Ich hab schon das Gefühl dass die Kreise enger werden. Muss ja auch bei der Zunahme der Infektionen. Bei meinen Eltern im direkten Umfeld gibt es einen Infektionsherd in einer Gruppe. Zum Glück ist mein Vater aufgrund seiner Krankheit seit Wochen nicht mit diesen Leuten in Kontakt gewesen. Und meine Arbeitskollegin hat auch einen Fall im Kontaktkreis. Es ist total schwierig die Kontakte und Infektionswege, Inkubationszeiten und Risiken einzuschätzen, und sich richtig zu verhalten. Ist schon alles nicht sehr beruhigend... finde ich.
Augsburg hat ja die bundesweiten Einschränkungen schon gestern in Kraft gesetzt. Und der Hauptgrund sind nicht nur die hohen Fallzahlen bei uns hier - der Hauptgrund ist, dass unser größtes städtisches Klinikum, die Uniklinik, die weiße Fahne geschwenkt hat. die laufen jetzt bereits am Limit, können keine weiteren Covid-Patienten aufnehmen und haben darum gebeten, JETZT gleich was zu tun und nicht noch das Wochenende abzuwarten.
Auch das Testzentrum war überfordert, die Kapazität von 900 Tests pro Tag hat set Mittwoch nicht mehr ausgereicht, um noch zeitnah einen Termin zu bekommen. Die Testsmöglichkeiten wurden jetzt auf 1200 ausgweitet. Leute hier ist die Kacke echt am dampfen! Wenn die Krankenhäuser mit Covid-Patienten volllaufen und die Intensivstationen mit ihnen voll sind - dann möchte bitte niemand einen Unfall haben. Niemand. Diese Statistik weiter oben mit den freien Intensivbetten und wieviele es noch gibt - das ist reine Statistik und bringt null - denn auch wenn auf dem Blatt Betten frei sind, sind sie es nicht wirklich - es fehlt nämlich schlicht und ergreifend das ausreichend geschulte Personal für die ganzen Betten.
“There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.” ― Terry Pratchett
Zitat von Der Klosterdackel im Beitrag #799Diese Statistik weiter oben mit den freien Intensivbetten und wieviele es noch gibt - das ist reine Statistik und bringt null - denn auch wenn auf dem Blatt Betten frei sind, sind sie es nicht wirklich - es fehlt nämlich schlicht und ergreifend das ausreichend geschulte Personal für die ganzen Betten.
Richtig. Hier in Erding könnte man innerhalb ein paar Tage noch ca 1000 Intensivbetten im ehem. Bundeswehr Fliegerhorst aufbauen, aber sie würden keinem was nützen, denn es kein Personal vorhanden. Und von daher finde ich auch, das die Regierung das hätte im Sommer regeln müßen. Ist ja nicht so, dass das Personal nach abflauen der Pandemie arbeitslos wäre.
Was alle anderen Etscheidungen angeht, fand ich das die Regierung gut entschieden hat, mit wenigen widersprüchlichen Ausnahmen. Denn wie soll man ein Volk vor etwas schützen, was man nicht kennt, und nichts darüber weis. Also macht man alles was nötig ist, weil man nicht weis was sinnvoll ist und was nicht. Von daher passt das schon, finde ich.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Leere Betten/fehlendes Personal, meine Rede zuvor. Und das ist nicht mit Corona vom Himmel gefallen, das ist seit Jahren so. An das Thema wollte keiner ran, wie an so viele andere Dinge auch. Jetzt ist es offensichtlich, Corona sei Dank, muß man fast sagen.
In unserem Kreis habe ich persönlich weniger Angst vor Corona, sondern viel mehr davor, mir einen multiresistenten Keim einzufangen. In der direkten Nachbarschaft haben wir zwei Fälle, beides ältere Leute, die zu ihren anderen Erkrankungen jetzt das obendrauf 'geschenkt' bekamen! Hoffentlich kommen die durch.
Zitat von Ameli im Beitrag #801Leere Betten/fehlendes Personal, meine Rede zuvor. Und das ist nicht mit Corona vom Himmel gefallen, das ist seit Jahren so. An das Thema wollte keiner ran, wie an so viele andere Dinge auch.
Genau. OHNE eine Pandemie kann man halt ein Gesundheitssystem schön kaputt sparen, damit es "rentabel" ist. Und IN einer Pandemie fällt man damit dann volles Rohr auf den Rüssel, weil sich dann zeigt, dass die Einsparungen einfach falsch waren.
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Die Wohnungsnachbarn meiner Eltern sind nun in häuslicher Quarantäne. Beide über 70 und Covid19 positiv getestet. Sie soweit gesund, er erst letztes Jahr neues Knie bekommen, kaum davon erholt zweimal an den Nieren operiert und immunsupprimiert. Sie haben sich bei ihrem Sohn angesteckt, der seit Wochen als einziger zu ihnen in die Wohnung kommt und seinerseits an der Arbeit Krankenkontakt hatte. Nun kam die Frage auf, ob meine Eltern und die anderen Hausbewohner gefährdeter sind als vorher. Meines Erachtens nicht, da die Nachbarn ja IN ihrer Wohnung bleiben und selbige nur mit Maske verlassen, um den Müll raus zu stellen oder die Post zu holen. Alle Türklinken werden nur mit Tüchern oder Handschuhen angefasst (und ohnehin 4x täglich von einem der Hausbewohner desinfiziert) . Ich mache für meine Eltern alle Besorgungen und bringe die Sachen ins Haus bzw. helfe bei allem, wo es nötig ist. Im Unterschied zu den Nachbarn, halten wir allerdings rigoros Abstand (sitzen zum Kaffetrinken nach wie vor jeweils an der Kopfseite des Tisches, also mit massig Abstand zwischen uns) und ich desinfiziere meine Hände gründlichst unmittelbar nach Betreten der Wohnung. Mehr können wir nicht tun. Oder - um es mit den Worten meines Vaters zu sagen : "alles andere liegt in Gottes Hand" . Mich freut es sehr, dass meine Eltern so positiv mit der Situation umgehen, denn sie wohnen zwar (extra für's Alter so ausgesucht) in fussläufiger Nähe zum Krankenhaus, dort werden aber seit einer Woche keine "Corona-Fälle" mehr aufgenommen, weil die Kapazitäten ausgeschöpft sind. Hoffen wir also nun, dass die Nachbarn von schweren Verläufen verschont bleiben !
Ich hatte gestern Besuch von einer Freundin, einer wirklich vernünftigen logisch denkenden Person. Sie hat mir in aller Ruhe erklärt, dass die Masken eh nicht helfen, weil das Virus da durch kommt. Dass jetzt die Zahlen nur so hoch gehen, weil soviel getestet wird, dass die meisten Leut überhaupt nicht schwer krank werden, nicht schlimmer als bei Grippe. Zugegeben hat sie, dass es wohl ansteckender ist als Grippe. Aber im Verlauf nicht schlimmer. und schlussendlich, dass die Regierung uns vielleicht doch einfach manipulieren und entmündigen will. Es gäbe auf der Seite der UN ein Papier in dem die Agenda 2030 beschrieben sei, und das wären jetzt die ersten Schritte zum totalen Reset und zum Umbau der Gesellschaft. Ich fand es echt anstrengend. Sie war sehr überzeugend in ihren Argumenten und ich musste ihr in manchen Punkten leider auch recht geben.
So frage ich mich z.B. warum die Todesraten in verschiedenen Ländern so unterschiedlich sind. Schon seit Anbeginn der Pandemie warte ich darauf, dass halb Afrika ausstirbt, wenn es denn so tödlich ist; was ist in den Slums in den wirklich armen Gegenden. Die Menschen dort haben nicht mal Wasser für die geringste Hygiene, keinen Abstand, kein gutes Immunsystem. Warum hören wir nix davon, dass es dort eskaliert? Vermutlich haben die nicht mal ne Lobby dass man über sie berichtet. Ansonsten halte ich mich an die Regeln und empfinde auch keine Panikmache. Was ich nicht gut finde ist die Schließung der Gaststätten. Die tun mir echt leid... wobei ich zugebe, dass ich in diesem Jahr noch kein Lokal besucht habe... Ich bin aber vielleicht eh so ein Einsiedler-Typ geworden und fühle mich deshalb durch die Massnahmen nicht wirklich eingeschränkt. Die Dinge auf die ich verzichten muss, schmerzen mich nicht. Ich habe keine finanziellen Nachteile. Meine Branche läuft ungebrochen. Ich bin gespannt wo es hinführt...kritisch hinschauen hilft immer... aber zum Verschwörungstheoretiker werde ich noch nicht...
Anstrengend ist das richtige Wort. Ich bin es jetzt schon so müde, solche Diskussionen zu führen.... die kosten mich einfach Kraft, die ich dafür nicht mehr aufzuwenden bereit bin. Ich bin auch kein Mensch, der einfach immer alles macht (ok, an die Regeln halte ich mich schon, und finde sie auch wichtig), ich finde auch nicht jede Regierungsentscheidung richtig - aber im Großen und Ganzen kann ich das Vorgehen der Regierung nachvollziehen und finde es auch sinnvoll. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir im Studium in Epidemiologie und anderen Fächern natürlich immer wieder auf Tierseuchen gedrillt wurden, sicherlich auch mehr, als das bei den Humanmedizinern der Fall sein mag.
Ach ja, und was Afrika angeht - da würde ich jetzt mal MUTMASSEN - dass es ähnlich ist wie bei Ebola vor einigen Jahren, nur anders herum - warum ist Ebola damals nicht rübergeschwappt in die westlichen Länder? Weil Afrika bei weitem nicht so vernetzt ist wie beispielsweise China (und weil Ebola zwar tödlicher ist als Sars CoV 2, aber dafür weniger ansteckend). Ich könnte mir vorstellen, dass es deswegen dort noch nicht so das Thema ist, weil es auch dort ja eingeschleppt werden muß. Und je weniger Reiseverkehr nach Afrika, desto weniger wird es eingetragen?? Ist nur eine Überlegung...
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Zitat von GilianCo im Beitrag #806Ach ja, und was Afrika angeht - da würde ich jetzt mal MUTMASSEN - dass
... es evtl auch so ist, dass die Informationskanäle so rudimentär sind, dass es extrem schwierig ist, überhaupt eine Statistik einer "Übersterblichkeit" zu erstellen. Wenn ich an meine Tour durch Kenia 2019 zurückdenke. Das war überraschend - wie soll ich's sagen - unterentwickelt. Und das dürfte wohl in weiten Teilen Afrikas so, ähnlich oder schlimmer sein. Ich bezweifele, dass es solche Personenerfassung (Geburts- und Sterbeurkunde) gibt, wie wir uns das vorstellen. Aber ist natürlich nur ne Mutmaßung!
Zitat von GilianCo im Beitrag #806Ich könnte mir vorstellen, dass es deswegen dort noch nicht so das Thema ist, weil es auch dort ja eingeschleppt werden muß. Und je weniger Reiseverkehr nach Afrika, desto weniger wird es eingetragen??
Interessaner Aspekt! Reiseverkehr von/nach Afrika ist genauso gegeben, wie z.B. nach USA oder Asien, allerdings weniger über DEU, mehr über Frankreich, England oder auch Portugal. Oder direkt auch China. Was ich von unseren afrikanischen Stationen höre, ist daß Corona auch dort angekommen ist, aber anscheinend ist die Sterblichkeit nicht so hoch und der Verlauf scheint etwas milder zu sein. Allerdings waren die Grenzen insgesamt länger zu, erst jetzt gehen sie peu á peu wieder auf. Wobei wir nicht vergessen dürfen, AIDS ist dort immer noch ein wesentlich größeres Thema als bei uns.
Ich habe mich auch immer gefragt, wie es z.B. in Indien aussieht mit den Megstädten Delhi und Mumbai. Ich hätte erwartet, daß der Sensenmann in den Armenvierteln/Slums reiche Beute macht - aber dem ist anscheinend nicht so. Im Gegenteil, bei Messungen wurden bei einer vergleichsweisen höheren Mengen Menschen Antikörper nachgewiesen als bei uns. Nun ist die Frage: sind das alles symptomlose/leichte Erkrankungen gewesen, die nicht weiter aufgefallen sind? Oder ist das Immunsystem wegen "Dauerfeuer" einfach robuster drauf? Das konnten mir meine dortigen Kollegen leider nicht beantworten, da haben sie auch keine Informationen drüber. Also wäre alles Spekulation.
Mein Chef ist seit dem Wochenende in quarantäne, weil seine Freundin positiv getestet wurde und auch symptome hat. Aber quarantäne heisst ja nicht, dass er nicht einkaufen gehen dürfe, er wurde schließlich negativ getestet...😱 Hilfe... wir haben versucht, ihm klar zu machen, was quarantäne bedeutet und dass das auch für gottgleiche Menschen wie ihn gilt.er wollte lieber beim gesundheitsamt noch mal nachfragen...Ich Dreh am Rad!!😫🙈
Zitat von Picasa im Beitrag #809Mein Chef ist seit dem Wochenende in quarantäne, weil seine Freundin positiv getestet wurde und auch symptome hat. Aber quarantäne heisst ja nicht, dass er nicht einkaufen gehen dürfe, er wurde schließlich negativ getestet...😱 Hilfe... wir haben versucht, ihm klar zu machen, was quarantäne bedeutet und dass das auch für gottgleiche Menschen wie ihn gilt.er wollte lieber beim gesundheitsamt noch mal nachfragen...Ich Dreh am Rad!!😫🙈
Ggf. kann man da dem zuständigen Ordnungsamt mal einen anonymen Tipp geben...
Bzgl. Indien und Afrika - die Frage ist natürlich auch, inwieweit das gerade in Armenvierteln ordentlich dokumentiert wird. Ist der zigste Todesfall an diesem Tag nun Corona gewesen oder Cholera? Ist unter solchen Verhältnissen wahrscheinlich einfach irgendwann auch "Einheitsbrei".
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30.10.2020 22:18
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