Hallo zusammen,

ich würde mich total gerne mit euch zum Thema "Schwierige Pferde" austauschen und Tipps abholen.

Ich habe hier zwei völlig unterschiedliche Pferde ( auch noch ausgerechnet Vollschwestern lach) zuhause. Das eine ist ein Paradebeispiel für ein leichtrittiges und braves Reitpferd, das andere macht es mir alles andere als leicht.
Es geht um meine 8 jährige Andalusierstute Elanor. Ein sehr nettes und braves Pferd, solange man nicht ernsthafte Arbeit von ihr fordert. Sie hat leider ein paar Spanier typische Baustellen, die ihr das Leben etwas schwer(er) machen. Einen seeehr kurzen festen Rücken und eine unvorteilhafte Oberlinie, dazu ist sie extrem sensibel und andererseits auch dominant. Alles ist eine schmale Gradwanderung bei dem Pferd.
Die ersten Jahre hat sie sich auf dem Dressurplatz sehr verweigert und war sehr erfinderisch dabei mir mittzuteilen wie doof sie das gerade fand. Nicht selten bin ich nach kurzer Zeit frustriert abgestiegen weil ich genau wusste dass ich stets den kürzeren ziehe bei Diskussionen. Ich wurde partout nicht warm mit ihr. Im Gelände war sie super und hatte richtig Spaß.
Dieses Jahr ist das erste Jahr wo ich mir schwor dem Pferd eine solide Grundausbildung zu geben oder es auf die Wiese zu stellen und es dabei zu belassen. Kurz gesagt wir haben es geschafft, allerdings war das harte Arbeit.
Elanor rückte in den Mittelpunkt (zuvor stand sie zugebenermaßesn im Schatten ihrer Schwester), und ich versuchte mich mit ihr anzufreunden. Ich lernte zu verstehen dass Elanor hochsensibel ist, und es ihr aufgrund körperlicher Schwächen schlichtweg schwer fällt solide und reel zu arbeiten. Sie war im Grunde ebenso frustriert wie ich, da ich sie überforderte mit meinen Erwartungen die ich von meinem Erstpferd auf sie übertrug. Sprich sie verweigerte die Arbeit nicht aus bösem Wille sondern aus Überforderung. Diese Erkenntnis machte aus uns recht schnell ein gutes Team. Allerdings wuchs damit auch die Erkenntnis das uns ein sehr langer und harter Weg bevor steht.
Bei Ella steht die reele Basisarbeit immer im Vordergrund. Lektionen die ihr körperlich schwer fallen überfordern sie und sie macht dicht, da müssen wir uns in ultra kleinen Schritten rantasten und immer back to the roots.
Außerdem muss ich immer ganz zielorientiert arbeiten, und genau wissen was ich tue sonst verunsichere ich sie und sie blockiert sich. Sie braucht viel Vertrauen in den Reiter, was man sich erarbeiten muss. Das führt dazu das sie leider ein "Einmannpferd" ist. Eigentlich ja das Pferd meiner Mutter, aber diese hat in der Dressur gar keine Chance das Pferd verweigert sich total. Im Gelände gehts zum Glück.
Ein großes Thema ist bei Ella auch die mentale Losgelassenheit. Diese zu erreichen ist sehr schwer, weil sie einfach alles quittiert und sehr schnell gestresst ist. Minimal zuviel Druck am Zügel oder ein zu deutliches einsitzen und sie verspannt sich, dieses 100 % Feingefühl fehlt mir leider noch. Jedoch haben wir zwischenzeitlich kurze Momente in denen sie durch und durch losgelassen ist und der Rücken durchschwingt. Das Gefühl ist unbeschreiblich schön und so leicht, und wenn auch nur kurze Momente so bringt es mich dazu durchzuhalten.
Das Gemeine ist alle die uns reiten sehen finden es schön anzusehen, offenbar kaschieren wir ganz gut. Aber es ist nunmal nicht reel. Es fällt mir unheimlich schwer einen geeigneten Ausbilder zu finden der unsere Probleme erkennt und sich in mein Pferd hineinversetzen kann. Die meisten wollen zu schnell zu viel, machen zuviel Druck und vergessen dabei die Basics.
Es ist auch so, dass ich immer dranbleiben muss, falle ich mal 2 Wochen wegen Krankheit aus, so habe ich gleich das Gefühl wieder von vorne anfagen zu müssen.
Aber es frustriert mich nicht mehr, ich akzeptiere es wie es ist und sehe Ella als meine persönliche Lebensaufgabe an. Ich weiß das sie im Prinzip einen besseren Reiter braucht als mich, aber wir gehören nunmal zusammen und verkaufen steht außer Frage. Also stelle ich mich der Herausforderung mit dem Wissen dass sie mein größter Lehrmeister sein wird.

Hat noch jemand ein schwieriges Pferd? Wie arbeitet ihr diese? Wie arbeitet ihr gezielt an körperlichen Schwächen?

Zitat von Cruzado im Beitrag #1

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Das Gemeine ist alle die uns reiten sehen finden es schön anzusehen, offenbar kaschieren wir ganz gut. Aber es ist nunmal nicht reel. Es fällt mir unheimlich schwer einen geeigneten Ausbilder zu finden der unsere Probleme erkennt und sich in mein Pferd hineinversetzen kann. Die meisten wollen zu schnell zu viel, machen zuviel Druck und vergessen dabei die Basics.

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Oh Seitengänge unser beliebtes Thema.
Wirklich kein Witz, ich bin 4 Wochen lang Schenkelweichen geritten, in allen Richtungen, in allen Variationen und es klappte hervorragend. Nach 4 1/2 Wochen will ich da ansetzen und mein Pferd ist völligst irritiert und hat partout keine Ahnung was ich von ihr will. Das ist nicht gespielt und auch kein Widersetzen, sie stresst sich einfach dermaßen weil eine halbe Woche Pause daszwischen liegt und die Kontinuität weg ist und sie sich völlig selbst im Weg steht und eine dicke Blockade im Kopf hat. Also alles wieder schrittweise durchkauen.
Sie braucht tägliche, ganz langweilige Basisarbeit. Lektionen müssen am besten täglich wiederholt werden um dem Pferd die nötige Sicherheit zu geben. Seufz.... :D.

Konstant den Rücken wölben? Davon können wir nur träumen. Dazu gehört für uns ganz viel mentale Losgelassenheit die Ella nur sehr schwer erreicht. Da muss wirklich alles perfekt sein, ich und meine Feinfühligkeit, der positive Druck, Spannung, die Umgebung, die Nerven müssen passen und die Laune. Dafür steht sie mittlerweile recht konstant gut an den Hilfen, die Übergänge werden sehr viel schöner und in den Haltparaden kommt sie schön von hinten. Das ist ein riesen Fortschritt für uns.

Du hast großes Glück eine Ausbilderin vor Ort zu haben, die suche ich wirklich noch vergebens.
Allerdings habe ich zumindest eine RL`in die zwar ein Stündchen entfernt ist, sich aber super in uns einfühlen kann. Das klappt zwar nur zu Kursen, hilft uns aber ungemein (wink zu Luna`s Petra).

Achso ich war übrigens 2 Wochen krank und habe am WE einen Reitkurs...juhuuu, ich werde mich wieder wie der letzte Anfänger fühlen.

Hallo Cruzado,
Du hast meine Hochachtung für Dein Gefühl und Verständnis für Dein Pferd, das finde ich viel mehr Wert als "besseres reiten" was heißt schon besser
Ich denke Du hast schon sehr sehr viel durch dieses Pferd gelernt und sie wird Dich noch weiter schulen, wie sagte Bent mal " Jeder bekommt das Pferd das er verdient ........."
Mir hat die akademische Reitkunst sehr bei den "mentalen" Problemen bei meinem Pony geholfen. Allerdings muss ich dazu sagen das ich eine RL vor Ort habe, die danach sehr erfahren unterrichtet.
Mir gefällt dabei das man so "langsam" und ruhig arbeitet, das war für uns genau richtig. Erst wird im Stand, geformt und dann wenn das klappt, setzt man das ganze in Bewegung.
Ich halte mich ja auch nicht zu den guten Reitern und mit der schnellen Auffassungsgabe lässt es in zunehmenden Alter auch nach somit kommt das mir sehr entgegen und dem kleinen hektischen Pony hilft es zur Entspannung und Losgelassenheit zu finden. Auch sie ist immer sehr bemüht alles richtig zu machen und dabei schnell überfordert.
Ich finde es immer wichtig bei sich die Fehler zu suchen, die Pferde möchten einem so gern gefallen aber manchmal stehen ihnen körperliche oder mentale Dinge im Weg und das finde ich bei Euch so toll das Du das scheinbar gut erkannt hast und Verständnis dafür hast. Dabei darfst Du ruhig schief auf dem Pferd sitzen

Bei manchen Dingen hat es uns gut geholfen Clickertraining einzusetzen, ich mach ein Schnalzgeräusch und angeclickert wurde sie natürlich zuerst. Das Clickertraining hilft einen kurzen perfekten Moment zu benennen, um ihr verständlich zu machen was gemeint war, vor lauter Hektik hört sie manchmal nicht richtig zu, seid wir clickern klappt das besser. Wobei es mir zu anspruchsvoll ist alles damit zu erarbeiten. Aber sie hat das System verstanden. Meine RL clickert auch schon mal von unten, wenn ich vor lauter Konzentration verpasse eine gute Reaktion zu loben, sie ist da dann einfach schneller. Das hilft enorm beim erarbeiten neuer Lektionen.

Weiter viel Erfolg und Du weist doch: Der Weg ist das Ziel!

Hallo Cruzado,

ich versteh Dich gut, ich habe auch so ein kleines Problemkind. Wobei ich sagen muß, dass wir nun nach 3 Jahren wirklich gut miteinander arbeiten.

Wir hatten auch das Problem, keinen passenden Trainer finden zu können. Immer hat sich nach einiger Zeit herauskristallisiert, dass sie das Verständnis für Umwege, das für mich völlig selbstverständlich war, bei ihnen fehlte. Anfangs ja durchaus, aber nach ein paar Einheiten wuchs die Ungeduld, wenn es von eben auf jetzt nicht mehr klappte und meine Maus "zumachte".

Bei Feh waren es in der Hauptsache mentale Probleme, die sie beeinflusst haben. Sie war immer bemüht, stand sich aber ständig selbst im Weg. Sie ist sehr intelligent und sensibel, eigentlich wäre es, als sie ein Jungpferd war, kein Problem gewesen, ihr einfühlsam alles nötige beizubringen. Statt dessen lernte sie nichts und wurde anscheinend nur grob behandelt. Und als Gabi sie mir anvertraute, musste ich um Fehs Vertrauen kämpfen. Es war durch Kleinigkeiten sofort zu erschüttern. Unregelmäßigkeiten im Arbeitsablauf, Wechsel der Tage, an denen gearbeitet wurde, ein neues Pferd nebenan, Tage, an denen ich nicht kommen konnte oder krank war, alles machte sie völlig kirre und warf sie zurück. Wir haben mehr als einmal wieder beim "Urschleim" angefangen und wenn der schulmäßige Weg zu einer Übung nicht gerade funktionierte, dann mussten eben Umwege gesucht werden, die zum gewünschten Ergebnis führten. Letztlich war ich die meiste Zeit auf mich selbst gestellt. Aber im nachhinein betrachtet, war es vllt nicht das Schlechteste. Das Vertrauen zwischen Feh und mir ist mittlerweile bombenfest. Ich kenne sie und ihre mentalen Schwachstellen so gut, dass ich genau weiß, wie ich auf Situationen reagieren muss und sie weiß ganz genau, dass ihr in meiner Gegenwart nichts passieren kann. Und aus diesem Wissen heraus ist sie heute entspannt und locker, was ihr und mir bei der Arbeit endlich weiterhilft.

Irgendwann im letzten Jahr, obwohl ich gerade Anfang diesen Jahres umzugsbedingt so gut wie gar keine Zeit für sie hatte, ist bei ihr der Knoten geplatzt, vllt aus der Erkenntnis, dass ich sie immer wieder zu mir hole, auch wenn es mal etwas länger dauert.

Natürlich dauert dieser Weg länger, aber er lohnt sich.

Zitat von Ginny im Beitrag #5

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Natürlich dauert dieser Weg länger, aber er lohnt sich.

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Och ich bin recht pragmatisch und denke mir jeder soll sein Hobby so ausüben dass er glücklich dabei ist.
Mich persönlich reizt jedoch die Herausforderung und über die kleinen Fortschritte die wir machen freue ich mich ungemein. Aber absolut verständlich, dass nicht jeder Lust auf einen so anstrengenden Weg hat. Schließlich stößt man dabei immer wieder an seine eigenen Grenzen und wer wird schon gerne immer wieder darauf hingewiesen.

Zitat von Viii im Beitrag #6

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Denn auch diese Aussage, dass man aus sowas viel lernt, kann ich nicht bestätigen. Man lernt zu warten und hoffen und das konnte ich zuvor bereits auch schon. Reiterlich (also, wenn man sowas wie reiterlichen Ehrgeiz hat) bringt das auch nichts: man ist so mit den Problemen des Pferdes beschäftigt, dass man selbst nicht dazu kommt Fortschritte zu machen.

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Zitat von Viii im Beitrag #6

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Zitat von Ginny im Beitrag #5

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Natürlich dauert dieser Weg länger, aber er lohnt sich.

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Ich greife am Besten diesen Satz auf, denn inzwischen bin ich der Meinung: nein, es lohnt sich nicht wirklich, es sei denn man hat tagtäglich nicht genug Stress und Aufgaben im Alltag und man muss sich noch ein Projektchen anlachen. Ich denke ist ist für jeden Menschen sehr individuell was Wertvoll ist, für den einen das Schleifchen für den anderen, ein geschenkter Moment


Denn auch diese Aussage, dass man aus sowas viel lernt, kann ich nicht bestätigen. Man lernt zu warten und hoffen und das konnte ich zuvor bereits auch schon. Reiterlich (also, wenn man sowas wie reiterlichen Ehrgeiz hat) bringt das auch nichts: man ist so mit den Problemen des Pferdes beschäftigt, dass man selbst nicht dazu kommt Fortschritte zu machen.
Schade für Dich das Du aus den Erfahrungen keinen Profit für Dich gefunden hast , ich würde behaupten ich habe großen reiterlichen Ehrgeiz und ich habe die Erfahrung gemacht das das Problem zu 90 % bei mir lag, habe ich mich verbessert, bin feiner, genauer, besser geworden, klappte es auch mit dem Pferd.Nun ja vielleicht bin ich einfach ein schlechter Reiter.Trotzdem bin ich ein Stück der Meinung der Reiter muss sich dem Pferd anpassen und nicht das Pferd dem Reiter um eine Harmonie zu finden, da scheiden sich dann wohl schon die Meinungen

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Zitat von Jasmin im Beitrag #4

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Ich denke Du hast schon sehr sehr viel durch dieses Pferd gelernt und sie wird Dich noch weiter schulen, wie sagte Bent mal " Jeder bekommt das Pferd das er verdient ........."

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Zitat von Ginny im Beitrag #5

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Natürlich dauert dieser Weg länger, aber er lohnt sich.

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Du gestehst Deinem Pferd viel zu.
Du machst ihre mentale Haltung (sensibel, ist schnell gestresst) dafür verantwortlich, dass sie sich dressurmäßig schlecht arbeiten lässt.
Gut.
Ich könnte mir zwar vorstellen, dass (entschuldige, soll kein Vorwurf sein) Dein reiterliches Können für das Pferd nicht ausreicht, aber wenn Du erkennst, dass dressurmäßige Arbeit extrem schwierig und aufwendig ist, warum nimmst Du dann dieses hier nicht an:

Zitat

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Im Gelände war sie super und hatte richtig Spaß.

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Ein sicheres Geländepferd ist doch auch eine ganz tolle Sache.

Vii, ich geb Dir in einem gewissen Grad Recht. Nardos Vorgänger Tierro habe ich ja auch verkauft, weil es einfach nicht gepasst hat.
Bei Nardo ist es so, dass er mich schon fordert - und mich manchmal auch schon überfordert hat - aber im Groß und Ganzen passt es schon und er ist keine Belastung für mich. Wenn er das wäre, würde ich vermutlich auch den Weg suchen und für ihn den richtigen Menschen mit der für ihn richtigen Arbeit suchen.
Ich sehe das genau so wie Du - das ist mein Hobby. Ich hab im Job genug Herausforderungen, Probleme und Ärger - das brauch ich nicht auch noch in meiner Freizeit.

Ich habe mal einem Seminar mit einem sehr erfahrenen und vielseitigen Ausbilder beigewohnt, der stark betont hat, dass man gerade sehr sensible und hibbelige Pferde NICHT besonders behutsam und fein reiten sollte, da sie dann immer noch feiner hinhören, bis sie schon auf ein Augenbrauenzucken reagieren wollen und sich quasi selbst verrückt machen vor lauter "Feinheit". Solche solle man mit einer sehr klaren Linie anpacken, natürlich ohne Härte, und meist tut es ihnen auch gut, sie mal mehr zu fordern. Eine Demonstration mit einem Appaloosa, der zu Anfang nicht eine Sekunden stillstehen konnte und nur am Glotzen, Zackeln und Zappeln war, war sehr beeindruckend. Ihn hat er an der Hand müber eine aufeinander aufbauende Abfolge von Seitengängen, gezieltes Lösen durch die "Installation" eines Entspannungssignals und Aktivierung einzelner Beine durch Touchieren innerhalb von 15 Minuten erstens zu totaler Gelassenheit gebracht und zweitens ihm die ersten Piaffetritte entlockt, die wirklich toll waren. Danach hat das Pferd förmlich an ihm geklebt und ließ sich nur mit Mühe von ihm wegziehen, es war komplett entspannt und ruhig, obwohl die Einheit wirklich anspruchsvoll für Kopf und Körper war.

@serafina: Schwierig ist nicht gleichbedeutend mit unmöglich.
Und du hast es offenbar falsch verstanden, das Pferd lässt sich mittlerweile prima dressurmäßig arbeiten. Sie hat Spaß und ist richtig ergeizig. Nur fordert sie eben vom Reiter deutlich mehr ab.
Und durch saubere und kleinschrittige Basisarbeit ist sie körperlich auch nun fähig Lektionen die ihr schwer fallen anzugehen.
Nur weil sie körperlich etwas benachteiligt is soll sie nur Geländepferd werden? Das ist doch Quatsch. Jedes Pferd sollte ordentlich gymnastiziert werden. Zudem bin ich ein sehr ambitionierter Dressurreiter.

Und mal ehrlich was ist verkehrt daran auch mal ein sensibleres bzw. schwierigeres Pferd zu reiten? Einen besseren Lehrer gibts doch kaum. So lernt man das nötige Feingefühl und seinen Körper zu kontrollieren. Schadet den meisten Reiter sicherlich nicht.

Und das mein Pferd einen besseren Reiter braucht, darum mache ich auch kein Geheimnis wie du im ersten Beitrag lesen kannst. Aber das trifft auch ziemlich viele andere Pferde auch zu ? Alle nur noch im Gelände zu reiten ist sicherlich keine Lösung.

Zitat von Corazon Espinado im Beitrag #12

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Ich habe mal einem Seminar mit einem sehr erfahrenen und vielseitigen Ausbilder beigewohnt, der stark betont hat, dass man gerade sehr sensible und hibbelige Pferde NICHT besonders behutsam und fein reiten sollte, da sie dann immer noch feiner hinhören, bis sie schon auf ein Augenbrauenzucken reagieren wollen und sich quasi selbst verrückt machen vor lauter "Feinheit". Solche solle man mit einer sehr klaren Linie anpacken, natürlich ohne Härte, und meist tut es ihnen auch gut, sie mal mehr zu fordern.

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Danke Jasmin, das hast Du schön gesagt.
Reiterlicher Ehrgeiz, tja, evtl versteh ich darunter was anderes, als andere Menschen. Für den einen sind es AEG Pferde, mit denen man sofort starten kann. Keine der Anwesenden ist gemeint.
Für mich ist es jeder Moment, den mir mein Pferd vertraut, in dem ich mich auf mein Pferd verlassen kann und jeder Ritt in Losgelassenheit- mit eben diesem Pferd, für das die meisten Leute die Geduld nicht aufgebracht hätten.
Zu wenig? Mag sein. Für mich gibt es aber keine schönere Bestätigung.