Zitat von Ginny im Beitrag #89

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Gute Frage - liegt vllt am Trabrennsport?

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Magorian IST brav und gutmütig. Er mag nur nicht, dass sich jemand von hinten nähert. Wäre er nicht brav, würde er nicht nur den Huf lupfen, sondern direkt treten.
Jedenfalls habe ich dieses "Phänomen" schon bei einigen Trabern beobachtet, es muss was damit zu tun haben. Das Gute, meist lernen sie schnell, dass sie es lassen sollen.

Zitat von Ginny im Beitrag #92

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. Wäre er nicht brav, würde er nicht nur den Huf lupfen, sondern direkt treten.

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Der Link, den Oljufi gestern eingefügt hat, ist - wenn auch der Artikel ziemlich lang ist , sehr lesenswert.

Ich gebe Ginny und Küwi sowas von Recht was Traber und Trabrennsport betrifft.
Serafina du magst vielleicht schon mit der Rasse der Traber Kontakt gehabt haben aber wahrscheinlich nicht mit Pferden, die aus dem Sport kommen. Daß diese Pferde überhaupt noch jemanden auf 5 m ranlassen ist wirklich ihrem guten Charakter geschuldet. Ansonsten hätte man da überhaupt keine Chance, wenn man nur annähernd weiß, wie diese Pferde behandelt und gearbeitet werden. Und wahrscheinlich wird gerade ihr guter Charakter ausgenützt, weil man solche Widrigkeiten nicht mit allen Pferden machen könnte.
Wie geschrieben habe ich selbst 15 Jahre einen Traber gehabt, der schlechte Erfahrungen gemacht hat. Und er hat trotz bester Behandlung im früheren Stall immer nur mir vertraut. Die ersten Jahre als ich die Pferde noch nicht zu Hause hatte, konnte den keiner von der Koppel holen. Als er sich einmal verletzt hatte und offensichtlich blutete wurde ich vom Stall-Besi angerufen daß ich doch bitte vorbeikommen sollte, weil er sich von keinem anfassen ließ. Er hatte auch eine Box in hinterster Reihe, weil er immer die Ohren angelegt und die Zähne gebleckt hat, wenn wer Fremder an seine Box bekommen ist. Und er ist 7 Jahre in diesem Einstell-Stall gestanden. Nur bei Muddi war er immer todbrav, auch beim Reiten gab es nie Probleme.
Und solche Pferde kann man nur über Vertrauen arbeiten, weil Druck und Stress hatten die in ihrem Leben schon genug. Da schaltet dann auch das Hirn aus und es kann schnell gefährlich werden. Und genau das ist es, was mich dann an solchen "Experimenten" wie beim Pferdeprofi Hackl am meisten aufregt und wo ich ihm auch mangelnde Kompetenz vorwerfe. Nicht jeder ist halt überall Profi. Ich arbeite viel mit Hunden und habe nicht leicht Respekt aber bei manchen Fällen sage ich von vornherein ab, weil ich keinen Erfolg mehr sehe bzw. es mir zu gefährlich ist. Und so ehrlich muß man als guter Trainer sein.

Ich schließe mich den Schreibern mit Trabererfahrung an - bei uns um die Ecke ist die größte überdachte Trabrennbahn und der Trabrennstall von Alwin Schockemöhle ... da sieht und hört man so manches.

Ich bekam auch sehr oft Traberstuten von der Bahn, die dann in der Warmblutzucht eingesetzt werden sollten (bei Halla hats ja auch geklappt, so ein Springwunder zu züchten) und viele waren, was das Annähern von hinten betraf, sehr empfindlich - hinten ist ja auch der Druck aus dem Sulky.

Unser eigener Traber war, bevor er damals zu uns kam, vier Jahre auf der Bahn und hat in der Zeit 65 Rennen absolviert.
Die Nachbarstochter hatte eine Traberstute und wir haben mal zwei Traber als Zweispänner ausgebildet.
Die kamen alle von der Bahn und waren artig.
Hier in der Gegend gab es viele Freizeitreiter mit Trabern - die Rennbahnen in NRW waren ja alle in der Nähe.
Die Braven wurden nach der Bahn billig verscheuert, die Schwierigen gingen zum Schlachter, die kamen erst gar nicht in ungeeignete Hände.

Heute mag das anders sein, ich weiß es nicht.

Jedes Lebewesen verarbeitet Erlebnisse anders. Und da unser Kleiner ja auch noch recht jung ist, kommt zu den fehlenden Reitpferderziehungskomponenten auch noch ein guter Teil Übermut und Machogehabe dazu. Aber sein Charakter als solches ist gut, insofern ist mit geduldiger Konsequenz und ab Frühjahr kompetenter Ausbildung sicher ist ein anständiges Reitpferd zu erwarten.

Und Nuit wäre mit entsprechender Förderung sicher auch noch dahin zu bekommen.

Wer ist denn diese Nina Schmiz und warum schreibt die so furchtbar giftig? Kleines Neidproblem?

Ich hab schon einige Male aktive Traber auf der Bahn fahren dürfen und dabei keine gruseligen Praktiken gesehen, aber ich hab natürlich auch nicht in jeden Stall geguckt. Die Trainer, mit denen ich zu tun hatte, wirkten alle ganz vernünftig, aber wie bei allem, wo es um Geld geht, wird es da natürlich viele schwarze Schafe und viele hässliche Szenen geben. Die Pferde waren allesamt unglaublich lieb und brav im Umgang, auch zB der bereits 12-jährige Hengst, den ich fahren durfte und der schon seit 10 Jahren erfolgreich Rennen lief. Der war auch insgesamt top in Schuss und bildschön, und super anständig. Wie überhaupt alle Traber, die ich kenne.

Mein 80-jähriger Nachbar hat sich vor ein paar Jahren eine ausrangierte Traberin gekauft (die immerhin 40 Rennen gelaufen ist), die ist unfassbar nett. Da der gute Mann (der täglich reitet!) manchmal im Gelände nicht so gut raufkommt, schlingt er der Stute eine Hundeleine ums rechte Vorderbein (oben), wirft die über den Rücken und zieht sich daran hoch. Das macht die anstandslos mit! Dann rauscht er gebisslos und im fröhlichen Gangsalat eine Stunde mit der Stute durchs Gelände und beide sind happy ;-)

In Berlin war ich ganz positiv überrascht, weil es da auf der Trabrennbahn (Mariendorf) viele Paddocks gab und die auch alle besetzt waren. Man konnte da auch überall reinmarschieren.

Ich habe mein Traber-Tier 1990 bekommen, da war er 10.
Mag sein, daß sich da in der Zwischenzeit vielleicht auch einiges zum Besseren gewendet hat, sowohl was Haltung als auch Ausbildung betrifft. Den Pferden wäre es zu wünschen.

Heute gab es ja eine weitere Folge, die ich aufgrund Arbeit nicht anschauen konnte.

Und, ging's prüüüüümmaaaa weiter???

Ich fand Frau Prüüüüma diesmal gar nicht so schlecht, wenn man von ihrer unsäglichen Art zu Longieren mal absieht. Viel schröcklicher fand ich das Zöpfchenduo mit der Friesenstute. Nach mehreren Monaten (halbes Jahr wurde glaub ich gesagt?) sah das Tier immer noch so unterernährt aus wie am Anfang und die ultimative Therapie für ein Pferd, dass sich nicht anfassen lässt, ist, es auf Baumstämmen stehend zu longieren und mit Garrocha zu reiten?!