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Ob das mal gut geht !

Ich mache mal den Anfang.
Vorab ich habe BB leider noch nie persönlich getroffen, bzw. reiten sehen und auch nicht groß nach Videos bei youtube gesucht. Ich habe also schlichtweg keinerlei Ahnung wie der Mann reitet. Aber ich habe seine Bücher und die Theorie gefällt mir zunächst.
Mir gefällt der Aufbau der Bodenarbeit, des longierens und der Handarbeit. Das Reiten, vorallem auf blanker Kandare mißfällt mir. Aber ich kann mir dennoch wertvolle Sachen für meine Arbeit rauspicken. Mein Trainer arbeitet u.a. auch akademisch bzw. seine Methode ist geprägt von Aspekten aus der AK, aber auch er verfolgt seinen eigenen Weg und versucht diesen mit Gedanken aus anderen Reitweisen zu perfektionieren/verfeinern.
Und genau da fängt es bereits an für mich ungemütlich zu werden. Ich durfte mir nun schon öfters von Akademikern anhören, dass ich das so absolut nicht machen könnte. Die AR verträgt sich nicht mit anderen Reitweisen. Und genauso resolut habe ich sie bisher auch kennengelernt. Das finde ich zunächst erstmal etwas unhöflich.
Da ich nun durch meinen Trainer einen anderen Bezug zur AR bekommen habe, habe ich mich etwas tiefer in die Materie eingearbeitet und ja die Theorie gefällt mir immer noch sehr gut.
Leider habe ich auch begreifen müssen wie riesengroß die Kluft zwischen Theorie und Praxis sein kann.
Was man so im Internet bezügl. AR präsentiert bekommt ist größtenteils ganz schrecklich. Viele Reiter auf blanker Kandare die dazu noch gar nicht fähig sind (die möchte ich am liebsten vom Pferd reißen), feste spannige Pferderücken, schwunglos auf der Stelle aber hauptsache Lektionen der hohen Schule.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass DAS im Sinne von BB sein soll.
Schöne Beispiele habe ich leider nicht wirklich gefunden, außer Marius Schneider der wirklich ein wunderschönes Bild abgibt (obwohl mir auch da der feste Rücken aufgefallen ist, aber ja DAS muss ich mit meinem Pony auch erstmal besser hinkriegen, das ist ja auch unsere Baustelle). Aber ich bin überzeugt die gibt es, und es wäre schön, wenn ein Akademiker hier unter uns ist der das Bild etwas geraderücken kann. Würde mich sehr freuen.

Mein Fazit ist jedenfalls, dass man sich unbedingt selbst ein Bild machen muss. Und zwar am besten beim Meister persönlich!
Und genau das habe ich dieses Jahr noch vor, ebenso mal ein Training bei Marius Schneider mitmachen. Mal sehen was ich danach sage!

Huch will eigentlich gar nicht so kritisch rüberkommen. Daher nochmal ein paar positive Gedanken.
Die Arbeit am Boden, vorallem im Stand hat mir enorm weitergeholfen, ebenso wie die Arbeit mit den Seitengängen. In mein sehr gangfreudiges und hysterisches Pony habe ich dadurch Ruhe in die Arbeit reinbekommen was uns enorm gut tut was die mentale Losgelassenheit angeht .
Und es gibt für mein Empfinden durchaus Pferde die sich eben nicht durch ein vorwärts/abwärts reiten, Außenseite verlängern, Tritte verlängern, Schwungentwicklung lösen sondern dadurch das man zunächst in Richtung Versammlung denkt und Schritte verkürzt und erst dann lang macht.
Es gibt so viele verschiedene Herangehensweisen und es ist immer noch das allerwichtigste die Richtige für sein Pferd zu finden und das ist in meinen Augen reitweisenunabhängig.

Super das du einen Anfang gemacht hast, ich kenne BB gar nicht und habe mich besher auch nicht großartig damit befasst.

Bin aber sehr gespannt auf das was hier zusammen getragen wird.

Nun, auch wenn ich nicht so kritisch rüber kommen möchte, es geht leider nicht anderes und ich denke, wir müssen uns hier nicht alle über den Kopp streicheln.

Habe BB schon selbst reiten sehen und war auch auf zwei Kursen, allerdings nur als Zuschauer. Des weiteren kenne ich "Schüler" von ihm, von einer und einem Unterricht. Einer davon war sogar Ritter.

BB ist für mich museales Reiten, er lebt das, er hat das studiert, er kann das. Man muss es nicht schön finden, es ist ein historisches Schaubild. Er hat für mich schon alleine deswegen Daseinsberechtigung.

Allerdings, für mich ist das eben Reiten ohne Schwung, oftmals fehlt mir auch einfach die Lebendigkeit. Man hat oft den Eindruck, der Kultivierung der Langsamkeit zu Lasten dem , was für mich persönlich auch Reiten ausmacht. Ein Tucken zuviel an Biegung und Stellung, mitunter oftmals verworfene Pferde, die auch nicht mehr in der Lage sind geradeaus zu gehen. Es wird wenig Focus auf Rückentätigkeit gelegt, weil sie vielleicht wie Schwung auch, hier anders interpretiert wird.
Zu früh eingelegte blanke Kandaren, ohne dass für Pferd UND Reiter die Voraussetzungen vorliegen. Und oftmals fehlen mir in der Anhängerschaft einfach die Grundlagen.Die Pferd können alles, aber nichts wirklich richtig, es sieht für Ahnungslose eben nur so aus, weil Kandare und Schleichgang eben auch viel optisch kaschieren können.

Ich kenne echt wenig nach BB gut gerittene Pferde, die eigentlich nur von Marius Schneider und auch da hat er mir vor Jahren mit seinem verstorbenen WB einfach besser gefallen. Aber das ist nun mal Geschmacksache. Aber eben nicht alles.

Ich kann dazu nur sagen das ein gut gerittenes Pferd was wirklich losgelassen, schwungvoll und harmonisch geht, mit Freude an der Arbeit, und das sieht selbst ein Laie, mit sicherheit bessergefällt, als alle nach einer bestimmten Reitweise.

Denn Pferde sind so individuell und bedürfen mit Sicherheit der Vielfalt aus vielen Reitweisen.

Ok da bin ich um so gespannter auf meinen Unterricht bei Marius.
Denn ich habe ja einen ziemlich ähnlichen Eindruck von der AR wie du, nur noch keine wirklichen reelen Erfahrungen gemacht (außer das durchstöbern des Internets).

Zitat

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Nun, auch wenn ich nicht so kritisch rüber kommen möchte, es geht leider nicht anderes und ich denke, wir müssen uns hier nicht alle über den Kopp streicheln.

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So habe ich das auch nicht gemeint.
Aber ich denke dass wir dem ein oder anderen unserer User damit auf den Schlips treten und ich möchte sie nicht gleich im Vorhinein aus dem Thema vergraulen.
Denn eine Diskussion mit den Akademikern unter uns fände ich sehr interessant.

Hatten wir sowas in der Art nicht schonmal? Und ich glaub, da waren die Lager etwas gespalten.

Ich finde AR auch sehr schön, aber auch ich picke mir aus allem das raus, was mir

- logisch erscheint
- gut für mein Pferd zu sein scheint
- mein Pferd erlernen und/oder umsetzen kann


Vergessen:
Besser als Branderup gefällt mir das Ergebnis bei Manuel Jorge de Oliveira

Hm. Ich bin ja ein paar mal bei Marius Schneider geritten. Also besonders akademisch war das nicht was wir gemacht haben. Angepasste und notwendige Grundlagenarbeit. Seine Mutter ist übrigens ebenfalls eine tolle RL. Hat sehr viel Spaß gemacht.

https://www.andalusier-forum.org/t637f26-Tjitske-Elsche-H-die-Trulla-9.html#msg9525

https://www.andalusier-forum.org/t637f26-Tjitske-Elsche-H-die-Trulla-10.html#msg9534

Im übrigen benutzt Herr Schneider durchaus den äußeren Zügel. Der fehlte beim Unterricht einer Branderup-Ritterin, der ich am alten Stall über 2 Jahre zuschauen durfte komplett.

Ich war vor 2 Jahren auch mal als Zuschauer bei einem Kurs dabei. Der theoretische Teil hat mir sehr gut gefallen, alles was er i.S. Anatomie gesagt hat, war sehr anschaulich und verständlich (zwar nicht grundlegend neu für mich, aber für andere evtl schon).
Der gerittene Teil war da schon etwas anderes. Er selber sitzt ja toll auf dem Pferd, aber er kann das glaube ich nicht an seine Schüler weitergeben, die auf dem Kurs geritten sind, saßen teilweise wie "Arsch und Friedrich" auf dem Pferd. Da dachte ich mir "Hmm, so schlecht reite ich selber ja gar nicht".
Hochgezogene Hacken, um mit den Sporen ans Pferd zu kommen, in der Hüfte eingeknickt ... und er hat da nichts korrigiert. Fand ich merkwürdig.

Ich schließe mich da Ginny an.
Und ja, das Thema hatten wir schonmal irgendwo, weiß aber nicht mehr genau, wo.

Marius Schneider wollte ich mir auch schon lange mal angucken, habe es aber immer noch nicht geschafft.
Also Lena, wenn Du hinfährst, würde ich mich gerne anschließen, falls es zeitlich paßt.

Ich wollte da heute mal anrufen und einen Termin festlegen Larissa .
Würde mich sehr freuen wenn du mitkommst.

Wo gab es denn das Thema schon mal? Habe hier jetzt nicht wirklich was gefunden in den alten Beiträgen und erinnern kann ich mich auch nicht dran . Würde das gerne nachlesen.

Um die Diskussion am laufen zu halten und meinen Eindruck zu untermauern:

Video Akademische Reitkunst

So sehe ich das leider oft wenn ich Akademikern begegne. Und ich weigere mich zu aktzeptieren, dass BB das so unterstützt.
Ganz ganz schreckliches reiten, ich möchte die Reiterin da runterreißen, ein anderes Gebiss reintun und das arme Tier ein bisschen vorwärts reiten.

Obwohl wenn ich dann SOWAS sehe: Kurs bei Branderup ahne ich schlimmes.
Wie kann Bent diese Reiterei tolerieren?
Da wird mir ganz anders wenn ich das sehe, pferdefreundlich sieht das tatsächlich nicht aus. Und mit piaffieren hat das auch alles ziemlich wenig zu tun.

Naja, die Dame mit dem Hafi - ich denk, der arme wurde irgendwann mal so richtig mit einrollen trainiert und jetzt versuchen die beiden, es eben anders zu lernen.
Gut geht sicher anders, da hast Du recht, aber wer lernt, sieht halt manchmal nicht gut dabei aus.

Gilt für das andere Video übrigens auch.

Ich geh davon aus, dass das die Ergebnisse des Lehrgangs sind. Da kommen ja auch völlige AR Neulinge hin und müssen umlernen. Für mich sieht das alles sehr nach Anfängern an.

Hab mir übrigens BB jetzt nochmal himself angeschaut (Video) und bleibe bei meinem Urteil, dass mir die Ergebnisse bei Manuel Jorge de Oliveira einfach besser gefallen, auch seine eigene Reiterei.