Finde ich (auch wenn es um die Schweiz geht) einfach eine passende Zusammenfassung.
Ich weiß, was bei uns im Stall rein emotional los war, weil sich ein Pferd in der Box das Bein gebrochen hat. Ich hab es ja eingeschläfert. Was los wäre, wenn da ein Wolf ein Tier reißen würde oder gar mehrere, möchte ich mir gar nicht vorstellen....
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Puh, das ist alles schon wirklich schlimm. Schade das es anscheinend wirklich nicht so funktioniert, wie es sich alle gewünscht haben.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Sodele, ich habe mich mal kurz durch die Landwirtschaftskammer gelesen.
Also Weidezaun 5 Litzen im Abstand von je 20 cm und oben drauf eine mit 30 cm. Die Anlage braucht ordentlich Wumms. Also bei 20 cm der untersten Litze, weiß ich das ich dann wöchentlich unter der Litze mähen müsste. Tore müssen unter Strom gesetzt werden. Fahrspuren die dann mehr als 20 cm hoch sind müssen geschlossen werden oder unter dem Zaun noch was angebracht werden.
Förderung gibt es nur wenn man in einem ausgewiesenem Wolfsgebiet mit entsprechenden Schäden gibt. Also erst muss was passiert sein. Der Wolfszaun ist nicht unbedingt eine Pferdezaun.
Schadenersatz gibt es dann erst nachdem nachgewiesen wurde das es wirklich ein Wolf war. Die Schadenersatzhöhe richtet sich nach der Seuchenkasse. Da habe ich mal reingeschaut vor einiger Zeit, das sind keine großen Summen.
Einziger Lichtblick TA kosten werden komplett übernommen, wenn denn nachgewiesen wurde das es sich um einen Wolf handelte.
Ich kenne mich mit Herdenschutzhunden nicht aus, aber der Bericht gerade von den Schweizern zeigte mir noch ein Problem auf. Dürfen die Einsteller dann ihre Pferde holen, oder lassen die das nicht zu? Wenn ein Pferdebesitzer einen Hund hat, darf der dann mit auf die Weide oder wird der angegriffen. Bei uns gibt es jede Menge Wanderer, Spaziergänger, Mountenbiker und Reiter. Die Wege führen an der Weide vorbei, sind die alle in Gefahr?
Zitat von eike im Beitrag #274Ich kenne mich mit Herdenschutzhunden nicht aus, aber der Bericht gerade von den Schweizern zeigte mir noch ein Problem auf. Dürfen die Einsteller dann ihre Pferde holen, oder lassen die das nicht zu? Wenn ein Pferdebesitzer einen Hund hat, darf der dann mit auf die Weide oder wird der angegriffen. Bei uns gibt es jede Menge Wanderer, Spaziergänger, Mountenbiker und Reiter. Die Wege führen an der Weide vorbei, sind die alle in Gefahr?
Genau aus DEM Grund halte ich HSH für Pensionspferdebetriebe für unrealistisch. Je nach Größe des Stalles - wie viele "Fremde" soll der HSH sich denn merken, damit er sie nicht angreift? Andere Hunde dürften dann sicher nicht mit auf den Betrieb, das dürfte bei HSH denk ich schief gehen. Für manchen Betrieb ein guter Ansatz, für Pensionspferdebetriebe schlicht unrealistisch in meinen Augen.
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Zitat von GilianCo im Beitrag #275Genau aus DEM Grund halte ich HSH für Pensionspferdebetriebe für unrealistisch. Je nach Größe des Stalles - wie viele "Fremde" soll der HSH sich denn merken, damit er sie nicht angreift? Andere Hunde dürften dann sicher nicht mit auf den Betrieb, das dürfte bei HSH denk ich schief gehen. Für manchen Betrieb ein guter Ansatz, für Pensionspferdebetriebe schlicht unrealistisch in meinen Augen.
Genau dies ist das Problem. HSH sind nichts für Einstallerbetriebe , wir hatten uns erkundigt.
Liebe Grüße, Petra
Der Kluge lernt nach dem ersten Fehler, der Dumme nach dem x-ten Fehler, der Weise lernt nie aus.
Auf dem Hof, wo Cuvee lebt, hatte eine Einstellerin einen ukrainischen (?) HSH. Sie hatte den als Welpen von einem angesehenen Züchter importiert und schon als Welpe lag der kleine lieber vor dem Haus im Garten - trotz winterlicher Kälte - als im Haus mit den Kindern zu spielen, obwohl er das auch machte. Er wurde dann ein großer, sehr beeindruckender Hund, aber er unterschied seine Aufgaben je nachdem wo er war:
Daheim beschützte er Haus und Hof ausgesprochen nachhaltig und es war für Gäste immer sehr aufwendig, da durch den Garten zu kommen. Zur Familie war er freundlich und sehr geduldig, aber keinesfalls verspielt oder um Aufmerksamkeit heischend. Der Garten wurde dann auch mit einen hohen, sehr stabilen und blickdichten Mauer eingezäunt, um eben die Passanten vor den Attacken zu schützen - das war glaube ich auch eine Anordnung der Stadt nach vielen Beschwerden.
Im Stall lag er gechillt herum, störte sich auch nicht an den vielen anderen herumlaufenden Hunden, war distanziert aber freundlich zu jedem und ich hätte da auch nie Angst vor ihm gehabt. Er nahm aber auch irgendwie keinerlei Anteil an den Machenschaften seiner Besitzerin - es war mehr so ein duldendes Warten, bis er wieder heimfahren konnte. Wenn die Besitzerin aber auch mal vergessen hat, den Hund mit zu nehmen, was wohl hin und wieder passierte, weil er eben zwar mit aber nie um sie herum war, dann lag er wo im Hof und wartete eben unauffällig. Leider musste er dann schon mit ca 6 Jahren auf Grund von einem malignen Geschehen eingeschläfert werden.
Der Hund war also "in der Fremde" ein gänzlich anderer als daheim. Nachdem es aber immer wieder Berichte gibt von HSH, die bis zu tödlichen Angriffen gehen würde ich vor allem in einem Einstellbetrieb eher von einem HSH absehen - außer man nutzt den Hund wirklich als "nächtliche Alarmanlage" wie in den Ursprungsländern: Sprich: tagsüber kommt er in einen sehr gut gesicherten, stabilen Zwinger ohne Kontakt zum Hofbetrieb und nur nachts wird er raus gelassen, um eben die Pferdeherde vor Wölfen zu schützen. Gefährlich würde es nur werden, wenn dann ein Passant in der Nacht an den Weiden vorbei möchte.... da kennen die nämlich echt keinen Spaß und machen keine leeren Drohungen.
Zitat von küwi im Beitrag #277Nachdem es aber immer wieder Berichte gibt von HSH, die bis zu tödlichen Angriffen gehen würde ich vor allem in einem Einstellbetrieb eher von einem HSH absehen - außer man nutzt den Hund wirklich als "nächtliche Alarmanlage" wie in den Ursprungsländern: Sprich: tagsüber kommt er in einen sehr gut gesicherten, stabilen Zwinger ohne Kontakt zum Hofbetrieb und nur nachts wird er raus gelassen, um eben die Pferdeherde vor Wölfen zu schützen. Gefährlich würde es nur werden, wenn dann ein Passant in der Nacht an den Weiden vorbei möchte.... da kennen die nämlich echt keinen Spaß und machen keine leeren Drohungen.
Genau da liegt für mich aber eben das Problem. Super, wenn es irgendwo gut funktioniert hat, aber ich würde a) nicht darauf vertrauen, dass das immer der Fall ist, und b) heißt das nächtliche herauslassen natürlich auch, dass die Besitzer der Pferde zu dem Zeitpunkt nicht mehr im Stall auftauchen dürften, weil das sonst kritisch werden könnte. (ich bin ja jemand, der mit Stallzeiten eh ein Problem hat).
Ich denke aber, mir wäre das Risiko, dass doch mal was passiert, tatsächlich immer zu groß in Pensionspferdebetrieben.
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Zitat von GilianCo im Beitrag #279https://www.facebook.com/100046445084096/posts/pfbid02ucvcAexmn55un7cLZXoPKG4jbozbfk9hTU432o4mH1jV9288MRhXYASzQj7MDSUel/
Erschreckend....
Da kommt bei mir nichts. Was war das?
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Ich kopiere es mal hierher, wenn das in Ordnung ist:
Wolf erfolgreich abgewehrt… In der Nacht vom 25. auf den 26. Mai 2023 ist es mit „an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ zu einem Wolfsangriff auf eine unserer Herden gekommen. Die mit 21 Deckböcken relativ kleine Herde steht derzeit auf einer ca. zwei Hektar großen Grünlandfläche mitten im Ortskern von Elsdorf, einem 2.000 Einwohnerdorf im Landkreis Rotenburg/Wümme (siehe Luftbild). Neben den dort aufgestellten Elektronetzen wird diese Herde von zwei Herdenschutzhunden der Rasse Kangal geschützt. Zum Zeitpunkt des Angriffs von der erfahrenen Hündin Josie und der noch unerfahrenen Junghündin Utah. Beim Eintreffen im Rahmen der Herdenrunde als achter von zehn Standorten um die Mittagszeit, war folgende Situation vorzufinden: In der äußersten südöstlichen Ecke lag die Hündin Josie im Schatten am Knick, schaute herüber, blieb aber liegen, was erstmal nicht ungewöhnlich ist. Von der zweiten Hündin Utah und den Böcken war aufgrund des hohen Bewuchses nichts zu sehen. Als ich mich der Hündin näherte, konnte ich ungefähr in der Mitte der südlichen Seite einen schräg stehenden lockeren Zaunpfahl sehen, was aber auch erstmal nichts ungewöhnliches ist und zu vernachlässigen war. Allerdings bemerkte ich auch, dass etwas mit der Althündin nicht stimmte. Recht schnell war erkennbar, dass sie eine blutige, deutliche Schwellung am Hals hatte. Beim genauen Abtasten stellte sich heraus, dass die Schwellung zwar ordentlich, aber nicht lebensbedrohlich war und nur wenig, oberflächlich blutete. Mein erster Gedanke war, dass die zwei Hündinnen sich gekloppt haben. Für die äußerst souveräne Althündin wäre das eher ungewöhnlich, an der sind schon ganz andere Kaliber abgeprallt. Die Junghündin ist da doch schon deutlich konfliktfreudiger. Aufgrund der Auffindesituation rief ich sofort meine Frau mit zur Herde, während ich die Fläche weiter absuchte. Nach wenigen Metern konnte ich die Herde in der südwestlichen Ecke der Fläche liegen sehen, direkt davor regungslos die Junghündin. Diese war glücklicherweise nur ganz tief und fest am Schlafen und völlig erschrocken, als ich neben ihr stand. Sie war unverletzt, zeigte sich jedoch dann total aufgekratzt. Mir kam sofort in den Sinn, dass es sich um einen Wolfsangriff handeln mußte und ich beorderte auch unsere Mitarbeiterin mit zur Herde, damit wir die Fläche und das Umfeld nach Spuren absuchen konnten. Von der Herde war nicht ein Tier verletzt, bzw. nicht mal Wolle zu finden, die irgendwo liegen könnte. Auch im Verhalten waren die Böcke völlig unbeeindruckt. Die wenigen Spuren, die zu finden waren, deuteten darauf hin, dass der Wolf an einer Stelle hineingesprungen ist, von der Althündin gestellt und in eine kurze Auseinandersetzung verwickelt wurde und dann auf der Flucht beim heraus springen den Zaun getroffen und gelockert hat. Die verletzte Hündin befand sich inzwischen auf dem Weg zum Tierarzt und das Team Rissgutachter war bereits auf dem Weg. Nach Dokumentation und Begutachtung der Verletzung, Situation, Probenentnahme und weiteren Untersuchung der Hunde, Rücksprache mit der Polizei u.s.w., waren sich alle Beteiligten einig, dass hierfür nur ein Wolf in Frage kommt, es keine zwei Meinungen gibt. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass wie nahezu immer in solch einem Falle der Status „Wolf nicht nachweisbar“, bzw. "Hund" erhoben wird und damit von Amts wegen der Drops für die Behörden und Ministerien gelutscht ist. FÜR UNS ABER NICHT!!! Im Prinzip muß man sagen, Althündin Josie hat Schwein gehabt, denn wenn man möglicherweise am Boden liegend einem Kehlbiss ausgesetzt ist, befindet man sich in einer ziemlich blöden Situation. Vielleicht wurde der Wolf einfach nur durch die junge Hündin abgelenkt und die Althündin konnte dies nutzen und sich befreien, den Spieß umdrehen und den Wolf vertreiben. Wir wissen es nicht, reine Spekulation. Wie wäre es gelaufen, wenn der Wolf auf zwei erfahrene Hunde getroffen wäre? Wäre er dann überhaupt herein gesprungen, oder wenn ja, dann hätten die Hunde ihn sicherlich zerlegt! Wenn ja, den Wolf am besten verschwinden lassen, Zigarre anzünden und gut ist. Es laufen genügend Fanatiker da draußen rum von denen man befürchten muß, dass sie in solch einem Falle die Hunde vergiften… Sollte doch ein Wunder geschehen und der Wolf per DNA nachgewiesen werden, gehört dieser SOFORT zum Abschuss freigegeben, denn er hat eine bestmöglich geschützte Herde angegriffen, wenn auch erfolglos. Ich bezweifle aber, dass das für ihn eine abschließende Lehre war und erst recht, dass dies unter der aktuellen Landesregierung geschieht, ganz gleich, wie schwer der jeweilige Wolfsangriff gewesen ist. Im Zweifel für den Wolf, irgendwer anderes ist schon Schuld… Jetzt wird man uns wahrscheinlich vorwerfen, warum wir einen Junghund einsetzen und nicht zwei erfahrene HSH zusammenstellen und damit sowas provozieren. Ganz einfach: Aus Kostendruck! Herdenschutz mit HSH ist sehr teuer und auf Dauer vor keiner Bank und keinem Finanzamt zu rechtfertigen. Gelegentlich muß man erfahrene Hunde verkaufen, damit der Herdenschutz gegenfinanziert werden kann. Denn in Niedersachsen ist es nach wie vor so, dass die laufenden Kosten des Herdenschutzes nicht bezahlt werden. Hierfür sind das Umweltministerium und das Landwirtschaftsministerium in Hannover verantwortlich und in der Pflicht, die dafür in Brüssel abrufbaren, mit EU-Recht vereinbaren und bereit liegenden Mittel anzufordern und an die Weidetierhalter auszuzahlen. Idealerweise mal nicht in einem völlig überzogenen Bürokratie- und Kontrollwahn… Herdenschutz muss vollumfänglich bezahlt werden und zwar individuell angepasst an die jeweiligen betrieblichen Strukturen. Nicht gedeckelt, nicht abhängig von Kopfzahl und Hektar, sondern danach, wie der Betrieb arbeitet. Die eine Fläche braucht vielleicht acht Netze für einen Hektar, die andere 17. Auch zwanzig Schafe und nicht nur Mutterschafe brauchen zwei HSH, nicht erst hundert. Bei 700 Mutterschafe sagt das Land, acht HSH reichen. Zu schützen sind mit Nachzucht aber zwischen 1.500 und 2.000 Tiere. Das wird aktuell genau so wenig berücksichtigt, wie die Anzahl der Standorte, auf die die Tiere verteilt sind und alle geschützt werden müssen! Auch können die Organisationen und Verbände mal mit gutem Beispiel voran gehen, die immer einen konsequenten Herdenschutz fordern und Herdenschutzhunde anpreisen, sich an diesen Kosten zu beteiligen. Und zwar flächendeckend und nicht immer nur hier und da Einzelfälle um der Öffentlichkeit suggerieren zu können, man tue ja was für die Weidetierhalter. Zum Beispiel indem sie die Entwicklung und Anschaffung eines Beißschutzes vor Kehlbissen für die Hunde vollumfänglich finanzieren, den diese 24/7 tragen können und der mit dem Tierschutzhundegesetz konform ist. Auch hier gehen wir wie immer in Eigeninitiative und -leistung. Mittlerweile sprechen wir sowas garnicht mehr an, es führt eh zu nix. Das nennt man Resignation… In unserer Betriebsform kostet der Herdenschutz jährlich rund 65.000€ netto, Tendenz steigend für den Unterhalt der Hunde, zusätzliche Personalkosten, Materialkosten für Ersatzbeschaffungen und zusätzliche Fahrtkosten, die nur zu einem sehr kleinen Teil über den Verkauf von Hunden (Welpen & erwachsene Hunde) gegenfinanziert werden können. Andere Möglichkeiten gibt es in Niedersachsen nicht, im Grunde purer Luxus, betriebswirtschaftlich völlig hirnrissig…! Bevor ich es vergesse: Falls sich jemand berufen fühlt, hier wieder Wolfshetze zu unterstellen, die Geschehnisse als unwahr oder nicht möglich abtut, obwohl man als Unbeteiligter nix dazu sagen kann, Polemik unterstellt, die Mimimi-Fraktion wieder damit kommt, dass der arme Wolf dazu ja nichts könne, oder irgendwer der Meinung (ohne Ahnung) ist, wir würden „Hundekämpfe“ billigend in Kauf nehmen, oder Herdenschutzhunde würden sowieso nicht funktionieren, dem sei gesagt, solche Kommentare, inklusive deren Verfasser, fliegen auf dieser Seite sofort raus. Übrigens geht es Hündin Josie inzwischen dank sofortiger Medikation deutlich besser, sie ist zur Zeit noch zuhause unter Beobachtung. In der Herde steht momentan unser Ersatzteam, zwei sehr humorlose Hunde, die allerdings auch nicht so ruhig sind, wie die anderen beiden. Aber bisher hat sich von den Anwohnern noch niemand beschwert – an dieser Stelle daher ein großes Dankeschön für das Verständnis, das gegenwärtig alles andere als selbstverständlich ist. Dieser glimpflich abgelaufene Fall und auch der um ein vielfaches schlimmere Fall in Suderburg zeigen, dass es den Wölfen ziemlich egal ist, ob sie ihre Angriffe auf entlegenen Flächen starten, oder direkt an oder IN Ortschaften und dass wir, wenn wir unsere Weidetiere schützen wollen, bzw. müssen, nicht immer auf die Komfortzone der Anwohner Rücksicht nehmen können. Wir machen sowas nicht, um die Leute zu ärgern! Nachtrag Pfingstmontag 1145 Uhr: Gerade eben ist unser einer Mitarbeiter in der Gemeinde Otter von einer Hundebesitzerin angepöbelt worden, weil es ihr nicht passt, dass wir dort Herdenschutzhunde einsetzen und sie wolle sich beschweren. Soll sie, sowas interessiert uns nicht. Man ärgert sich aber trotzdem erstmal über solche Zeitdiebe und ist leider Alltag, wenn man mit Herdenschutzhunden arbeitet...
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Ich bin erst einmal froh, dass es der Kangalhündin Josie wieder besser geht und hoffe, dass Utah das Wolfstrauma gut wegsteckt.
Mir erschließen sich zwar die Kosten von 65.000 € pro Jahr nicht wirklich. Gut, Mitarbeiter kosten Geld, aber der Ersteller der FB-Nachricht schreibt, dass er seinen Mitarbeiter auf die Weide rief. Also gehe ich davon aus, dass der Mitarbeiter nicht explizit dafür angestellt wurde, die Sicherheit der Herde zu überwachen, sondern auf dem Hof arbeitet - die Kosten für Hofpersonal tragen andere Landwirte ja auch selbst. Die Kosten für die Hunde stelle ich mir als Laie im Bezug auf die Haltung von Herdenschutzhunden, die in der Herde leben, auch nicht so hoch vor - bei knappen 6000 € pro Monat würde jeder Hundezüchter unwirtschaftlich arbeiten.
Ich hatte vor längerer Zeit aber mal einen Bericht über die Zucht und Haltung von Herdenschutzhunden gesehen und da liefen in einer kleinen Schafherde vier Cane da Pastore Maremmano Abruzzese-HSH. Die Hunde werden in der Schafherde geboren, damit sie die Schafe quasi als zum Rudel zugehörig akzeptieren. Sie werden von diesem Züchter auch nur an Schafhalter und Leute mit Erfahrung in der Haltung von HSH abgegeben. Der Züchter meinte, dass er mit dem Verkauf der Welpen seine Hunde finanzieren kann, weil die Nachfrage der Schäfer nach den Hunden so hoch ist, dass er kaum mit der Zucht hinterherkommt.
Ich habe durch das Schäferhundforum und Chias Züchter auch kontakt zu Berufsschäfern und da herrscht auch klar die Meinung vor, dass ein Herdenschutzhund eine sehr gute Möglichkeit ist, den Wolf zu vergrämen, aber zum einen muss es ein Rudel sein, das auf den Wolf auch genügend Eindruck macht. Eine unerfahrene Junghündin und eine alte Kangalhündin sind für einen Wolf, der häufig auch im Rudel oder in einer kleinen Gruppe jagt, wahrscheinlich kein Grund, sich nicht soch ein Schäfchen zu holen.
Ich verstehe auch den Schafhalter sehr gut, aber ich verstehe eben auch die Sorge der Hundespaziergänger, denn es ist noch nicht lange her, dass zwei Kangals einen Welpen und einen kleinen Hund zerfetzt haben, weil sie durch den Zaun nach draußen entwischen könnten. Wenn ich zwei tobende "humorlose" Kangals hinter einem windigen Schafzäunchen sehen würde, würde ich um meine Hunde auch Angst haben und das Gebiet meiden.
Und hier beginnt bei mir eben auch das große Problem zum Thema Wolf: Es gibt die zwei Parteien - diejenigen, die den Wolf fürchten und hassen und gerne sehen würden, dass er abgeschossen wird und diejenigen, die ihn schützen wollen, aber vermutlich auch keine Weidetiere haben, um die sie fürchten müssen.
Wenn aber die beiden Seiten so verhärtet sind, dass es ein Schafbesitzer in Kauf nehmen würde, dass seine HSH einen anderen Hund schreddern, weil ihm der Schutz der Schafe wichtiger ist, als alles andere und die Wolfsfans auch bereit sind, einen HSH zu vergiften, wenn der einen Wolf abwehrt und ihn tötet, dann wird es auch keine konstuktiven Gespräche geben.
Aus dem Artikel lese ich so viel Aggression und Unverständnis für alle, die die Meinung des Schafbesitzers nicht teilen, dass es mich entsetzt - vor allem wenn ich dann lese, dass ja keiner es wagen soll, Kritik zu üben, weil er dann sofort gesperrt wird. So wird eben auch nie ein Konsens möglich sein.
Natürlich sollte man Mittel zur Verfügung stellen, damit sicherere Zäune gekauft werden können und selbstverständlich sollte die Zucht von HSH bezuschusst werden. Aber was kann die Hundespaziergängerin dafür, wenn der Schafbesitzer sich über die Wolfsfans ärgert und sie dann um ihren Hund fürchten muss, weil er selbst seine Kangals als humorlos beschreibt? Mir geht das dann zu weit. Dass man seine Tiere schützt, ist richtig und wichtig und dass eine Lösung gefunden wird, damit Wölfe nicht zur Gefahr für Weidetiere werden, ist sicher ebenso wichtig, aber wenn Spaziergänger in Gefahr geraten, läuft aus meiner Sicht etwas aus dem Ruder - und dann muss man sich auch nicht wundern, wenn die Wolfsbefürworter auch mit Aggession antworten.
Aber das ist nur meine Meinung und ich würde vermutlich - wenn ich noch Pferde außerhalb des Hofes auf eine Sommerweide stellen würde, - vermutlich auch Herdenschutzhunde einsetzen, wenn die Gefahr bestünde, dass Wölfe meine Pferde angreifen würden. Aber als Hundehalter - gleich welcher Art - muss ich eben trotzdem dafür sorgen, dass niemand durch meine Hunde gefährdet wird und abgesehen davon hatte ich zeitgleich zwei Leonberger und eine Schäferhuündin und die Kosten für ihr sehr hochwertiges Futter und das Drumrum waren trotzdem überschaubar.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Was ist das nur für ne große Schxxx! Liebe Politiker: findet eine Lösung. Ringt Euch durch. Das kann doch nicht so schwierig sein. Eigentlich wissen doch längst alle, worauf das alles hinausläuft. Aber keiner will unbequeme Entscheidungen fällen. Da ist es natürlich viel "angenehmer" über Radwegkonzepte (wohlgemerkt - nicht die Umsetzung*hüstel*) zu debattieren ... *jaja - Polemikmodus aus*
Es gibt übrigens nicht nur 2 Lager, sondern auch das ganz große Meinungslager "finde den Wolf ja ganz ok, aber vergrämen und gegebenenfalls Einzelabschüsse muss halt sein"!
Das ganze Thema HSH gäbe es ja wohl nicht in dem Ausmaße, wenn die Wölfe von menschlichen Ansiedelungen und dem Umfeld vergrämt würden, oder?
Andalusierforum - Das virtuelle Treffen für Liebhaber der Pferde iberischer Rassen
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Wolf - Diskussion in Deutschland bzw Europa
30.05.2023 09:59 (zuletzt bearbeitet: 30.05.2023 10:03)
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