten, die mittlerweile Angst haben, ihre Stuten mit Fohlen artgerecht auf die Weide zu lassen, weil das Risiko, dass die Fohlen dies nicht überleben, schlicht vorhanden ist.
Mir kommt es ein wenig so vor, als würdest Du @Alazan , weil Du selber keinen Grund zur Sorge siehst, dieses Problem einfach ins lächerliche ziehen, was ich tatsächlich unpassend finde. Dazu muß ich aber sicher nicht Dich beschimpfen - denn das wäre genauso unnötig, und bringt keinen wirklich weiter.
Ich hoffe einfach weiter, dass Lösungen auftauchen, BEVOR so schwerwiegende Unfälle passieren, dass man hinterher sagt, hätte man bloß...
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Ich habe einige Jahre lang gedacht, dass es gut wäre, einen Beutegreifer wie den Wolf wieder im Bestand zu haben. Bin mittlerweile irritiert, dass es in D nicht möglich ist, mit dem Thema sinnvoll umzugehen. Die Lüneburger Heide ist nicht soo weit von uns entfernt, ein gut funktionierendes System. Bis der Wolf sich dort etabliert hat. Warum ist es nicht möglich mit dem Wolf so umzugehen wie die Schweden: Weder im Süden noch im Norden des Landes werden Wölfe geduldet (bestenfalls durchziehende Einzeltiere), die Zahl der Gesamtpopulation ist festgelegt und wird gehalten. Kann doch nicht so schwer sein und scheint dort zu funktionieren.
Nein, ich ziehe das Problem nicht ins Lächerliche, und wer den Beitrag von gestern tatsächlich vollständig gelesen hätte, hätte das auch so verstanden.
Worüber ich mich in der Tat lustig mache, ist der für mein Verständnis völlig überzogene Umgang mit der Materie. Ganz ehrlich? Weil ich über den bewsagten Umgang nicht weinen möchte, lach ich lieber. Ist gesünder und auch hübscher anzuschauen. Kann ich also nur empfehlen!
Egal, weil ich mir das Recht herausnehme, jederzeit und über praktisch alles Späßchen zu machen, mich selbst eingeschlossen, passe ich gewiss nicht hier herein. Tschau, Mädels!
Ich finde es ziemlich befremdlich, daß Du hier gleich wieder die Segel streichst, @Alazan , weil es etwas Gegenwind gibt.
Es war Dir ja durchaus bewußt, daß es andere Meinungen zu dem Thema geben wird - sonst hättest Du das nicht geschrieben:
ZitatJa und jetzt: Feuer frei... Jungs und Mädels, GEBT MIR NAMEN
Und es darf auch jeder seine Meinung haben und die gerne kundtun, wenn er/sie das möchte. Unter anderem dafür ist ein Forum schließlich da. Dann sollte man auch damit umgehen können, daß es eben andere Meinungen gibt, und Dinge anders empfunden werden von anderen Menschen....
ZitatZitat von Alazan im Beitrag #198 Ich meine, wir hatten die Druse, die Pferdesteuer, das Jakobs-Kreuzkraut, und jetzt den Wolf... welche Sau wird dann wohl als nächstes durchs Dorf getrieben, wenn sich das aktuelle Thema erschöpft hat?
Die Wolfsdiskussion mag hier im Forum noch nicht so lange laufen - sie läuft aber definitiv schon länger, um als "vorübergehendes Feindbild" eingeordnet zu werden. Ich finde diese Sichtweise tatsächlich auch ehrlich befremdlich. Wo genau waren die anderen Diskussionen denn Thema? Druse gibt es seit Ewigkeiten, ebenso gibt es immer wieder Ausbrüche. Da habe ich tatsächlich nicht mitbekommen, dass es eine so umfassende Diskussion gab. Pferdesteuer - ja, die ist durchaus diskutiert worden - finde ich aber auch nicht abwegig. JKK - ja, muß und sollte ständig bekämpft werden - aber das ist ja nicht neu und das Problem ist auch weiterhin vorhanden. Ich finde hier den Zusammenhang zur Diskussion über den Wolf herzustellen, für mein Empfinden tatsächlich etwas an den Haaren herbeigezogen.
Das Problem beim geschriebenen Wort ist eben leider immer, dass man schwer heraushören kann, ob ein Text ironisch oder tiefernst ( oder irgendeine Schattierung dazwischen) gemeint ist.
An sich sind wir hier aber einerseits sehr humorvoll und selten todernst und andererseits sehr tolerant gegenüber allen Meinungen und Einstellungen. Wie sonst könnte ich mich als Queerbeet Western-Gangpferd-Dressurlaie schon so lange hier so wohl fühlen
Aber an sich gehört das hier im Wolfsthema nicht wirklich ausdiskutiert. @Alazan hat Post und überlegt sich ihre Entscheidung hoffentlich noch einmal
Zitat von Alazan im Beitrag #201Nein, ich ziehe das Problem nicht ins Lächerliche, und wer den Beitrag von gestern tatsächlich vollständig gelesen hätte, hätte das auch so verstanden.
Worüber ich mich in der Tat lustig mache, ist der für mein Verständnis völlig überzogene Umgang mit der Materie. Ganz ehrlich? Weil ich über den bewsagten Umgang nicht weinen möchte, lach ich lieber. Ist gesünder und auch hübscher anzuschauen. Kann ich also nur empfehlen!
Egal, weil ich mir das Recht herausnehme, jederzeit und über praktisch alles Späßchen zu machen, mich selbst eingeschlossen, passe ich gewiss nicht hier herein. Tschau, Mädels!
Ich weiß gar nicht, warum das Thema nun so eskaliert Natürlich ist es - das wurde auch immer wieder geschrieben - sehr emotional. Ich fühle mich selbst hin- und hergerissen, weil ich auf der einen Seite auch keinem Wolf eine "Selbstbedienungstheke" bieten möchte und froh bin, dass es dem graupepelzten Wanderer, der sich bei uns mal rumtrieb, hier nicht gut gefiel und er sich lieber ein anderes Revier suchte. Aber ich gehöre auch zu der Sorte Mensch, die Regenwürmer vor dem Austrocknen retten, wenn sie auf dem Pflaster liegen und sie zum nächsten idealen Plätzchen tragen, damit sie sich in die Erde flüchten können. Da löst die Jagd - egal auf was - darum auch keine Begeisterung aus.
Ich schrieb es ja auch schon: Bei uns sind eben auch vorwiegend Jäger unterwegs, die sich freuen würden, wenn Wölfe zum Abschuß frei gegeben würden, weil sie denen mit großer Freude Löcher in den Pelz schießen würden - nicht um ihr Vieh zu schützen, denn das steht in Mastställen und sieht das Licht nur, wenn es angeliefert wird und wenn der Schlachttiertransporter anrollt und sie aufgeladen werden - sondern aus der Lust an der Trophäe.
Meine Meinung ist darum zwiegespalten und beide Gedanken - die für den Wolf und die gegen ihn - kollidieren mit jeweils der Meinung, welche das andere Denken verkörpert.
Ich bin aber seit so vielen Jahren in Foren unterwegs, dass ich gelernt habe: "Wenn Du eine Forengemeinde aufmischen willst, dann schreibe etwas sehr Provokantes und polarisiere mit Deiner Meinung "
Weil ich aber eher harmoniebedürftig bin und einem Streit lieber aus dem Weg gehe, behalte ich meine Meinung in manchen Themen dann lieber für mich. Nicht dass ich nicht auch bereit bin, meine Meinung zu vertreten, aber mich dafür zu rechtfertigen ... dazu habe ich einfach keine Nerven.
Es wird nie so sein, dass sich alle einig sind und keiner eine andere These vertritt. Aber ich denke, dass wir hier doch sehr verständnisvoll und freundlich miteinander diskutieren. Sicher kann es mal hitziger werden, aber ich glaube, das meint hier keiner böse.
Ich bin da auch ganz bei Manu @küwi Es ist immer sehr schwer, beurteilen zu müssen, wie ein geschriebenes Wort gemeint ist. Die Emojies mögen da vieles entschärfen, aber es ist eben doch leichter, wenn man seinem Diskussionspartner gegenüber steht ... und ihm die Hand reichen kann.
Ich würde mir wünschen, dass Du @Alazan vielleicht doch nochmal eine Nacht darüber schläfst und Dich nicht gleich löschst, denn mich würde der weitere Weg mit dem Berberlein und Deinem Spanier doch auch interessieren.
... und ganz ehrlich? Ich bin auch ein Mimöschen und ich habe auch beschlossen, in einem Schäferhundforum lieber nichts mehr zu schreiben, weil dort Reizstrom als legales Mittel zur Ausbildung eines Gebrauchshundes vertreten wird. Aber solche gruseligen Ansichten vertritt hier niemand - wir sind doch irgendwie alle auf dem gleichen Weg und Kritik wird hier in der Regel höflich und freundlich geäußert. Gib Dir einen Ruck und versuchs noch mal mit uns ... und auf dem Balkon haben wir immer sehr viel Spaß ... es sei denn, es krümelt jemand, wenn ich gerade gewischt habe
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Ich habe den Beitrag tatsächlich vollständig gelesen. Dennoch empfinde ich es halt anders, immerhin haben wir hier nur das geschriebene Wort. Wenn man meint, dass der Wolf "eine Sau ist, die durchs Dorf getrieben wird" - dann irritiert mich das halt.
Ich muß Schwarztier da recht geben, mir ist auch nicht klar, warum es um den Umgang mit dem Wolf überhaupt so eine lange und emotionale Diskussion geben muß. Das Problem ist dann doch auch, dass die Fronten sich verhärten. Ich finde es schön, wenn auch Wölfe wieder da sind - aber wenn das bedeutet, dass man vieles, was man lange angestrebt hat in der Haltung unserer Haustiere, nicht mehr machen kann, und deren Situation quasi zwangsweise wieder verschlechtern muß, dann muß es einen Weg geben, der eine für alle Seiten sinnvolle Vorgehensweise steht.
Ich sehe in der "Entnahme" (manchmal irritiert das Jägerdeutsch ja auch etwas) mehrfach auffällig gewordener Wölfe durchaus eine Möglichkeit, um für die Schäfer etc. die Situation wieder etwas zu entspannen.
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Zitat von elchbine im Beitrag #204Es wird nie so sein, dass sich alle einig sind und keiner eine andere These vertritt. Aber ich denke, dass wir hier doch sehr verständnisvoll und freundlich miteinander diskutieren. Sicher kann es mal hitziger werden, aber ich glaube, das meint hier keiner böse.
Das wäre ja nun wirklich total öde, wenn sich Alle immer einig wären. Aus diesem Thema habe ich mich aber bisher rausgehalten, weil ich mich durchaus zu den Wolf Befürwortern halte und einige Berichte für absolut überzogen halte. Man könnte manchmal meinen , hier würden jeden Tag Dutzende Tiere von Wölfen im Blutrausch gemetzelt. Mir tut es für alle toten Tiere leid, egal welcher Gattung und ob erschossen oder von einem Beutejäger gerissen, aber that's Life. Bemerkenswert finde ich, dass alle Nutztierhalter ihre Tiere auf einmal abgöttisch lieben, auch wenn die sowieso nach ein paar Wochen/Monaten zur Schlachtung müssen. Von der Entschädigung wird wenig gesprochen. Nichtsdestotrotz sollte die Anzahl der Wölfe passend zur Region, Besiedelung und dem Vorhandensein natürlicher Nahrungsquellen reglementiert werden dürfen.
Das mit dem Wolf ist wohl so wie mit vielem anderen auch. Jeder findest es gut, aber bitte nicht vor meiner Tür. Wir, die wir nicht unmittelbar betroffen sind können leicht dafür sein. Wüßte jetzt auch nicht wie es dann wäre, wenn...
Des einen Freud, des anderen Leid. Eins ohne das andere geht wohl nicht. Für Pferdehalter bedeutet das dann wohl, das die Pferde wieder vermehrt im verrammelten Stall stehen werden in solchen Gegenden, wenn man dort keine adäquate Lösung findet. Zurück in die Vergangenheit. Nutztierhalter werden aufatmen, wenn kein Tierschützer mehr verlangt das Kühe raus kommen sollen. Laufställe mit Auslauf wird es dann halt nicht mehr geben.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
@Flamenco Wie wird das eigentlich bei euch so gehandhabt? Wie gehtst du damit um, oder ist das in deiner Gegend kein Thema?
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Zitat von Flamenco im Beitrag #54Ich bin da bei Küwi: wir haben verlernt, mit der Natur zu leben. Und: der Lebensraum wird zu eng. Zwei Gründe, die uns nach Schweden verschlagen haben. Wir haben hier Natur und Platz. Und ich sehe auch die Unterschiede. In Schweden funktionieren viele Dinge, die in Deutschland undenkbar wären. Sie funktionieren aber nicht (nur) aufgrund einer anderen Mentalität, sondern vor allem aufgrund der unterschiedlichen Bevölkerungsdichte. Wölfe soll es bei uns in der Nähe auch geben und ich bekomme auch hier mal die ein oder andere besorgte Diskussion mit. Ich bin aus mehreren Gründen entspannt. Zum einen (etwas gemein, ja): der Nachbar hat Schafe und Hühner. Da wird sich der Wolf wohl nicht an den großen Pferden vergreifen. Zum anderen ist Rocky = Chef = Herdenschutzpferd. Er geht auch schon auf Hunde los und wird das beim Wolf wohl ähnlich handhaben. Wildschweine sind bei uns die größere Plage, aber auch die sehe ich nicht als Gefahr an. Bislang sind alle Wildschweine vor mir weggelaufen und ich hatte schon einige Begegnungen. Ich finde sie nur so unangenehm, da sie meine Wiesen zerstören. Nur ein totes Wildschwein ist ein gutes Wildschwein. Es fehlen einfach die natürlichen Feinde, so dass ich um die Abschüsse der Jäger dankbar bin, damit die Population zumindest einigermaßen in Schach gehalten wird.
Ich hatte 2019 schon mal ein Statement dazu abgegeben. Hier wird das Thema einfach nicht so hoch aufgehangen und es gibt genügend Platz für Wildtiere. Die größten Schäden sind hier von den Raubvögeln und vom Fuchs an den Hühnern. Luchse streichen hier auch durch die Gegend. Ich glaube, in der gesamten Nachbarschaft sind wir die einzigen, die nicht Jagen gehen. Die Jagd ist hier etwas vollkommen normales und so machen es auch nicht nur Leute, die auf irgendeinen Blutrausch aus sind. Es gibt natürlich auch I**en, aber die meisten sind total vernünftig. Die Wildschweine sind aufgrund der Schäden und fehlenden natürlichen Feinde die beliebteste Beute. Natürlich wollen sie auch immer gerne einen Elch schiesssen. Die Tiere landen auch alle in den Tiefkühltruhen und werden verzehrt.
Ein Klassenkamerad von meinem Sohn (5, fast 6) geht auch schon regelmäßig zum Luftgewehrschiessen. Mein Sohn möchte das noch nicht, was ich ok finde. Als ich die Mutter (Reitschülerin von mir) mal fragte, ob das den in Schweden für so kleine Kinder schon erlaubt ist (in DE muss man 12 sein), schaute sie mich nur ganz erstaunt an und verstand die Frage nicht Andere Länder - andere Sitten, aber so lernt man von Anfang an ein ganz anderes "Sein" mit der Natur. Das war dann die gleiche Mutter, die mir irgendwann sagte, dass ihr Mann dann jetzt doch die Lämmer geschlachtet hat, weil sie immer ausgebüxt sind - pragmatisch und effektiv. Oder die mir von ihrer Studentengruppe erzählt hatte, die zu Besuch kam und ihr Mann hatte gerade die heimische Küche für das Ausnehmen eines Elchs vorbereitet: Planen, Hackebeile usw. Ich hatte kurz ein kleines Kopfkino von "American Psycho" und ihre Studenten waren wohl auch kurz irritiert. Welcome to the countryside!
Ich finde auch, dass das Thema zu hochgekocht wird. Aber beide Seiten: sowohl der (notwendige) Abschuss von Wölfen als auch der Wolf an sich. weniger Ideologie und mehr Rationalität würde dem ein oder anderen (damit meine ich jetzt explizit niemanden hier im Forum sondern im Allgemeinen) und der Diskussion gut tun. Aber Deutschland verkommt immer mehr zu einem Land, in dem Ideologien wichtiger sind als der vernünftige Menschenverstand.
Der letzte Satz ist toll, aber auch der Umgang mit der Natur. Dazu fäll mir ein, dass meine damals vierjährige Tochter nach dem Schlupf der Entenküken mal meinte: Ach sind die süß!! Die werden uns aber schmecken!! Warum sage ich das? Bei uns werden Tiere geboren, auch um sie zu essen. Sie leben bei uns ein schönes liebevolles und gehegtes Leben. Wenn dann die Zeit gekommen ist, dann sind wir auch immer irgendwie traurig, aber das gehört dazu. Wenn bei uns der Fuchs die Hühner holt, dann tut uns das auch immer furchtbar leid für die Tiere. So ist es beim Wolf auch, sicher nicht bei jedem Tierhalter, wir wären aber sehr betroffen, wenn der Wolf unsere Schafe reißt.
Ich habe per se nichts gegen den Wolf, er möge aber bitte im Wald Bleiben. Wir haben 8ha direkt an der waldkante und werden immer wieder angesprochen, ob wir uns nicht sorgen würden, wegen der Rudel in der Umgebung. Wir haben strom auf den Zäunen, die Ponys nehmen wir näher an s Haus, alte Pferde haben wir nicht. Wir stehen in engem Kontakt zu den Jägern und beobachten die Wiesen sehr genau auf neue Lauf- und zuwege aus dem Wald. Mehr kann ich nicht tun und klopfe auf Holz, dass die Wölfe sich auf die üppige Wildpopulation stürzen, wenn sie hunger haben.
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10.12.2022 19:38 (zuletzt bearbeitet: 10.12.2022 19:41)
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Vielleicht könnte ich meinen Username ändern: Skalli, Hati oder Fenris springen da auf die Lippen... 
Andere Länder - andere Sitten, aber so lernt man von Anfang an ein ganz anderes "Sein" mit der Natur. Das war dann die gleiche Mutter, die mir irgendwann sagte, dass ihr Mann dann jetzt doch die Lämmer geschlachtet hat, weil sie immer ausgebüxt sind - pragmatisch und effektiv. Oder die mir von ihrer Studentengruppe erzählt hatte, die zu Besuch kam und ihr Mann hatte gerade die heimische Küche für das Ausnehmen eines Elchs vorbereitet: Planen, Hackebeile usw. Ich hatte kurz ein kleines Kopfkino von "American Psycho" und ihre Studenten waren wohl auch kurz irritiert. Welcome to the countryside!
